Produktdetails
  • Verlag: Philo
  • ISBN-13: 9783825702441
  • ISBN-10: 3825702448
  • Artikelnr.: 24844131
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Nur wenige europäische Autoren behielten nach 1945 Jiddisch als Alltags- und als Literatursprache bei, weiß der Rezensent mit dem Kürzel "sab". Zu ihnen zählt er den im Dezember 2001 verstorbenen Fischel Libermann, der 1908 in der Nähe von Lodz geboren wurde, Ghetto, Konzentrationslager und Krieg überlebte, danach verschiedenen jüdischen Zeitschriften als Redakteur und Autor "Profil verlieh" und schließlich als Universitätsdozent die jiddische Sprache und Kultur am Leben erhielt, berichtet "sab" über die Lebensstationen des Autors. Seine Erzählungen, "erfreulicherweise zweisprachig", zeigten die stilistischen Möglichkeiten des Jiddischen, und, vermutet der Rezensent, sie könnten auch verfremdete Lebenserinnerungen des Autors sein, denn in seinen Geschichten bewege er sich stets zwischen Folklore und Phantastik, jegliches Erlebte erscheine fiktionalisiert, sei es das Leben im Schtetl, seien es Zerstörung, Gewalt oder Charakterskizzen.

© Perlentaucher Medien GmbH