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Anhand von Fossilfunden in Deutschland nimmt Volker Arzt Kinder und Jugendliche mit auf eine imaginäre Reise in die aufregendsten und lebendigsten Epochen der Erdgeschichte: In einem neuen Eisenbahntunnel bei Bonn erleben sie, wie zum ersten Mal die deutsche Küste besiedelt wurde - von Pionieren aus dem Meer. Aus der Luft sehen sie uns die Entstehung unserer Gebirge an. Sie entdecken weiße Haie vor Mainz und krokodilgroße Tausendfüßler in Sachsen. Wir erfahren, wie Deutschland vom Äquator an seinen heutigen Ort gekommen ist. Bei Chemnitz geraten sie in einen gewaltigen Vulkanausbruch. In der…mehr

Produktbeschreibung
Anhand von Fossilfunden in Deutschland nimmt Volker Arzt Kinder und Jugendliche mit auf eine imaginäre Reise in die aufregendsten und lebendigsten Epochen der Erdgeschichte: In einem neuen Eisenbahntunnel bei Bonn erleben sie, wie zum ersten Mal die deutsche Küste besiedelt wurde - von Pionieren aus dem Meer. Aus der Luft sehen sie uns die Entstehung unserer Gebirge an. Sie entdecken weiße Haie vor Mainz und krokodilgroße Tausendfüßler in Sachsen. Wir erfahren, wie Deutschland vom Äquator an seinen heutigen Ort gekommen ist. Bei Chemnitz geraten sie in einen gewaltigen Vulkanausbruch. In der norddeutschen Tiefebene gehen sie auf Saurierjagd...
Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2001!
Autorenporträt
Volker Arzt ist einem breiten Publikum durch seine Zusammenarbeit mit Hoimar von Ditfurth in der populärwissenschaftlichen TV-Sendung QUERSCHNITT bekannt. Nach seiner Zeit bei QUERSCHNITT war der Diplomphysiker als freier Journalist tätig.
Von 1984 bis 1990 leitete Volker Arzt die Redaktion von GEO-Film. Seit 1990 hat er sich als freier Autor, Koautor und/oder Regisseur von TV-Dokumentationen aus Wissenschaft, Technik, Umwelt und Natur einen Namen gemacht. Für das ZDF hat er Jogendserienüber biologische, medizinische ökologische und technische Themen konzipiert.
Für sein filmisches Schaffen erhielt er zahlreiche nationale und internationale Preise, darunter den Europäischen Umweltpreis, den kanadischen Rocky, den Japanpreis sowie den Nautilus in Bronze, Silber und Gold.
Rezensionen
Mit dem Heißluftballon ins Erdaltertum
Forschen, das heißt oft auch, die Fantasie spielen lassen. Das gilt umso mehr, wenn man sich mit Ereignissen beschäftigt, die so lange zurückliegen, wie die Entstehung des Lebens vor rund 540 Millionen Jahren! In seinem Buch Als Deutschland am Äquator lag. Eine Reise in die Urgeschichte schlägt der bekannte Wissenschaftsjournalist Volker Arzt eine Brücke von der fernsten Vergangenheit bis in die Zukunft unseres Planeten.
Dinos in Deutschland
Die gab es wirklich! Mit dem Urvogel Archaeopteryx ist Solnhofen in Bayern einer der bedeutendsten Fundorte, dazu kommen Aufsehen erregende Entdeckungen in Norddeutschland, unter ihnen der rund vier Meter hohe Raubdinosaurier Megalosauropus teutonicus und eine bisher unbekannte Sauropodenart im Harz! Dabei sind die Dinosaurier längst nicht die ältesten Zeugen des Lebens in unseren Breiten. Viel älter sind z.B. die Trilobiten, die vor 500 Millionen Jahren lebten und noch heute am Ostseestrand in Mecklenburg-Vorpommern gefunden werden.
Ein Heißluftballon ist das Vehikel dieser Fantasiereise. Immer wieder verlassen wir die sichere Gondel und tauchen ein in die Vergangenheit, wo wir mit Volker Arzt den Tieren und Pflanzen der Vorzeit direkt gegenüberstehen; anschließend kehren wir zurück in die Gegenwart und begleiten Forscher vor Ort bei ihren Grabungen. Detailgenaue Illustrationen von Rekonstruktionen der verschiedenen Funde machen dieses fundierte und zugleich unterhaltsam geschriebene Buch so besonders anschaulich, das durch Exkurse zur Wissenschaftsgeschichte, wie z.B. zu Darwins Theorie zur Entstehung der Arten, vertieft wird. (Birgit Kuhn)…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.01.2002

Der Saurier von nebenan
Volker Arzt als begeisternder Reiseleiter in die Urgeschichte

Kreationisten in den Vereinigten Staaten benutzen die Schöpfungsmythen der Bibel dazu, die Evolutionstheorie zu bekämpfen. Volker Arzt geht umgekehrt vor. Er greift alte religiöse Begriffe für eine unterhaltsame Zeitreise in die Frühgeschichte der Evolution auf. In zweiter, reflektierter Naivität erzählt er von "Fortschrittswundern", "Geheimnissen" und "Gottes Probeentwürfen" in der creatio continua des Lebens. Als Reisegefährt für die Gedankenflüge in ferne Vergangenheiten dient eine Montgolfiere, ein Heißluftballon des späten achtzehnten Jahrhunderts, der teils Überblicke aus hoher Distanz, teils dichte Beschreibungen nach sanften Landungen erlaubt. Diese Montgolfiere läßt sich gar in eine Art Unterseeballon verwandeln, so daß sie für Tauchexpeditionen eingesetzt werden kann. Unter kundiger Führung kluger Gelehrter werden Orte auf dem Territorium der Bundesrepublik angesteuert, die in weit entfernten archaischen Zeiten Meere, Salzwüsten, Landmassen oder Urwälder waren. Die Reise ist gut organisiert. Beim Höhenflug dürfte manchem Reisenden aber schwindlig werden. Denn der Reiseleiter schlägt ein hohes Tempo an. Unendlich lang erscheinende Zeiträume werden im schnellen Flug durchmessen.

Volker Arzt, bekannt durch zahlreiche TV-Filme aus dem Reich der Tiere, verbindet die Ausflüge ins Kambrium, Devon oder Karbon geschickt mit Besuchen bei Wissenschaftlern, die sich mit den Naturkatastrophen der Vergangenheit beschäftigen. Neben der faszinierenden Frühgeschichte der Natur wird zugleich die spannende Historie der modernen Entdeckungen der Anfänge des Lebens präsentiert. Die Forscher breiten die Relikte der Vergangenheit aus, erläutern Fossilien und lesen die Spuren, die Dinosaurier oder gigantische Vögel hinterlassen haben. Biologen, Paläontologen und Geologen erläutern ihre begrifflichen Ordnungssysteme und nehmen uns bei ihren Feldforschungen mit in alte Tunnel, Höhlen und Bergbaugruben. In Steinbrüchen zeigen sie die unvorstellbar reichen Zeugnisse vergangenen Lebens: Riesensalamander, die vor 25 Millionen Jahren lebten, den Archaeopteryx auf der Solnhofer Platte, die Saurierspuren in Barkhausen im östlichen Teil des Weser-Wiehengebirges. Natürlich gehen wir auch in naturkundliche Museen, wo Biolehrer gelangweilten Schülern die in den Glasvitrinen des neunzehnten Jahrhunderts aufbewahrten Schätze erläutern. Höhepunkte der Reise bilden die Besuche bei Forschern wie Professor Jörg Schneider von der Technischen Universität Freiberg in Sachsen. "Der Schreibtisch wurde überlagert von mehreren Schichten aus Büchern und Manuskripten; die Sitzgelegenheiten waren nur Gelegenheiten, weitere Papierstapel abzusetzen; der Fußboden diente als Testgelände für neue Abgußverfahren von Fossilien; auf dem Tisch entfaltete sich eine wilde Landschaft aus Versteinerungen, jede mit einem Zettel versehen, auf dem Fundort, Datum, Zuordnung und so weiter vermerkt waren. (. . .) Kurzum: Schneiders Büro war weniger ein Raum als vielmehr eine ganze Welt - eine Welt, in der die Gegenwart mit den Jahrmillionen der Vergangenheit eine hinreißende Symbiose eingegangen war."

Geschickt hält Arzt das Wissen darum präsent, daß es neugierige, die Welt mit offenen Augen betrachtende Menschen und hart arbeitende Forscher waren, die uns die Ur- und Frühzeiten des Lebens erschlossen. Der Autor schreibt anschaulich, erläutert umsichtig Fremdwörter und findet viele gelungene Beispiele für die wundersamen Entwicklungspfade des Lebens. Kompliziertes wird auf klare Grundstrukturen reduziert. Dabei tappt Arzt weder in die Dogmatismus-Falle, Forschungshypothesen für die Sache selbst zu nehmen. Noch überspielt er die Grenzen unseres Wissenkönnens. In den vielen offenen Streitfragen zu den Katastrophen der Frühgeschichte wägt er behutsam konkurrierende Deutungsangebote ab. Die Urteilsbildung wird dem jugendlichen Leser überlassen. Ihm helfen dabei Karten und Zeichnungen. Die Entdeckungsreise beginnt im Kambrium, vor 540 Millionen Jahren. Sie scheint in der Spätphase der Erdneuzeit, 33 000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, zu enden, wo wir Jägern und Sammlern vor der Vogelherdhöhle auf der Schwäbischen Alb beim Kochen zuschauen. Aber der Pilot hat noch etwas Gas in der Flasche und dreht deshalb kurz in die andere Richtung, in die Zukunft.

Weiterhin werden sich die Dramen des Lebens auf unserem Planeten vor Kulissen abspielen, die von der Glutschmelze unter unseren wandernden Kontinenten hin und her bewegt werden. Menschen wird es eines Tages nicht mehr geben. So schlägt Arzt erneut den religiösen Grundton an, mit dem die Reise begann. Jeder muß lernen, die Vergänglichkeit seines Lebens in Reflexion und bewußter Lebensführung anzunehmen. "Wir haben nur dieses eine Leben. Machen wir was draus!" lautet die religiös reflektierte Einsicht in die eigene Endlichkeit. Analoges gilt für die Menschheit insgesamt. Sie muß ihre Existenz als winzige, vergängliche Etappe in der Evolution des Lebens deuten lernen. "Machen wir etwas aus der Welt, solange sie uns hat!"

FRIEDRICH WILHELM GRAF.

Volker Arzt: "Als Deutschland am Äquator lag". Eine Reise in die Urgeschichte. Rowohlt Verlag, Berlin 2001. 220 S., geb., 19,90 [Euro]. Von 14 Jahren an.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hansjörg Küster lobt in seiner kurzen Besprechung das "didaktische Geschick" und die "gute Sachkenntnis" von Volker Arzt, der in seinem Buch einzelne Abschnitte der Erdgeschichte vorstellt. Der Autor erläutere außerdem die Entstehung und die Methoden einer modernen Naturwissenschaft, der Geologie. Hervorragend findet Küster auch die "instruktiven Zeichnungen". Ein schönes Geschenk für alle Dino-Fans und Urzeit-Interessierte, freut sich der begeisterte Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH
Volker Arzt ist ein begeisternder Reisebegleiter in die Urgeschichte. Frankfurter Allgemeine Zeitung