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Spätestens mit Kleopatras Selbstmord im Jahre 30 vor Christus war die Geschichte des selbständigen Ägypten an ihr Ende gelangt. 3000 Jahre währte das Pharaonenreich am Nil, 30 Dynastien lassen sich belegen. Es war der Untergang einer Kultur, deren Erbe noch die griechische und römische Zeit und damit Europa stark beeinflussen sollte. Manfred Clauss lässt die Geschichte Ägyptens Revue passieren: Er erzählt vom Alten, Mittleren und Neuen Reich und davon, wie sich Staat und Verwaltung - straff organisiert, vom König über den Wesir bis zum Heer der Schreiber - entwickelten und eine wichtige Rolle…mehr

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Produktbeschreibung
Spätestens mit Kleopatras Selbstmord im Jahre 30 vor Christus war die Geschichte des selbständigen Ägypten an ihr Ende gelangt. 3000 Jahre währte das Pharaonenreich am Nil, 30 Dynastien lassen sich belegen. Es war der Untergang einer Kultur, deren Erbe noch die griechische und römische Zeit und damit Europa stark beeinflussen sollte.
Manfred Clauss lässt die Geschichte Ägyptens Revue passieren: Er erzählt vom Alten, Mittleren und Neuen Reich und davon, wie sich Staat und Verwaltung - straff organisiert, vom König über den Wesir bis zum Heer der Schreiber - entwickelten und eine wichtige Rolle im Vorderen Orient spielten; er erzählt von der Religion, von fremdartigen Mythen und Göttervorstellungen, die ihren Ausdruck in monumentalen Tempelbauten fanden, den Pyramiden, die heute noch die Besucher Ägyptens in Bann ziehen; und er erzählt vom Alltag der Menschen, von ihren Arbeits- und Lebensbedingungen, ihren Vergnügungen und Ritualen. Clauss' Buch ruft nicht nur eine vergangeneKultur wach, es ist auch seit langem die erste umfassende Darstellung einer Epoche, die fasziniert wie sonst kaum eine in der Geschicht der Menschheit.
Autorenporträt
Clauss, Manfred
Manfred Clauss, geboren 1945 in Köln, ist Professor emeritus für Alte Geschichte, zu deren bedeutendsten Kennern er gehört. Er lehrte in Berlin, Siegen, Eichstätt und Frankfurt am Main. Seine Bücher über Staaten, Gesellschaften und Religionen in der antiken Welt haben ein breites Publikum auch außerhalb der Wissenschaft gefunden. Nicht wenige davon sind heute Standardwerke, so etwa «Das Alte Ägypten» (2001), «Alexandria. Schicksale einer antiken Weltstadt» (2003) und «Mithras. Kult und Mysterium» (2012).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2002

Reigen der Reiche
Manfred Clauss kennt
alle alten Ägypter
Bisweilen haben es die alten Ägypter den modernen Historikern sogar leicht gemacht. Ihr Bedürfnis nach Erinnerung und Vergegenwärtigung der eigenen Geschichte ließ sie Listen ihrer Könige erstellen, die das Land seit seiner Einigung in der mythischen Vorzeit regiert hatten. Solche monumentalen Reliefs mit Annalen, wie sie im Tempel von Sethos I. in Abydos die Jahrtausende überdauert haben, zählen, den ramessidischen Herrscher eingeschlossen, 76 Könige mit ihren je fünf kanonischen Namen auf – eine Stein gewordene Selbstvergewisserung der eigenen Kontinuität und Ordnung.
Drei Herrscher sind dort besonders herausgehoben: Menes, Mentuhotep I. und Ahmose; sie sind Begründer des Alten, Mittleren und Neuen Reichs, wobei nur der Begriff des „Reichs” preußische Terminologie des 19. Jahrhunderts verrät; das Bewusstsein für epochale Zäsuren hatten die Ägypter offensichtlich selbst, wie die Herausstellung dieser Gründerfiguren beweist. Eine aus drei Epochen bestehende historische Entwicklung deckte sich jedoch mit den drei Zeiträumen der westlichen Geschichte, nämlich Altertum, Mittelalter und Neuzeit, und hatte darum gute Chancen, von der modernen Geschichtswissenschaft dauerhaft übernommen zu werden.
Manfred Clauss hat ein Buch vorgelegt, dass schlicht „Das alte Ägypten” heißt und sich viel vornimmt: Er betrachtet das ganze Ägypten von den Pfeilspitzen der Naqada I-Kultur um 4000 v. Chr. bis zu Kleopatras Selbstmord kurz vor der Zeitenwende, der das definitive Ende der Weltmacht bedeutete. Ein solches Buch, das einen guten Überblick über die historische Entwicklung gibt, den aktuellen Forschungsstand kennt und gut zu lesen ist, war sicherlich ein Desiderat.
Clauss schreibt seine Geschichte so klassisch, dass sie zu einer inzwischen vom Aussterben bedrohten Spezies von historischen Darstellungen gehört: Es ist der Typus der Ereignisgeschichte, die sich eng an der Chronologie der Herrscher orientiert. Die den jeweiligen Reichen gewidmeten Kapitel wechseln sich im angenehmen Rythmus mit ahistorisch angelegten Exkursen zu den Institutionen, der Religion, der Kunst und des Alltags ab.
Vergleicht man, wie es nahe liegt, Clauss’ Buch mit Jan Assmanns „Ägypten. Eine Sinngeschichte”, so springt die spezifische Differenz ins Auge. Clauss ist Alt-Historiker, zu dessen Gegenstandsbereich Ägypten eigentlich gar nicht gehört, Assmann dagegen Ägyptologe. Während Assmann, von der französischen Geschichtswissenschaft inspiriert, Sinnformationen rekonstruiert, die Denken strukturieren und Handeln generieren, strebt Clauss, im unerschütterlichen Glauben an Text und Spaten, dem Ranke’schen „Wie es eigentlich gewesen” nach. So entsteht eine konventionelle Geschichte, in der die Ereignisse wie die Perlen auf einer Kette aufgereiht sind und fast immer einander bedingen.
VALESKA VON ROSEN
MANFRED CLAUSS: Das alte Ägypten. Alexander Fest Verlag, Berlin 2001. 511 Seiten, 30,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Autor hat sich mit seinem Buch über das alte Ägypten viel vorgenommen, meint Valeska von Rosen. Sie erkennt darin ein Geschichtsbuch der alten Schule, dass mit seinem streng chronologischen Abriss zu einer "bedrohten Spezies" gehört, was sie aber nicht als Kritik verstanden wissen will. Im Gegenteil, sie lobt das Buch als "guten Überblick", das dabei gut lesbar ist und sich auf dem "aktuellen Forschungsstand" befindet. Als "angenehm" lobt sie auch die Exkurse zu Religion, Kunst und Alltagsgeschichte, die den chronologischen Ablauf unterbrechen. Und so sei das Buch zwar im Aufbau "konventionell", doch nichts desto trotz ein "Desiderat", so die Rezensentin angetan.

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