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"Sind Ihre Gefühle rein? Wie stehen Sie zur Kartoffel? Sollte es immer noch Konstantinopel heißen? Haben Kinder Ihrer Ansicht nach einen Geruch? Wenn Sie jetzt welchen hätten, würden Sie Hundekuchen essen? Sind Sie glücklich? Ist Ihnen klar, warum ich Ihnen all diese Fragen stelle?" Auch ohne zu wissen, warum Padgett Powell all diese Fragen stellt, kann man sich der Faszination, die von dieser irritierend direkten Leseransprache ausgeht, nicht entziehen: Das Gehirn springt an und nimmt mit einer sich von Frage zu Frage steigernden Lust die Herausforderung zum Denken an. Immer bereitwilliger…mehr

Produktbeschreibung
"Sind Ihre Gefühle rein? Wie stehen Sie zur Kartoffel? Sollte es immer noch Konstantinopel
heißen? Haben Kinder Ihrer Ansicht nach einen Geruch? Wenn Sie
jetzt welchen hätten, würden Sie Hundekuchen essen? Sind Sie glücklich? Ist Ihnen
klar, warum ich Ihnen all diese Fragen stelle?"
Auch ohne zu wissen, warum Padgett Powell all diese Fragen stellt, kann man sich
der Faszination, die von dieser irritierend direkten Leseransprache ausgeht, nicht
entziehen: Das Gehirn springt an und nimmt mit einer sich von Frage zu Frage
steigernden Lust die Herausforderung zum Denken an. Immer bereitwilliger folgt
man den sympathischen Idiosynkrasien, den brillant gesetzten Haarnadelkurven,
den auch sprachlichen Provokationen des Fragestellers, der hier seine schräge, leicht
melancholische Weltsicht durchblicken lässt, und ist erstaunt, über was man alles,
wird man nur gefragt, mit Gewinn nachdenken kann. Wahrheit und Erkenntnis
offenbaren sich eben nicht in den Antworten, sondern in den Fragen.
Autorenporträt
Padgett Powell wurde 1952 in Gaines - ville, Florida, geboren, wo er auch heute noch lebt. Bekannt wurde er durch Veröffentlichungen in THE NEW YORKER, ESQUIRE und HARPER'S MAGAZINE. Powell erhielt etliche Auszeichnungen: den Prix de Rome der American Academy of Arts and Letters, den Whiting Writers' Award und eine Nominierung für den National Book Award.

Harry Rowohlt, geboren 1945 in Hamburg, lebte als Autor, Übersetzer und begnadeter Vortragskünstler in Hamburg Eppendorf. Er brillierte unregelmäßig als Penner Harry in der Fernsehserie 'Lindenstraße'. 1999 erhielt er den "Johann-Heinrich-Voß-Preis" der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Im Januar 2001 erhielt er den Satirepreis "Göttinger Elch". Harry Rowohlt verstarb im Juni 2015.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.08.2013

NEUE TASCHENBÜCHER
Padgett Powells
heitere Fragezeichen
Wie sollte Ihrer Ansicht nach der ideale Teint einer Kuh beschaffen sein? Würden Sie gern Gewichtheben lernen? Ist „gelichtete Reihen“ nicht ein schöner Euphemismus? Strenge Regeln, denkt man, machen verkniffen, pedantisch, unfroh. Muss aber nicht sein. Padgett Powell zum Beispiel folgt der selbstgesetzten strengen Regel mit einer gewissen Heiterkeit: sich ein ganzes Buch lang ausschließlich in Fragesätzen an den Leser zu wenden. Im Original heißt das Buch „The Interrogative Mood. A Novel?“ Das Fragezeichen ist mehr als berechtigt, der Plot eher verworren, oder rundheraus gesagt, nicht vorhanden. Aber die Fragesätze tun allerlei, um dafür zu entschädigen. Manche sind kurz und grundsätzlich („Lieben Sie Federn? Erschöpft Sie die Aussicht auf Ferien?“), manche sehr lang und verschachtelt, manche schließen sich zu Frageketten zusammen, manche sind eher moralisch („Hatten Sie je mit der Verführung eines Babysitters zu tun?“), manche eher ästhetisch („Glauben Sie, es kann schönere Arme an einem Mann geben als die eines Maurers?“). Und manche sind nicht ernst gemeint wie die am Ende des ersten Drittels: „Reicht es jetzt allmählich?“
LOTHAR MÜLLER
  
  
Padgett Powell: Roman in Fragen. Aus dem Englischen von Harry Rowohlt. Berlin Verlag, Berlin 2013. 192 S., 8,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Das Buch schrammt laut Tilman Urbach wahrscheinlich am ganz großen Publikum vorbei, besteht es doch allein aus Fragen: Kein Satz endet mit einem Punkt, strukturiert werden die Fragen durch Kommata, und "sonst dominiert das gebogene Satzzeichen". Der immer wieder abseits des Marktes agierende Autor habe die Frage-Antwort-Situation, der er sich als Dozent für Creative Writing ausgesetzt sah, einfach umgedreht, beschreibt Urbach einen möglichen Beweggrund für die ungewöhnliche Form. Dabei gelingt es Padgett Powell durchaus, den Rezensenten nicht nur zu ermüden, das zwar auch, aber ihn durchaus auch ins Staunen zu versetzen durch seine scheinbar planlose, mal tiefsinnige, mal platte Fragerei (Weinen Sie im Kino? Ist ihr Konto ausgeglichen?). Dann liest Urbach Fragen plötzlich als Aussagesätze und erfährt mehr über sich selbst (und weniger über den Autor) als ihm vielleicht lieb ist.

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