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Keine andere Kunstform produziert so intensive und vielfältige Gefühlsreaktionen wie das Kino. Gleichwohl ist das Gefühlsleben der Zuschauerinnen und Zuschauer erst seit neustem zum zentralen Thema der filmwissenschaftlichen Diskussion geworden. In den letzten zehn Jahren haben Filmwissenschafter unterschiedlicher Denkrichtungen eine Vielfalt von Ansätzen und Modellen entwickelt, um den Emotionen im Kino auf die Spur zu kommen. Vorarbeiten aus der Psychologie, der analytischen Philosophie und Kognitionswissenschaft werden ebenso beigezogen wie Überlegungen aus der Ästhetik. Im Sinne einer…mehr

Produktbeschreibung
Keine andere Kunstform produziert so intensive und vielfältige Gefühlsreaktionen wie das Kino. Gleichwohl ist das Gefühlsleben der Zuschauerinnen und Zuschauer erst seit neustem zum zentralen Thema der filmwissenschaftlichen Diskussion geworden. In den letzten zehn Jahren haben Filmwissenschafter unterschiedlicher Denkrichtungen eine Vielfalt von Ansätzen und Modellen entwickelt, um den Emotionen im Kino auf die Spur zu kommen. Vorarbeiten aus der Psychologie, der analytischen Philosophie und Kognitionswissenschaft werden ebenso beigezogen wie Überlegungen aus der Ästhetik. Im Sinne einer Momentaufnahme verbindet Kinogefühle: Emotionalität und Film Originalbeiträge mit Übersetzungen wichtiger Texte aus der aktuellen Debatte und bringt Vertreter der wichtigsten Denkrichtungen erstmals in einem Band in deutscher Sprache zusammen. Verhandelt werden Themen wie die Gefühlsbindung an Filmfiguren, die emotionale Wirkung von Filmmusik, der Zusammenhang von Gefühlserleben und Moral, die Kodierung von Emotion im Bollywood-Kino oder der Zusammenhang von Emotion und Dokumentarfilm, aber auch kulturhistorische Aspekte wie die Wurzeln des Film-Melodramas im Theater der Empfindsamkeit. Namhafte Autoren wie Raymond Bellour, Francesco Casetti, Hermann Kappelhoff, Thomas Elsaesser, Murray Smith, Christine Noll Brinckmann, Ed Tan, Richard Dyer, Hans-Jürgen Wulff, Linda Williams oder Heide Schlüppmann schreiben über Filme wie Mandingo, Kuhle Wampe, Der weisse Hai, La bete humaine, The English Patient, Abre Los Ojos, Trainspotting und Rio Bravo sowie Fernsehserien wie Star Trek und 24.
Autorenporträt
Ursula von Keitz, geb. 1961, Professorin für Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Filmästhetik an der Universität Konstanz; von 1998 bis 2000 leitende Kuratorin am Deutschen Filminstitut DIF Frankfurt am Main; Ko-Leiterin des DFG-Forschungsprojekts Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945 2005, Mitglied des DFG-Forschungsnetzwerks Erfahrungsraum Kino und assoziiertes Mitglied des Käte Hamburger-Forschungskollegs Recht als Kultur an der Universität Bonn.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Jürgen Kasten stellt einen offenbar äußerst gewichtigen Band zur Emotionsforschung am Kinozuschauer vor. Der Band, der Aufsätze bei einer internationalen Tagung zu Ehren der Zürcher Filmwissenschaftlerin Christine Noll Brinckmann enthält, widmet sich seinem Thema mit großem akademischen Ernst, entnehmen wir der Kritik. Die Einführung erklärt dem Leser die zwei Hauptlinien der Filmtheorie der Emotionen, so Kasten: Die eine interessiert sich für das Unbewusste beim Filmerlebnis, das "innere Bild", die andere untersucht die Wirkung des gesprochenen Wortes. Besonders gefallen hat Kasten ein Aufsatz von Thomas Elsaesser, der über Erfahrung und Erlebnis nachgedacht hat, und dessen Theorie der Rezensent zusammenfasst: "Die affektive Struktur des klassischen Kinos sei die des kathartischen Fortschritts vom Verkennen zum Wiedererkennen, visuelle Erlebnisse würden darin zu übertragbarer Erfahrung. Das postmoderne Kino hingegen zersplittere diesen integrativen Prozess und stelle so Erlebnisse ohne Erfahrung bereit." Welche Emotionen diese Erkenntnis beim Kritiker ausgelöst hat, erfahren wir nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH