Produktdetails
  • Verlag: ZWEITAUSENDEINS
  • ISBN-13: 9783861505037
  • ISBN-10: 3861505037
  • Artikelnr.: 24017408
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Einen leichten Hang zur Misanthropie will Steffen Martus dem Autor bei soviel verhandelten menschlichen Schwächen, Mordgelüsten, Verrat und skurrilen Leidenschaften wohl unterstellen. "Unter Zoologen" ist in kühler Sprache geschrieben, bemerkt er über den Roman, der eine kammerspielartige Konstruktion aufweist und das seltsame Ambiente der Zoologie mit moralisch anfechtbaren Verhaltensweisen der Menschen verknüpft. Im Mittelpunkt des Romans steht ein sterbender Zoologe und TV-Moderator, der, vom Krebs zerfressen, Rückschau auf sein Leben hält, das, wie Martus leicht genervt anmerkt, "bei romantauglichen Männern notorisch aus Frauen und Verbrechen bestehen muss". So auch bei Lohmeyer, der auch als Übersetzer von Bestseller-Autoren wie Ken Follett arbeitet und sich laut Martus auf sein literarisches Handwerk hier wie da versteht. "Unter Zoologen" besitzt durchaus eine kriminalistische Ebene, hebt der Rezensent hervor, da der Protagonist dem Tod seiner Tochter - im übrigen folgenlos - hinterher spüre; doch die eigentlich wahren Verbrechen seien die verdeckten Gemeinheiten und verborgenen Dramen, die sich im Privatleben des Zoologen abgespielt hätten. Die so gut ausfindig zu machen, muss man wohl ein kleiner Misanthrop sein.

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