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Der Geruch nach Gras, Tau und Apfelblütenblättern. Der Himmel, der wolkenlos und blau werden würde wie die Hundszungen im Gartenbeet. Und dann das Auftauchen des Sonnenballs, der das Zimmer, nur kurz, in formidables Rotgold badete. Was für ein Tag! Den werden wir uns stehlen, aber sofort." Und eine Reise in die Nähe unternehmen, auf abseitigen Landsträßchen, Bauernwegen, manchmal sogar Alleen: in die Burgen- und Mühlenromantik Frankens, in das Voralpenland und in das spröde Land im Norden von München. Mit allem, was dazu gehört: den verschlafenen Städtchen und abgelegenen Kirchlein, den…mehr

Produktbeschreibung
Der Geruch nach Gras, Tau und Apfelblütenblättern. Der Himmel, der wolkenlos und blau werden würde wie die Hundszungen im Gartenbeet. Und dann das Auftauchen des Sonnenballs, der das Zimmer, nur kurz, in formidables Rotgold badete. Was für ein Tag! Den werden wir uns stehlen, aber sofort." Und eine Reise in die Nähe unternehmen, auf abseitigen Landsträßchen, Bauernwegen, manchmal sogar Alleen: in die Burgen- und Mühlenromantik Frankens, in das Voralpenland und in das spröde Land im Norden von München. Mit allem, was dazu gehört: den verschlafenen Städtchen und abgelegenen Kirchlein, den Schlösschen und Klostergärten, den Gasthäusern, in denen man von nouvelle cuisine verschont bleibt, und Übernachtungsmöglichkeiten ohne den 0815-Standard der üblichen Hotelketten.
Autorenporträt
Renate Just, geboren 1948 in Erlangen, studierte Anglistik und unterrichtete ein Jahr lang als Hauptschullehrerin. Sie lebte eine Zeitlang in München, seit inzwischen 15 Jahren aber auf dem Land in Oberbayern. Sie arbeitete als freie Journalistin u.a. für "Merian" und das Magazin der "Süddeutschen Zeitung", gegenwärtig vor allem für "Die Zeit" und hat mehrere Bücher veröffentlicht, u.a. "Einpersonentisch mit Aussicht" (1995), in der Reihe Kleine Philosophie der Passionen (dtv) den Titel "Katzen" (1997) und die "Reise(ver)führer" (SZ) "Krumme Touren".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.06.2001

Deutschland

"Krumme Touren. Reisen in die Nähe" von Renate Just. Verlag Antje Kunstmann, München 2001. 320 Seiten, zahlreiche Fotos und Karten. Gebunden. 29,90 Mark. ISBN 3-88897-261-2.

Seit Fernreisen zum Massenvergnügen geworden sind, hat manch einer den Reiz des Naheliegenden neu entdeckt. Langsamkeit und Bodenhaftung, Entdeckungen vor der eigenen Haustür, verschlafene Orte mit Sommerfrischen-Flair, Logieradressen abseits des standardisierten Hotelkomforts sind kostbar und begehrenswert geworden, nicht zuletzt für jene, die berufsbedingt schon allzuviel von der Welt sehen durften oder mußten. Die Reisebücher freilich, die sich für kleinräumige Erkundungsfahrten innerhalb Deutschlands anbieten, sind selten so geschrieben, daß man von der Lektüre an den Biergartenstuhl gefesselt wird und sein Ausflugsprogramm darüber schier vergißt. Renate Justs weißblauer Begleiter für Mauritius-Verweigerer und Australien-Muffel ist so ein Buch. Es führt in Gegenden, in denen die Verfasserin sich einerseits heimisch fühlt, andererseits noch fremd genug ist, um sich bei ihren gemächlichen Expeditionen auf Nebenstraßen, Bauernwegen und Alleen immer wieder überraschen zu lassen: Franken, wo sie ihre Kindheit verbrachte, das bayerische Alpenvorland, wo sie eine Weile wohnte, und die spröde Landschaft im Norden Münchens, wo sie jetzt lebt. Die Journalistin, die jahrelang für diverse Magazine globusweit unterwegs war, bekennt sich selbstironisch zu einer "Im-Frühtau-zu-Berge-Regression" und bringt dann das Kunststück fertig, ihre unspektakulären Landpartien so zu schildern, daß die Wahl zwischen sofortigem Nachvollzug und genußvollem Weiterlesen schwerfällt. Kleine Fluchten, empfindsame Reisen sind das, unverhohlen nostalgische Zeitreisen auch, die dem Gefährdeten oder unrettbar Verlorenen besondere Aufmerksamkeit widmen. Da es um deutsche Heimatlande geht, sind Sarkasmus und Melancholie inbegriffen; nicht von ungefähr verweist die Autorin sympathisierend auf Kollegen wie Max Goldt und Eckhard Henscheid. Literarische und kulturhistorische Exkurse sind zwanglos bereichernd eingestreut, sorgfältig ausgewählte Schwarzweißfotos verstärken die Atmosphäre des Texts, und die praktischen Reisetips informieren so detailliert wie subjektiv über Fahrrouten, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Gaststätten. Für nicht mehr ganz junge Augen dürfte allerdings das kleine Druckbild die Freude trüben. (kmz)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Ein Buch für "Mauritius-Verweigerer und Australien-Muffel" bejubelt Rezensent "kmz" dieses Reisebuch für "kleinräumige Erkundungsfahrten" innerhalb Deutschlands. Und es ist so geschrieben, das "kmz" es an seinen Biergartenstuhl gefesselt las und sein Ausflugsprogramm schlicht vergaß. Denn die Journalistin Renate Just bringt das Kunststück fertig, ihre "unspektakulären Landpartien" so zu schildern, dass die Wahl "zwischen sofortigem Nachvollzug und genussvollem Weiterlesen" schwer falle. Da es um "Deutsche Heimatlande" geht, sind "Sarkasmus und Melancholie" natürlich inbegriffen, verrät "kmz", und freut sich auch über sympathisierende Verweise der Autorin auf Eckhard Henscheid und Max Goldt. Schwarz-weiß Fotos verstärkten die Atmosphäre des Textes. Und auch der Serviceteil des Buches genügt höchsten Ansprüchen.

© Perlentaucher Medien GmbH"