19,50 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 3-5 Tagen
  • Gebundenes Buch

Mit seinem (ersten) Roman 'Die Fremden' (Tujci, 1901) führt uns der damals fünfundzwanzigjährige Ivan Cankar nach Wien. Ein slowenischer Bildhauer, Pavle Slivar, der unter Entbehrungen an der Wiener Akademie studiert hat, sieht sich vor der Verwirklichung seiner künstlerischen Träume, als sein Entwurf für ein Denkmal in Ljubljana preisgekrönt wird. Dem Freudentaumel folgt die bittere Erkenntnis, dass dem Preis kein Auftrag folgen wird. Slivar kehrt nach Wien zurück, um hier die Kunst zu schaffen, die daheim angeblich niemand braucht. Für seine der Nacht abgerungenen Entwürfe findet er jedoch…mehr

Produktbeschreibung
Mit seinem (ersten) Roman 'Die Fremden' (Tujci, 1901) führt uns der damals fünfundzwanzigjährige Ivan Cankar nach Wien. Ein slowenischer Bildhauer, Pavle Slivar, der unter Entbehrungen an der Wiener Akademie studiert hat, sieht sich vor der Verwirklichung seiner künstlerischen Träume, als sein Entwurf für ein Denkmal in Ljubljana preisgekrönt wird. Dem Freudentaumel folgt die bittere Erkenntnis, dass dem Preis kein Auftrag folgen wird. Slivar kehrt nach Wien zurück, um hier die Kunst zu schaffen, die daheim angeblich niemand braucht. Für seine der Nacht abgerungenen Entwürfe findet er jedoch keinen Abnehmer. Als er auch noch die Brotarbeit verliert, gerät sein Leben aus den Fugen ... Dieser meisterhaft erzählte, psychologisch fein motivierte Roman, der das Schattendasein der Wiener Vorstadt-Bohème thematisiert, reflektiert die Situation des slowenischen Künstlers Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Forderung nach einer nationalen Kunst die slowenische Öffentlichkeit in einem Maßdominierte, dass schon die Orientierung eines Künstlers am internationalen Geschehen als unpatriotisch und subversiv gebrandmarkt wurde.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Ivan Cankar (1876 - 1918) lebte als freier Schriftsteller in Slowenien und Wien-Ottakring. Er ist ein bedeutender Vertreter der slowenischen Moderne. Sein Gesamtwerk umfasst 30 Bände.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Einen "Klassiker der slowenischen Moderne" nennt Franz Haas den bis vor zehn Jahren auf Deutsch weitgehend unbekannten Autor Ivan Cankar (1876 bis 1918). Dessen Entdeckung würdigt er als Verdienst des Übersetzers Erwin Köstler und des Klagenfurter Drava-Verlags, der in zehn Bänden bereits die wichtigsten Werke Cankars veröffentlicht hat. Wie Hass berichtet, enthält sein nun vorliegender Roman "Die Fremden", Cankars Erstling aus dem Jahr 1901, bereits das große Lebensthema des Autors - die Heimatlosigkeit der slowenischen Künstler zwischen Moderne und Volkskunst. Allerdings erreicht das Buch nach Haas' Ansicht sprachlich noch nicht die Höhe seiner besten Werke. Leider merke man dem Stil des Buches an, dass Cankar das Buch in wenig mehr als einem Monat und in größter Geldnot geschrieben hat. Andererseits findet Haas auch hier schon "jene packende Lakonie", für die Cankar später berühmt wurde. Die Schilderung der Honoratioren von Ljubljana, die den Held seines Romans, einen jungen Bildhauer tröstend abwimmeln, lobt er als "präzise psychologische Miniaturen". Auch skizziere er das Leben der slowenischen Boheme in Wien in wenigen Strichen so, dass darin zweierlei aufleuchte: "das individuelle Strampeln der einzelnen Entwurzelten in der Fremde und das kollektive Dilemma einer kleinen Nation innerhalb des Vielvölkerstaates."

© Perlentaucher Medien GmbH…mehr