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Abd al-Rahman Ibn Mohammad Ibn Khaldun wurde 1332 in Tunis geboren. Seine Eltern, jemenitische Araber, waren nach dem Fall Sevillas (1248) von Andalusien nach Tunesien emigriert. Bereits in frühen Jahren trat er in den Dienst des ägyptischen Herrschers Sultan Barquq; im Alter von zwanzig Jahren erhielt er eine Anstellung am Hof von Tunis; Wissensdurst und die Möglichkeit einer besseren Ausbildung führten Ibn Khaldun nach Fez, wo er mit den bedeutenden Gelehrten seiner Zeit zusammentraf. Es folgte eine ebenso steile wie rastlose Karriere in hohen politischen Ämtern, in der Verwaltung, als…mehr

Produktbeschreibung
Abd al-Rahman Ibn Mohammad Ibn Khaldun wurde 1332 in Tunis geboren. Seine Eltern, jemenitische Araber, waren nach dem Fall Sevillas (1248) von Andalusien nach Tunesien emigriert. Bereits in frühen Jahren trat er in den Dienst des ägyptischen Herrschers Sultan Barquq; im Alter von zwanzig Jahren erhielt er eine Anstellung am Hof von Tunis; Wissensdurst und die Möglichkeit einer besseren Ausbildung führten Ibn Khaldun nach Fez, wo er mit den bedeutenden Gelehrten seiner Zeit zusammentraf. Es folgte eine ebenso steile wie rastlose Karriere in hohen politischen Ämtern, in der Verwaltung, als Diplomat und als Richter im Maghreb, in Spanien und in Ägypten. Von diesem unruhigen Leben zog er sich in ein Dorf in Algerien zurück, wo er von 1375 bis 1378 seine berühmte mehrbändige Universal-Geschichte ('Kitab al-`Ibar', 'Das Buch der Beispiele') niederschrieb. Ihre Einleitung, die 'Muqaddima', vollendete er im Jahr 1377. Die letzten Jahre seines Lebens, bis zu seinem Tod 1406, verbrachte Ibn Khaldun hochgeachtet in Kairo: Ab 1384 bekleidete er das Amt des Oberrichters der malikitischen Rechtsschule, von dem er fünfmal relegiert wurde, und lehrte an der Universität Al-Azhar, der bedeutendsten Bildungseinrichtung des Islams. 'al-Muqaddima' gilt als ein klassisches Werk der arabisch-islamischen Literatur und ihr Autor aus heutiger Sicht als der erste Sozialwissenschaftler, der die Bedeutung der Gesellschaft und ihrer ökonomischen Verhaltensweisen für die kulturelle Entwicklung der Zivilisation hervorgehoben hat. Der Faksimileband dieser Ausgabe gibt jene Teile der 'Muqaddima' wieder, in denen Ibn Khaldun insbesondere ökonomische Themenkreise behandelt. Als Vorlage diente die um 1401/02 entstandene Handschrift aus der Süleymaniye-Bibliothek in Istanbul. Die Besonderheit dieser Handschrift ist, daß sie Anmerkungen von Ibn Khalduns eigener Hand enthalten soll.

Bitte beachten Sie, daß Bestellungen über diesen Titel verbindlich sind. Er wird von uns nicht zurückgenommen.
Druck in vier Farben auf alterungsbeständiges Büttenwerkdruckpapier. Schafvollederband im orientalischen Stil mit zusätzlicher Klappe des Hinterdeckels und Blindprägungen. Limitierte Auflage: 300 numerierte Exemplare. Kommentarband mit Beiträgen von Hans Daiber, Yassine Essid und Arnold Hottinger; ca. 140 Seiten, büttenbezogener Pappband.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Detmar Doering erinnert daran, dass Ibn Khaldun bereits im Mittelalter die Laffer-Kurve vorformuliert hat, indem er die Zusammenhänge zwischen Steuererhöhungen und sinkenden Staatseinnahmen aufgezeigt hat. Der vorliegende Faksimile-Band besticht nach Doering schon durch die Optik, der ihn mit den "wunderschönen" Illustrationen an Tausendundeine Nacht erinnert. Arabisch muss man übrigens nicht können, so Doering, schließlich werden im Kommentarband die "wesentlichen Stellen in Übersetzung beigefügt". Doering betont, dass es seinerzeit in der arabischen Welt Ökonomie nicht als eigenständige Wissenschaft gegeben hat und deshalb auch Khalduns Text "völlig in eine theologisch-philosophische und historische Sichtweise eingebunden ist". Gerade dies ist nach Ansicht des Rezensenten durch seine weite Perspektive der Grund für die Aktualität des Textes. Khaldun habe hier wissenschaftlich - und "nicht auf Mythen basierend" - den Wandel von Kulturen beleuchtet, etwa die Auflösung von Stammessolidarität, der Wandel wirtschaftlicher Bedingungen und das sich ändernde Rechtssystem sowie die Folgen davon. In Khalduns Diagnose sieht der Rezensent - trotz einer dominierenden religiösen Komponente - "so etwas wie eine Lehre von den rechtlichen Vorbedingungen funktionierender Märkte" und überraschend "moderne liberale Ansichten".

© Perlentaucher Medien GmbH
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