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Den niemals enden wollenden Traum Italien beschwört der amerikanische Kultfotograf Will McBride in diesem Fotoessay. Seit den sechziger Jahren hat er die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen, das Dolce Vita und die überschäumende Lebensfreude jenseits der Alpen mit seiner Kamera festgehalten. Seine Begleittexte sind eine Liebeserklärung an die Herzlichkeit der Italiener.
Italien ist der Traum vieler Menschen. Auch der amerikanische Fotograf Will McBride ist dem mediterranen Zauber erlegen und zeigt in einer Fotoreportage seine Sicht des Landes. Vor fast fünfzig Jahren reiste er
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Produktbeschreibung
Den niemals enden wollenden Traum Italien beschwört der amerikanische Kultfotograf Will McBride in diesem Fotoessay. Seit den sechziger Jahren hat er die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen, das Dolce Vita und die überschäumende Lebensfreude jenseits der Alpen mit seiner Kamera festgehalten. Seine Begleittexte sind eine Liebeserklärung an die Herzlichkeit der Italiener.
Italien ist der Traum vieler Menschen. Auch der amerikanische Fotograf Will McBride ist dem mediterranen Zauber erlegen und zeigt in einer Fotoreportage seine Sicht des Landes.
Vor fast fünfzig Jahren reiste er zum ersten Mal auf seinem Fahrrad nach Florenz. Die Herzlichkeit der Menschen und die Schönheit der Kultur begeisterten ihn. Als er Geld übrig hatte, kaufte er in der Toskana ein Bauernhaus und renovierte es. Die Bauern von nebenan halfen und wurden Freunde. McBrides Aufnahmen aus vier Jahrzehnten, die neben dem Leben in Casoli auch Bologna, Rom, Mailand, Florenz und Sizilien zeigen, präsentieren Italiens Landschaft, Kultur und das politische und gesellschaftliche Leben aus einer ganz persönlichen Perspektive. Eingestreute Texte erzählen von Begegnungen und Reflexionen. Der Fotoessay zeugt vom rauhen Charme der Landbevölkerung, von kunstvollen Brunnen und Skulpturen, aber auch davon, wie sich Italien seit der Studentenbewegung in den sechziger Jahren gewandelt hat.
Autorenporträt
Will McBride, geboren 1931, lebt in Deutschland seit 1953. Bekannt geworden in den 60er Jahren durch spektakuläre Fotoreportagen für "twen". Publikationen seiner Bilder und Fotoessays in u.a. Goe, Life, Paris Match und Stern. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.03.2003

Zum Titelbild
Ein Fall von geistiger Wärme
„Habe ich Ihnen schon erzählt, wie man eine Sache ins Extrem trägt, wie man aus der Flaute heraus etwas ins Extrem trägt und rettet?” Da steht er, der einsame Mann vor den Säulen auf dem Petersplatz in Rom und ist eine Ausnahme ganz für sich allein, ein Sinnbild des Eigensinns und der Disziplin, ein melancholischer Herr, der über sich selbst verfügt und doch ganz von der Sinnlosigkeit seines Tuns gezeichnet ist. Der Fotograf Will McBride hat dieses wunderliche Stillleben fesgehalten, und es ist eines der schönsten Stücke in seiner großen Dokumentation zum schönen und bewunderten, zum unschönen und wahren Italien, die sich über fast vier Jahrzehnte und ein halbes Leben erstreckt. Die Fotoserie zum Beispiel, die in den siebziger Jahren für die Zeitschrift twen entstand
und die lebenshungrige Jugend in ihren nackten gebräunten Haut zeigen sollte und die mindestens eine halbe Lüge war. In tagebuchartigen kurzen Essays, die kommentierend neben den Fotostrecken stehen, entlarvt McBride auch seine Reportagen über das freizügige Hippie-Leben als toskanisches Bühnenstück in der Kulisse eines gemieteten Bauernhauses vor offenem Kamin. Will McBrides Bilder sind, wie Peter Weiermeier im Vorwort bemerkt, Stücke aus einer eigenen, ganz für das Private konstruierten Welt. Sie spiegeln nicht nur Italien, sondern auch die nordländische Utopie einer romantischen, sinnlichen Freiheit, für die das südliche Land einzustehen hat. „Ich persönlich fand es unverzichtbar”, schreibt der Fotograf, „nach einem Winter in Berlin nach Italien zu preschen, um den Preußenzwang, die eiserne Disziplin, die Kälte und die Unberührbarkeit der Berliner Deutschen für ein paar Wochen zu vergessen und in der geistigen Wärme Italiens wieder frei zu werden.” (Will McBride: Mein Italien. Knesebeck Verlag München 2003. 230 Seiten, 39,90 Euro.)
CLAUDIA LANFRANCONI
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.11.2004

Lebenslust: Will McBrides Italien

"Ein Fotograf", schrieb Will McBride vor gut sieben Jahren, "sollte in seinen Bildern nur eine einzige Sache ausdrücken: sein ganzes Selbst." Selten hat er dies so konsequent getan wie in dem Band "Mein Italien". Es ist ein Fotoalbum im besten Sinn. Es bewahrt Erinnerungen an private Momente, es versammelt Erlebnisse in Städten und an Stränden, es geizt nicht mit skurrilen Entdeckungen, wie en passant wahrgenommen, und es bereitet auch dem Fremden Freude, der nicht eingeladen war zu der Party auf dem Bauernhof oder zu den Ausflügen in die Sonne. Als sei ihm selbst die längste Bildstrecke seiner Fotogeschichten in Magazinen wie "Twen" und "Jasmin", "Geo", "Quick" und "Stern" noch immer zu kurz gewesen, hat er nun Bilder aus fast einem halben Jahrhundert - darunter etliche bekannte Reportagen - auf gut zweihundert Seiten zu einer autobiographischen Erzählung zusammengestellt. Lebenslust und Künstlerzweifel, der Sturm der Jugend und die Nachdenklichkeit des Alters sind ihm dabei Themen vor den Kulissen der Toskana, wo er sich ein zweites Zuhause eingerichtet hat. Eine Vision aber steht über allem: Die Idee des Humanismus, derentwegen der ewige Weltverbesserer McBride sich überhaupt in Italien niedergelassen hat. - Unsere Abbildung zeigt eine Szene aus Rom.

F.L.

"Mein Italien" von Will McBride. Knesebeck Verlag, München 2003. 230 Seiten, 200 Abbildungen. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-89660-111-3.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Will McBrides Italien-Fotografien spiegeln nicht nur Italien wider, glaubt Claudia Lanfranconi, sondern auch die Italien-Sehnsucht der Nordeuropäer, die eine genaue Vorstellung davon hatten, wie Italien auszusehen habe: ein Hort der Sinnlichkeit, der Freizügigkeit, des Dolce Vita. Für die Jugendzweitschrift "Twen" erstellte McBride in den siebziger Jahren Fotostrecken über die lebenshungrige italienische Jugend; wie man nun aus seinen Kommentaren erfährt, so Lanfranconi, waren diese Fotoreportagen insofern inszeniert, als man ein toskanisches Bauernhaus für dieses Hippie-Stück anmietete und entsprechend arrangierte. Der Fotoband "Mein Italien" enthält, berichtet Lanfranconi, Aufnahmen McBrides aus beinahe vier Jahrzehnten, ein halbes Fotografenleben, das sich tatsächlich immer wieder in Italien abspielte. Das Buch enthält sowohl Aufnahmen vom schönen Italien, wie es sich die West- und Nordeuropäer wünschen, als auch vom "unschönen wahren Italien", wie die Rezensentin schreibt. Eines dieser Bilder gefällt ihr besonders: ein Mann steht allein unter einem Regenschirm vor dem Petersdom in Rom, eigensinnig ausharrend, erfasst von der Vergeblichkeit seines Tuns.

© Perlentaucher Medien GmbH