19,80 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 3-5 Tagen
  • Broschiertes Buch

Produktdetails
  • Verlag: Wieser
  • 1., Aufl.
  • Seitenzahl: 200
  • Erscheinungstermin: März 2007
  • Deutsch
  • Abmessung: 220mm x 125mm
  • Gewicht: 352g
  • ISBN-13: 9783851296525
  • ISBN-10: 3851296524
  • Artikelnr.: 22498303

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Norbert Schreiber, langjähriger Hörfunkjournalist der ARD, ist im Programmbereich Kultur, Bildung und künstlerisches Wort in der Literaturredaktion des Hessischen Rundfunks (hr2) zuständig für Sachbuchsendungen. Dort moderiert er unter anderem die Talksendung "Doppelkopf". Als Initiator der Tschernobyl-Hilfsbewegung erhielt er den Robert- Bosch-Preis für ehrenamtliches Engagement in Osteuropa. Schreiber lebt in Frankfurt am Main und Bayern.

Irina Scherbakow, geboren 1953, ist promovierte Germanistin, Historikerin, Publizistin und Übersetzerin. Sie lehrt am Zentrum für Erzählte Geschichte und visuelle Anthropologie der Moskauer Afanassjew-Universität. 1994 Auszeichnung mit dem Katholischen Journalistenpreis. Die Autorin ist Koordinatorin des russischen Geschichtswettbewerbs für Jugendliche sowie seit 1999 Mitglied des Kuratoriums der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar.Dr. Rupert Neudeck, 1939 in Danzig geboren, war ein deutscher Journalist, Gründer des Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte e.V. und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e.V.
Nach seinem Abitur 1958 studierte er Philosophie, Germanistik, Soziologie und Katholische Theologie. 1961 brach er das Studium ab und trat dem Jesuitenorden bei. Nach dem Austritt nahm er das Studium wieder auf und schloss es 1970 ab. 1972 wurde er mit der Arbeit "Politische Ethik bei Jean-Paul Sartre und Albert Camus" zum Doktor der Philosophie promoviert."1971 begann er als Journalist bei der katholischen Funk-Korrespondenz in Köln, 1976 wechselte er dann in den Freien Journalismus. 1977 wurde er Redakteur beim Deutschlandfunk, Abteilung Politisches Feature.
Weltweit bekannt wurde er 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge im Chinesischen Meer mit der Cap Anamur.
Anlässlich der großen Not vietnamesischer Flüchtlinge im Südchinesischen Meer gründete er mit Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll 1979 das Komitee "Ein Schiff für Vietnam". 1982 wurde daraus die Hilfsorganisation Komitee Cap Anamur / Deutsche Notärzte e. V. Namensgeber war der Frachter Cap Anamur, mit dem die Besatzung um Rupert Neudeck insgesamt 10.375 vietnamesische Flüchtlinge, die sogenannten "boat people", aufnahm und nach Deutschland brachte. Es folgten zahlreiche weitere Hilfseinsätze mit der Cap Anamur.
Bis 1998 gehörte er dem Vorstand des Komitees Cap Anamur an, danach wurde er Sprecher der Hilfsorganisation. Im April 2003 wurde er zum Mitbegründer und Vorsitzenden des internationalen Friedenskorps Grünhelme e.V.
Seit 2002 reiste Neudeck mehrmals nach Israel und in die palästinensischen Autonomiegebiete, um sich, wie er mitteilte, über die israelischen Sperranlagen und die Lage der Palästinenser vor Ort kundig zu machen. Mit der daraus erwachsenen Veröffentlichung "Ich will nicht mehr schweigen. Recht und Gerechtigkeit in Palästina" wollte er nach eigenem Bekunden gegen israeli

sche Menschenrechtsverletzungen, eine neue Apartheid und das "Monstrum Mauer" protestieren und lehnte mit Warnungen vor der "Freundschaftsfalle Israel" auch die bisherige militärische Unterstützung Israels durch die Bundesrepublik ab. Dies stieß in den Kreisen der deutschen Israel-Solidarität auf heftige Kritik.
Rupert Neudeck war offizieller Unterstützer der Demonstration "Freiheit statt Angst" und wurde 2016 gemeinsam mit seiner Frau mit dem "Erich-Fromm-Preis" für das beinahe 40-jährige ehrenamtliche Engagement zugunsten von Flüchtlingen ausgezeichnet. Rupert Neudeck verstarb im Mai 2016.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.03.2007

Hinweis

ANNA POLITKOWSKAJA. Fünf Monate sind vergangen, seitdem die russische Journalistin am 7. Oktober, dem Geburtstag Wladimir Putins, ermordet worden ist. Noch immer ist ihr Mörder unbekannt; die Menschenrechtsorganisation "Reporter ohne Grenzen" hat inzwischen gefordert, dass eine internationale Untersuchungskommission eingesetzt werden solle. Der Journalist Norbert Schreiber, der zusammen mit Gerd Koenen Anna Politkowskaja für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vorgeschlagen hat, kritisiert in einem neuen Sammelband auch das nachlassende Interesse in westlichen Medien. Weder die Morde an Journalisten in Russland noch der Krieg in Tschetschenien fänden genügend Aufmerksamkeit in der Berichterstattung. Gegen das Vergessen von Anna Politkowskaja versammelt der Band Beiträge zur politischen Situation in Russland von Fritz Pleitgen, Margareta Mommsen, Irina Scherbakowa und Rupert Neudeck. Abgedruckt sind zudem Interviews, die mit der Ermordeten vor ihrem Tod geführt wurden. Aus dem Russischen wurden für das Buch bisher unveröffentlichte Reportagen von Anna Politkowskaja übersetzt. Ihr soeben auf Deutsch erschienenes "Russisches Tagebuch" (F.A.Z. vom 5. März) hat in ihrer Heimat bisher keinen Verleger gefunden. ("Anna Politkowskaja". Chronik eines angekündigten Mordes. Herausgegeben von Norbert Schreiber. Wieser Verlag, Klagenfurt 2007. 256 S., br., 19,80 [Euro].)

jvo

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main