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Der Eiffelturm ist das berühmteste Bauwerk der Neuzeit, seineSilhouette ist weltweit unverwechselbar und doch: Den Eiffelturmgibt es nicht. Was wir kennen und lieben ist eine Fantasie, eineBildinszenierung, die die gesamte Menschheit zum Publikum hat.In seiner bilderreich geschilderten Kulturgeschichte des Eiffelturmsarrangiert Alexander Kluy die in Kino, Musik, Literatur, Fotografieund Malerei erzählten Mythen, die diesem eigentlich »tragischenLaternenpfahl« (Léon Bloy) erst ihren ikonenhaften Glanz verleihen,zu einem faszinierenden Pasticcio. Eine Promenade durch die PariserBilderwelten…mehr

Produktbeschreibung
Der Eiffelturm ist das berühmteste Bauwerk der Neuzeit, seineSilhouette ist weltweit unverwechselbar und doch: Den Eiffelturmgibt es nicht. Was wir kennen und lieben ist eine Fantasie, eineBildinszenierung, die die gesamte Menschheit zum Publikum hat.In seiner bilderreich geschilderten Kulturgeschichte des Eiffelturmsarrangiert Alexander Kluy die in Kino, Musik, Literatur, Fotografieund Malerei erzählten Mythen, die diesem eigentlich »tragischenLaternenpfahl« (Léon Bloy) erst ihren ikonenhaften Glanz verleihen,zu einem faszinierenden Pasticcio. Eine Promenade durch die PariserBilderwelten zweier Jahrhunderte, die uns zu einer modernen Verheißungführt, die beständiger ist als jede Stahlträgerkonstruktion.
Autorenporträt
Alexander Kluy, geboren 1966, lebt als freier Journalist und Buchautor in München. Er ist Verfasser zahlreicher kulturgeschichtlicher Reiseführer und Herausgeber mehrerer literarischer Anthologien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.02.2015

Wer hoch hinauswill, muss geerdet sein

Die berühmteste Eisenkonstruktion der Welt: Alexander Kluy lässt nichts aus, wenn es um den Eiffelturm geht.

Hand in Hand hätten wir uns vom Eiffelturm runtergestürzt, unter den Ersten. Da sahen wir noch anständig aus. Jetzt ist es zu spät. Die würden uns nicht einmal rauflassen." So steht es gleich zu Beginn eines Theaterstücks, das einen in Paris lebenden Iren berühmt machte. Wir zitieren diese elegische Einlassung Wladimirs in "Warten auf Godot" nur aus Gründen rezensorischen Ehrgeizes. Um zumindest noch eine prominente literarische Verwendung des Eiffelturms beizubringen, die sich nicht bereits in Alexander Kluys Buch über den Eiffelturm findet. Was eben nicht leicht ist, denn der Autor hat sich des Turms mit einer nachgerade enzyklopädischen Verve angenommen.

Das Kapitel über den Eiffelturm in der Literatur ist da nur eine Facette neben jenen über den Turm in der Fotografie, im Film und der bildenden Kunst, in denen die Wirkungsgeschichte von Gustave Eiffels Eisenkonstruktion für die Weltausstellung von 1889 ausgebreitet wird. Da hat man in den vorangehenden Kapiteln bereits seine Geschichte von den ersten Entwürfen bis zu seinen Nachnutzungen und dem unaufhaltsamen Aufstieg zum Wahrzeichen verfolgt.

Und nicht nur das: Man hat auch eine Biographie Gustave Eiffels gelesen, eine kleine Geschichte der Weltausstellungen und jener von 1889 insbesondere, vieles zum Ingenieurwesen und einiges zur Stadt- und Gesellschaftsgeschichte erfahren und auch Hitler auf seinem Kurzbesuch in Paris kurz nach dem Einmarsch der deutschen Armee in Paris im Juni 1940 begleitet.

Das Literaturverzeichnis von Kluys Buch ist beeindruckend, vor allem hegt man keinen Zweifel, dass der Autor sich durch diesen Berg von Büchern und Aufsätzen gewühlt hat. Das schlägt sich auch darin nieder, dass er überaus gern Abschweifungen von seinem eigentlichen Thema, dem Turm, anbringt. Ob nun zur Werbung im Stadtraum, zur Frühgeschichte des Kinos, zu René Clair oder Robert Delaunay, zu Dada oder der Modefotografie: alle Nebenwege werden kundig beschritten. Der Turm wird zum Anlass, nicht nur weite Kreise zu ziehen, sondern sich auch einiges - ob Bilder, Filme oder Texte - näher anzusehen.

An Erdung fehlt es dabei nicht. Wer Wladimirs Nachsinnen über einen Sprung vom Eiffelturm mit tatsächlichen Todesstürzen abgleichen will, findet dazu Aufschlüsse. Und kann dann weiterblättern zu den Fallschirmspringern und Piloten. Selbstredend ist auch der James-Bond-Film angeführt, dem wir unsere Abbildung entnehmen, und sogar die filmische Persiflage auf ihn fehlt nicht. Kurzum, es ist ein Buch, mit dem man den Eiffelturm in der Tasche hat und das selbst dessen Verächter für ihn einzunehmen vermag.

hmay.

Alexander Kluy: "Der Eiffelturm". Geschichte und Geschichten. Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2014. 350 S., Abb., geb., 34,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Beeindruckt hat Rezensent Helmut Mayer Alexander Kluys gut recherchiertes Buch über den Eiffelturm gelesen, denn in ihm erfährt der Kritiker alles, was er schon immer über den Eiffelturm wissen wollte - und mehr: Ob Entstehungsgeschichte, Aufstieg, literarische, filmische oder bildkünstlerische Verarbeitung, aber auch eine Biografie Gustave Eiffels, eine kurze Geschichte der Weltausstellungen und sogar Stadt- und Gesellschaftsgeschichte - der Rezensent blättert fasziniert in diesem Band, der zudem über ein informatives Literaturverzeichnis verfügt. Großartig findet er auch die Abbildungen des Eiffelturms in der Werbung, Modefotografie oder in der Verwendung verschiedener Kunstepochen, etwa des Dada. Dieses Buch kann der Kritiker den Eiffelturmfreunden ebenso empfehlen wie seinen Verächtern.

© Perlentaucher Medien GmbH