Marktplatzangebote
14 Angebote ab € 0,40 €
  • Gebundenes Buch

Kehre dem Meer nie den Rücken zu
Long Island 1947. Lillian Wallace, jüngste Tochter aus einer machtversessenen New Yorker Unternehmerfamilie, war gewarnt. Ihrem heimlichen Geliebten Conrad, einem Fischer aus Amagansett, hatte sie versprochen, sich vor den gefährlichen Strömungen des Atlantiks in Acht zu nehmen. Am nächsten Morgen treibt ihr Leichnam in der Brandung.
Tragischer Unfall oder Mord? Nach Lillians Tod droht in Amagansett die sorgsam gepflegte Fassade des kleinstädtischen Amerika einzustürzen.
Schnell ist man sich in Amagansett darin einig, dass Lillian bei einem tragischen
…mehr

Produktbeschreibung
Kehre dem Meer nie den Rücken zu

Long Island 1947. Lillian Wallace, jüngste Tochter aus einer machtversessenen New Yorker Unternehmerfamilie, war gewarnt. Ihrem heimlichen Geliebten Conrad, einem Fischer aus Amagansett, hatte sie versprochen, sich vor den gefährlichen Strömungen des Atlantiks in Acht zu nehmen. Am nächsten Morgen treibt ihr Leichnam in der Brandung.

Tragischer Unfall oder Mord? Nach Lillians Tod droht in Amagansett die sorgsam gepflegte Fassade des kleinstädtischen Amerika einzustürzen.

Schnell ist man sich in Amagansett darin einig, dass Lillian bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Manfred Wallace ist außer sich, als ihn im Maidstone Country Club die Nachricht vom Tod seiner kleinen Schwester erreicht. Einzig Conrad ist überzeugt davon, dass Lillian nicht einfach nur Opfer ihres Leichtsinns wurde. Er findet heraus, dass die Familie Wallace ein dunkles Geheimnis hütet, um ihren Ruf zu schützen und die politische Karriere des Erstgeborenen Manfred zu retten, und zwar um jeden Preis. In einem verzweifelten Versuch, die Wahrheit über den Tod seiner großen Liebe ans Licht zu bringen, lässt sich Conrad auf ein gefährliches Spiel ein. Er selbst ist dabei der Köder, der den Täter in die Falle locken soll. Lebendige Köder, das weiß Conrad aus Erfahrung, fangen die größten Fische. Doch die wenigsten überleben dabei.

In seinem Debütroman entwirft Mark Mills ein atemberaubendes Panorama, das von den vergessenen Winkeln Long Islands bis nach New York reicht. Die Erzählweise eines Mark Twain oder Ernest Hemingway dient ihm dazu, klassische Spannungselemente mit einer Soziographie der Vereinigten Staaten zu verbinden. Long Island entpuppt sich darin als Mikrokosmos der Geschichte der USA, und mit seinen fachkundig recherchierten und bildstarken Schilderungen legt Mills die morschen Grundfesten der amerikanischen Gesellschaft frei.
Autorenporträt
Mark B. Mills studierte Geschichte und Kunstgeschichte in Cambridge, bevor er sich einen Namen als Drehbuchautor machte. Er lebt in London mit seiner Frau und zwei Kindern. AMAGANSETT ist sein erster Roman.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.04.2005

Von Liebe und Untergang
Mark Mills’ Roman „Amagansett”
Nicht erst seit Max Frischs Roman „Montauk” gilt Long Island literaturtopographisch als schicksalsschweres Gebiet. Herman Melvilles „Mobby Dick” spielte in Teilen auf dem berühmten, von mondänen Meerblick-Villen und verwitterten Fischerbaracken besiedelten Streifen an der amerikanischen Atlantikküste, ebenso F. Scott Fitzgeralds „The Great Gatsby”, der am Beispiel des charismatischen Emporkömmlings Gatsby eine Geschichte von Liebe und Untergang erzählte - und wie nebenbei tief ins Herz der amerikanischen Finsternis leuchtete. „Amagansett”, das bemerkenswerte Romandebüt des englischen Drehbuchautors Mark Mills, ist auch ein Long Island-Roman. Seine Sätze tasten sich wie mit Sonden bestückt in die Gemütslagen der Figuren vor, um dort selbst winzigste Regungen zu orten und zu deuten; und wieder eine Long Island-Geschichte, die von Intrige, Vertuschung und den verdeckten Machenschaften der Mächtigen erzählt.
Man schreibt das Jahr 1947, und es beginnt damit, dass der eigenbrötlerische baskische Fischer Conrad Labade eines Morgens seine Geliebte Lilian Wallace, die Tochter eines mächtigen New Yorker Clans, aus dem Wasser zieht; leichenstarr hat sie sich in seinen Netzen verfangen. Alles scheint auf einen tragischen Schwimmunfall hinzudeuten. Labade freilich, der seinen Glauben an die Menschheit im Krieg in Italien verloren hat, ist nicht auch nur eine Sekunde lang von derlei überzeugt. Als dem ermittelnden Deputy Chief Tom Hollis ebenfalls Zweifel an der Unfallthese kommen, nimmt Mills’ zunächst wie in Zeitlupe anrollende Geschichte Fahrt auf. Und was als tiefenscharfes Porträt einer höchst disparaten Gemeinde aus hochnäsigen, sich in ihren Wochenenddomizilen verschanzenden New Yorkern und alteingesessenen Fischern beginnt, wandelt sich in einen veritablen Küstenkrimi; in ein spannendes Stück Unterhaltungsliteratur, das mit allem wuchert, was dieser im Bestfall zu eigen ist: stimmige, lebensnahe Dialoge; Charaktere, die das Gegenteil von Abziehbildern sind. Und eine Geschichte, die ihr Geheimnis nicht früher als nötig preisgibt.
Auf den ersten Blick wirkt das Ganze eher nach einem stofflichen Zuviel, denn nach einer straff gebauten Romanhandlung; Mills freilich bündelt seine zahlreichen Erzählstränge zuletzt ähnlich souverän, wie es sein Protagonist Labade versteht, seine Netze in die Brandung zu manövrieren, ohne dass sich je auch nur eines mit einem anderen verheddert. So besticht „Amagansatt” nicht nur als Kriminalgeschichte; vielmehr erweist sich der Roman zudem als soziologischer Streifzug durch alle Schichten von Long Island.
PETER HENNING
MARK MILLS: Amagansett. Roman. Aus dem Amerikanischen von Anke und Eberhard Kreutzer. Blessing Verlag, München 2004. 416 Seiten, 22 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Rezensent Peter Henning ist beeindruckt von diesem Romandebüt des Engländers Mark Mills, der bisher vor allem als Drehbuchautor in Erscheinung getreten war. Der Roman fügt sich seiner Meinung nach in die lange Tradition der Long Island-Romane von Hermann Melvilles "Moby Dick" bis zu Fitzgeralds "Great Gatsby". Eigentlich ist die Geschichte ein Krimi (eine Frau, Tochter eines mächtigen New Yorker Clans, wird tot aufgefunden), doch viel spannender erscheint dem Rezensenten der "soziologische Streifzug durch alle Schichten von Long Island". Hennings Meinung nach ist die komplexe Erzählung nicht nur gut strukturiert, auch die Charaktere sind glaubhaft gestaltet und die Dialoge stimmig.

© Perlentaucher Medien GmbH