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Anna, Kevin und Nomzipo nehmen uns mit auf eine Reise durch Südafrika. Lange Zeit
war das Land durch die Apartheid zerrissen, und noch heute ist das Zusammenleben von Schwarzen und Weißen schwierig. Anna wohnt im reichen Stadtteil Melville in Johannesburg. Kevins Eltern sind weiße Farmer. Und Nomzipos Familie lebt in Umtata. Das Mädchen gehört der Ethnie der Xhosa an, worauf es sehr stolz ist, denn auch Nelson Mandela ist ein Xhosa.

Produktbeschreibung
Anna, Kevin und Nomzipo nehmen uns mit auf eine Reise durch Südafrika. Lange Zeit

war das Land durch die Apartheid zerrissen, und noch heute ist das Zusammenleben von Schwarzen und Weißen schwierig. Anna wohnt im reichen Stadtteil Melville in Johannesburg. Kevins Eltern sind weiße Farmer. Und Nomzipos Familie lebt in Umtata. Das Mädchen gehört der Ethnie der Xhosa an, worauf es sehr stolz ist, denn auch Nelson Mandela ist ein Xhosa.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.08.2007

Kinder der Regenbogennation
Die Vielfalt und Widersprüchlichkeit des multikulturellen Landes Südafrika
In der Fülle der Sachbücher finden sich nur wenige, die vom Leben in anderen Kontinenten erzählen. Dabei gibt es kaum etwas Interessanteres, als zu schauen, wie der Alltag in anderen Teilen der Welt aussieht. Zum Beispiel in Südafrika – dem Land Nelson Mandelas, Austragungsort der nächsten Fußballweltmeisterschaft, ein multikulturelles Land mit elf offiziellen Landessprachen!
Der französischen Autorin Claire Veillères gelingt es, mit dem Leben von drei Kindern die Vielfalt und Widersprüchlichkeit dieser „Regenbogennation” einzufangen. Dabei sind die Erzählungen vom Alltag von Anna, Kevin und Nomzipo glaubwürdig, nichts wirkt konstruiert. Bewusst wurden schwarze und weiße Kinder der Mittelschicht ausgewählt, mit denen sich die jungen Leser identifizieren können. Von Armut und Gewalt in den Townships erfährt man nur am Rande.
Anna lebt in einem „weißen” Vorort von Johannesburg in einer liberalen, englischsprachigen Familie. Trotz der Abschaffung der Apartheid-Gesetze wohnen hauptsächlich wohlhabende weiße Familien in den von hohen Schutzmauern umgebenen Häusern. Johannesburg ist eine gefährliche Stadt, Anna darf nie alleine von zu Hause weggehen. Wenn ihre Mutter in einer Schule im ehemaligen Township Soweto Nachhilfe gibt, begleitet Anna sie manchmal. Hier blickt sie in ein völlig anderes Südafrika, in die Welt der Schwarzen der Unterschicht, die von Armut und Arbeitslosigkeit geprägt ist.
Kevin wohnt auf einer großen Farm in der Region „Free State” („Vrystaat”), seine Eltern sind konservativ denkende Buren. Sein bester Freund Mango ist der Sohn einer Zulufrau, die für die weiße Familie kocht. Da bleiben Konflikte nicht aus. Kevin darf zwar ausnahmsweise mit Mangos Familie ein traditionelles Fest der Zulu besuchen, doch nie wird Mango von Kevins Familie eingeladen. Heimlich besorgt Kevin Essen von zu Hause und isst mit seinem Freund in der Scheune.
Nomzipo ist die jüngste Tochter einer Familie aus Umtata, sie gehört, wie Mandela, der Ethnie der Xhosa an. Ihre Mutter arbeitet als Bäckerin, der Vater kam in den Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen der Schwarzen (Inkatha-Partei gegen den ANC) nach dem Ende der Apartheid um. Wenn Nomzipo ihre älteste Schwester in Durban besucht, steht sie staunend vor den indischen Märkten und dem bunten Treiben in dieser multikulturellen Stadt. Für ihre Schwester ist das alles ganz normal, sie will sogar ihren indischstämmigen Studienfreund heiraten. Ob die Familie das wohl akzeptiert?
Den jungen Lesern wird kein einfaches Schwarz-Weiß-Schema geboten, die Widersprüchlichkeit der politischen Entwicklung Südafrikas spiegelt sich in den Lebensgeschichten von Annas, Kevins und Nomzipos Familien wider. Zeichnungen, Fotos und Hintergrundinformationen begleiten diese so unterschiedlichen Alltagsgeschichten. Sie erzählen vom großen Fest der Zulu, von traditionellen Heilern und der religiösen Tradition der Buren, informieren über die Geschichte des Landes und die Gesetze der Apartheid. So ist ein mutiges Buch entstanden, das die Leser ernst nimmt, indem es differenziert berichtet und auf die Darstellung von Hilfsprojekten verzichtet, die eine Lösung von Problemen vortäuschen, die eigentlich nur von den Afrikanern selbst kommen kann. REGINA RIEPE
CLAIRE VEILLÈRES: Wir leben in Südafrika. Aus der Reihe „Kinder der Welt”.
Knesebeck Verlag, München 2007. 48 Seiten mit 42 farbigen Abbildungen, 11,95 Euro. Ab 10 Jahren
Ein Tanz der Zulu-Frauen in Südafrika. Sie stampfen mit ihren nackten Füßen auf den Boden, heben die Beine und lassen ihre Röcke schwingen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ganz angetan zeigt sich Regina Riepe von Claire Veilleres Sachbuch für Kinder über das Leben in Südafrika. Sie bescheinigt der französischen Autorin, dem Leser am Leben dreier Kinder die Vielfalt und Widersprüchlichkeit dieses Landes anschaulich zu machen. Die Erzählungen vom Alltag von Anna, Kevin und Nomzipo wirken auf sie überaus "glaubwürdig" und keineswegs konstruiert. Sie begrüßt die Entscheidung der Autorin für schwarze und weiße Kinder der Mittelschicht, "mit denen sich die jungen Leser identifizieren können". Lobend äußert sie sich über die nuancierte Darstellung der Entwicklung Südafrikas, die sich in ihren Widersprüchlichkeiten in den Lebensgeschichten von Annas, Kevins und Nomzipos Familien widerspiegelt, und den Verzicht auf ein simples Schwarz-Weiß-Schema.

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