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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Christina Thurner ist sehr angetan von der Biografie, die Georg Escher und Marie-Louise Strauss über Johanna Spyri verfasst haben. Anders als in älteren Biografien, die die Autorin kurzerhand mit ihren Romanpersonen identifiziert und zu vielerlei Mythenbildung beigetragen hätten, sei hier ein differenziertes und an Quellen genau überprüfbares Porträt geschrieben worden. Dazu bezögen die Verfasser die neuere historische Forschung, die das Leben Spyris in den bürgerlichen Kontext des 19. Jahrhunderts stellten, mit ein und arbeiteten ihr soziopolitisches Umfeld in ihrem Heimatdorf und in Zürich detailliert heraus. Daneben untersuchen die Biografen, so die Rezensentin, die unterschiedliche schriftstellerische Wirkung der Autorin - von ihren 31 Büchern ist heute nur noch "Heidi" bekannt - und ihre weitgehende Resonanzlosigkeit in der Literaturgeschichtsschreibung und -wissenschaft. Demnach ein gelungener (und überfälliger) Beitrag zum diesjährigen Spyri-Jubiläum.

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