Der See und sein gesamtes Umland in einem aktuellen, außergewöhnlichen und wunderschönen Bildband Der Bodensee verbindet Deutschland, Österreich und die Schweiz und stellt in vielerlei Hinsicht eine der reichsten Landschaften Europas dar. Das mediterrane Klima lockt Jahr für Jahr Abertausende Urlauber und Erholungsuchende an den See. Vom Pfänder bis zum Hohentwiel, vom Höchsten bis zum Säntis sind die bekannten Orte und Sehenswürdigkeiten enthalten - oft jedoch in wenig bekannten Perspektiven. Ergänzt werden sie durch seltene und neue Motive. Ob Mainau oder Reichenau, Konstanz oder Friedrichshafen, Lindau, Langenargen, Bregenz, Schaffhausen oder Sankt Gallen, die Höri oder Stein am Rhein, ob Städte, Schlösser, Kirchen, Klöster oder Landschaften - es sind Bilder, die das Herz höher schlagen und die Augen staunen lassen. Zahlreiche Luftaufnahmen bieten überraschende An- und Einblicke.
Vor allem aber zeigt der Bildband ungewöhnliche und romantische Stimmungen. Er zeichnet ein Charakterbild, ein Porträt des Bodensees. Das Buch ist ein wunderbares Geschenk für alle Liebhaber des Bodensees, für Besucher, Geschäftskunden, Freunde im Ausland.
Vor allem aber zeigt der Bildband ungewöhnliche und romantische Stimmungen. Er zeichnet ein Charakterbild, ein Porträt des Bodensees. Das Buch ist ein wunderbares Geschenk für alle Liebhaber des Bodensees, für Besucher, Geschäftskunden, Freunde im Ausland.
Wie die meisten größeren Binnenseen gibt auch der Bodensee fotografisch nicht allzuviel her. Die eindrucksvollste Landschaftsaufnahme zeigt der vorliegende Bildband schon auf dem vorderen Vorsatzblatt: Sie ist "Der östliche Bodensee bei Föhn" betitelt und fängt den See, das im Abendlicht aufblitzende Band des Alpenrheins und Teile des österreichischen und Schweizer Ufers mit der von dunklen Wolken übertürmten Alpenkette ein. Man hat dieses Panorama der Bodenseeregion schon in anderen Publikationen gesehen, ganz wie das Feuerwerk beim Konstanzer Seenachtsfest, Singen am Fluß des Hohentwiel oder den Blick vom Pfänder auf Bregenz. Auch "Der Zeppelin NT über der Lindauer Altstadt-Insel" ist kein optischer Eindruck, der vom Stuhl reißt. Ein Stück Samisdat-Literatur ist die Neuerscheinung des Silberburg-Verlags nicht, sie enthält keine intellektuelle Konterbande, keine verbotene Botschaft. Bis zur Biederkeit brav reiht sie im gegenläufigen Uhrzeigersinn Ansichten aneinander, denen Eigenwilligkeit, Pfiff, ja Anzüglichkeit gänzlich abgehen. Den Gestus der Hochglanzfotos greifen die Textbeiträge auf. Monika Spicker-Beck verrät uns in ihrem Artikel einiges über die Entstehung des Bodensees ("In der Würmeiszeit, als die Alpengletscher sich in das Molassebecken des Alpenvorlands schoben und bei ihrem Abschmelzen vor rund 15 000 Jahren die entstandenen Mulden und Vertiefungen mit Wasser füllten"), über den heiligen Pirmin und Notker, den Stammler; Martin Klaus weist auf die Birnau und die Gewächshäuser der Insel Reichenau hin. Staubtrocken sind die viersprachigen Auskünfte der Bildlegenden. Allein die Autorin des Vorworts, Gräfin Sonja Bernadotte, leistet sich einen kleinen subjektiven Schlenker, wenn sie bemerkt, ihr Gatte, Graf Lennart Bernadotte, der Besitzer der Mainau, sei in die hellen schwedischen Sommernächte unheilbar verliebt gewesen und habe daher mit ihr und den Kindern alljährlich mehrere Wochen an und auf dem Mälarsee verbracht. Das Paradies ist stets anderswo als dort, wo man ihm einen Bildband widmet.
KFI.
"Der Bodensee" mit Fotos von Werner Dietrich, Manfred Grohe, Rainer Guter, Christian Hodum und Theo Keller sowie Texten von Gräfin Sonja Bernadotte, Monika Spicker-Beck und Martin Klaus. Silberburg-Verlag Tübingen 2004. 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 38,10 Euro. ISBN 3-87407-560-5.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent "kfi" rümpft ein wenig die Nase über diesen Bodenseebildband, der seiner Ansicht nach "im gegenläufigen Uhrzeigersinn" brav Ansichten aneinander reiht, denen "Eigenwilligkeit, Pfiff, ja Anzüglichkeit" gänzlich abgehen würden. Den Gestus der Hochglanzfotos würden auch die Texte aufgreifen, unter denen sich lediglich die Gräfin Bernadotte einen "kleinen subjektiven Schlenker" leiste.
© Perlentaucher Medien GmbH
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