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Die Studie ordnet Diltheys Leistung als Historiker in den Zusammenhang seiner wissenschafts- und gesellschaftskritischen Überlegungen ein. Aufbauend auf dem Projekt einer Logik der Geisteswissenschaften entwickelt Dilthey ein geschichtstheoretisches Programm, das die Schultraditionen des 19. mit den Erfordernissen des frühen 20. Jhs. zu vermitteln sucht. Seine historischen Arbeiten dokumentieren folgerichtig das Bemühen, die ideengeschichtliche Sichtweise um neue, typologisierende und strukturbezogene Verfahren zu ergänzen. Diese verstreuten Untersuchungen werden hier erstmals unter…mehr

Produktbeschreibung
Die Studie ordnet Diltheys Leistung als Historiker in den Zusammenhang seiner wissenschafts- und gesellschaftskritischen Überlegungen ein. Aufbauend auf dem Projekt einer Logik der Geisteswissenschaften entwickelt Dilthey ein geschichtstheoretisches Programm, das die Schultraditionen des 19. mit den Erfordernissen des frühen 20. Jhs. zu vermitteln sucht. Seine historischen Arbeiten dokumentieren folgerichtig das Bemühen, die ideengeschichtliche Sichtweise um neue, typologisierende und strukturbezogene Verfahren zu ergänzen. Diese verstreuten Untersuchungen werden hier erstmals unter Berücksichtigung des Nachlaßmaterials systematisch analysiert. Dabei wird deutlich, daß Diltheys Konzeption in vielerlei Hinsicht mit den Problemlösungen übereinstimmt, die Max Weber in seiner Wissenschaftslehre darlegt. Neben den theoretischen Ansatz tritt jedoch das Einflußmoment des gesellschaftlich-politischen Denkens, in dem sich Dilthey mit einer eigenartigen Verknüpfung von realistischer Krisendiagnose und rückwärtsgewandter Romantik abermals als eine Figur des Übergangs erweist.

Zum Autor/Herausgeber: Joachim Thielen studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Universität Trier. Er arbeitet gegenwärtig an einem Forschungsvorhaben über die Erfahrung und Beurteilung des Krieges in Deutschland und Frankreich während des 18. und 19. Jhs.

Zielgruppe: Philosophen, Geschichtswissenschaftler, alle am Werk Diltheys Interessierte
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Hertfelder geht mit der Dissertation von Joachim Thielen ausführlich und hart ins Gericht. Thielen habe sich mit der Untersuchung des historischen Oeuvres Diltheys "ein hohes Ziel gesteckt", aber Hertfelder läßt keinen Zweifel daran, das der Autor noch nicht mal in die Nähe seines Ziels geraten ist. Der Rezensent zeichnet sorgfältig den Aufbau der Schrift nach, bekundet gelegentlich Zustimmung, meist jedoch kritisiert er verpaßte Chancen. So eröffne das "werkimmantente Vorgehen" Thielens keine "problemerschließenden Perspektiven". Beim zentralen Kapitel über Diltheys historische Untersuchungen wird Hertfelder richtig sauer: "Schleusen des digitalen Zettelkastens" öffnen sich und begraben den Leser unter einer Lawine von Zitaten und Paraphrasen, schimpft er. Eine Deutung der Befunde sucht er vergeblich. Thielen verbanne die Dilthey-Forschung von Georg Misch über Gadamer bis Stephan Otto in die Fußnoten zu den Kapiteleinleitungen, ohne sich dann weiter darum zu kümmern. Erbost hat Hertfelder besonders, dass "zahllose" Einträge im Personenregister auf ausschließlich im Literaturverzeichnis genannte Autoren verweisen: "So entstehen potemkinsche Dörfer der Forschung."

© Perlentaucher Medien GmbH