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Eine kritische Analyse und fundierte Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Situation in Russland. Über jedem Staatsoberhaupt, das in Russland Reformen einführen will, "liegt ein unversöhnlicher Fluch". Das sagte einst ahnungsvoll Zar Alexander II, der 1881 einem Sprengstoffattentat zum Opfer fiel. In denkwürdiger Wiederholung der Geschichte musste das 110 Jahre später auf andere Weise auch Michail Gorbatschow erfahren. Seine reformerischen Bemühungen bewirkten einen Putschversuch, der ihn um seine Macht im Kreml brachte und den Untergang der Sowjetunion besiegelte. Boris Jelzin schließlich, der…mehr

Produktbeschreibung
Eine kritische Analyse und fundierte Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Situation in Russland. Über jedem Staatsoberhaupt, das in Russland Reformen einführen will, "liegt ein unversöhnlicher Fluch". Das sagte einst ahnungsvoll Zar Alexander II, der 1881 einem Sprengstoffattentat zum Opfer fiel. In denkwürdiger Wiederholung der Geschichte musste das 110 Jahre später auf andere Weise auch Michail Gorbatschow erfahren. Seine reformerischen Bemühungen bewirkten einen Putschversuch, der ihn um seine Macht im Kreml brachte und den Untergang der Sowjetunion besiegelte. Boris Jelzin schließlich, der dann ebenso große Anstrengungen zum Aufbau eines neuen Russlands unternahm, bat seine Landsleute am letzten Tag des 20. Jahrhunderts um Vergebung dafür, dass es auch ihm nicht gelungen sei, die Hoffnungen jener Mitbürger zu erfüllen, "Die da glaubten, wir könnten mit einem einzigen Sprung aus unserer grauen, erstarrten, totalitären Vergangenheit in eine helle, reiche zivilisierte Zukunft gelangen". Werner Adam zeichnet im wesentlichen die historisch so brisante Zeitspanne von den Anfängen der Perestroika mit Michail Gorbatschow über den Zerfall der Sowjetunion bis hin zum demokratischen Machwechsel von Jelzin zu Putin nach. Beide Vorgänger haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine schwere Last hinterlassen, aber auch den Weg zu Demokratie, Rechtsstaat und Marktwirtschaft geebnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.10.2000

Smuta

PUTIN. Über jedem Staatsoberhaupt, das in Rußland Reformen einführen will, "liegt ein unversöhnlicher Fluch". Das sagte einst ahnungsvoll Zar Alexander II. voraus, der 1881 einem Attentat zum Opfer fiel. In denkwürdiger Wiederholung der Geschichte mußte das 110 Jahre später auf andere Weise Gorbatschow erfahren. Seine reformerischen Bemühungen bewirkten 1991 einen Putschversuch, der den Untergang der Sowjetunion besiegeln sollte. Jelzin schließlich, der ein neues Rußland schaffen wollte, bat seine Landsleute am letzten Tag des 20. Jahrhunderts um Vergebung dafür, daß es auch ihm nicht gelungen sei, die Hoffnungen jener zu erfüllen, "die da glaubten, wir könnten mit einem einzigen Sprung aus unserer grauen, erstarrten, totalitären Vergangenheit in eine helle, reiche, zivilisierte Zukunft gelangen". Auch er gestand ein, daß die russische Gesellschaft immer noch nicht "wie alle anderen" sei. Und Putin, ein Mann mit berufsbedingter dunkler Vergangenheit, der zum Auftakt des dritten Millenniums das Zepter im Kreml übernahm und versprach, einer "Diktatur des Gesetzes" ein für allemal Geltung zu schaffen? Dieser Frage geht der Autor, ein Redakteur dieser Zeitung, vor dem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergrund eines Landes nach, in dem nicht zuletzt die Smuta, die Zeit der Wirren, zu den Konstanten seiner schicksalsträchtigen Geschichte zählt. (Werner Adam: Das neue Russland. Putins Aufbruch mit schwerem Erbe. Verlag Holzhausen, Wien 2000. 200 Seiten, 58 Mark.)

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Autor war lange Jahre Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Moskau und hat nun seine, die Jahre von 1985 bis 2000 umfassenden, Beobachtungen in einem Band zusammengestellt. Das Buch, bemerkt der Rezensent Christoph Güdel, ist "journalistisch konzipiert", neben Nahaufnahmen aus der Perspektive dessen, der nahe an den Ereignissen ist, gibt es aber auch immer wieder den Versuch des Verweises auf determinierende Momente der russischen Vergangenheit. Nicht in allem stimmt der Rezensent mit den Einschätzungen Adams überein, insbesondere Jelzin wird seiner Ansicht nach zu kritisch beurteilt. Dennoch fällt das Urteil insgesamt positiv aus: das Buch biete eine "wertvolle Gesamtschau" und gut zu lesen sei es auch.

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