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Boris Becker in der Besenkammer? Caroline in der Krise? Verona im Container? Der Prügel-Prinz in Rage? Gerhard Schröder in ehelicher Bedrängnis? Alles Klatsch. Klatsch - das ist der geistige Prosecco, den jede Gesellschaft braucht. Ohne Klatsch könnte der Mensch als soziales Wesen sich gar nicht orientieren. Und: Getratscht und getuschelt wird überall - vom dörflichen Marktplatz über die Hinterbänke im Bundestag bis auf die Yachten der Reichen und Schönen vor der Cote d Azur. Michael Graeter beobachtet die deutsche und internationale Society seit über 25 Jahren. Niemand kennt die geheimen…mehr

Produktbeschreibung
Boris Becker in der Besenkammer? Caroline in der Krise? Verona im Container? Der Prügel-Prinz in Rage? Gerhard Schröder in ehelicher Bedrängnis? Alles Klatsch.
Klatsch - das ist der geistige Prosecco, den jede Gesellschaft braucht. Ohne Klatsch könnte der Mensch als soziales Wesen sich gar nicht orientieren. Und: Getratscht und getuschelt wird überall - vom dörflichen Marktplatz über die Hinterbänke im Bundestag bis auf die Yachten der Reichen und Schönen vor der Cote d Azur. Michael Graeter beobachtet die deutsche und internationale Society seit über 25 Jahren. Niemand kennt die geheimen Zusammenhänge, die verbotenen Liebschaften, die vertuschten Skandale und die liebenswerten Legenden der oberen Zehntausend so gut wie er.
Autorenporträt
Michael Graeter, geboren 1943, ist seit über 30 Jahren die Nummer 1 unter Deutschlands Gesellschaftsreportern. Er schrieb u.a. für die Abendzeitung, war 9 Jahre lang Kolumnist bei Bunte und ist seit 2000 freiberuflich tätig, u.a. für BILD. Der waschechte Münchner war das Vorbild für die Figur des Baby Schimmerlos aus der legendären TV-Serie Kir Royal. Michael Graeter ist Autor zahlreicher Bücher.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.10.2002

Orden für die Praktikantin
Klatsch as Klatsch can: Michael Graeter verrät ein paar interessante Details über Prominente / Von Peter Lückemeier

Worüber man nicht sprechen kann, darüber muß man klatschen. Das tut die ganze Welt, und um ein bißchen Systematik in die Sache zu bringen, hat Michael Graeter das Lexikon des Klatsches verfaßt. Vollmundig kündigt sein Verlag das 424 Seiten starke Werk an: "Jetzt erzählt er erstmals, was er weiß - und er weiß alles."

Weiß der langgediente Tratschonkel (Abendzeitung, Bunte, Bild) wirklich alles? Tut er nicht. Sagt er alles, was er weiß? Auch nicht immer. Aber er deutet an. Er behauptet beispielsweise nicht, Monika Hohlmeiers Gatte Michael gehe fremd. Graeter nimmt einen Umweg: Er würde der Strauß-Tochter empfehlen, ihren Mädchennamen wieder anzunehmen. Man wisse ja nie, wie sich das Familienleben noch so entwickle: "Michael ist beruflich wegen einer anspruchsvollen Mandantschaft sehr eingespannt." Und ausgerechnet hinter Dieter Bohlens frauenorientierte Freizeitaktivitäten setzt er ein Fragezeichen: "Vielleicht fallen Damen in der Hauptsache gar nicht in sein Raster? Sein Sangesbruder Thomas Anders kennt ihn wohl am besten." Auch beim früheren Bundespräsidenten Roman Herzog bleibt der Autor unter dem Stichwort "Sex" im verheißungsvoll Ungewissen: "Man würde staunen." Da hätte man gern mehr erfahren. Und der Hinweis auf Claudia Schiffers Einstellung zum Liebesverhalten bleibt ganz und gar unverständlich: ",General Electric', Höchststufe."

Aufgebaut ist Graeters Klatschkompendium wie ein richtiges Lexikon, sogar mit Querverweisen, durchgängig im narrativen Präsens gehalten. Nach Namen alphabetisch geordnet, finden sich zu jedem Prominenten recht willkürlich zusammengestellte Schlagworte wie Familie, Karriere, Erfolge, Konkurrenten, Image, Mobilität, Style, Marotte, Schicksal, Ehe, Sex. Manchmal steht da auch: Erinnerung. Das gibt Graeter Gelegenheit, persönliche Erlebnisse mit Prominenten zu schildern, die aber meistens etwas fade ausfallen.

Auch wenn etliche Einträge oberflächlich und wenig ergiebig sind (über die geheimnisvollen Aldi-Brüder Karl und Theo Albrecht erfährt man beispielsweise auch nicht mehr, als man sowieso nicht von ihnen wußte), soll das nicht heißen, das Buch sei uninteressant. Die Lektüre macht immer mal wieder Appetit, und manchmal sind die wahren Perlen unter den eher Unprominenten zu finden. So bei Busso ("Bussi") von Alvensleben, dem "hormongeladenen Protokollchef der Bundesregierung". Weil die Stelle so schön ist, sei sie hier vollständig zitiert: Alvensleben "mag Bill Clintons Oral-Office vor Augen haben, als er Azubi Tina T. (Graeter nennt den vollen Namen, d. Red.) recht intensiv auszubilden beginnt. Bussi Busso nimmt sie mit auf jene Vorausreisen, bei denen Staatsbesuche im Detail festgelegt werden. Dort erhält die Praktikantin liebevollen Sonderstatus: Bei Konvoifahrten fährt sie in einer eigenen Limousine, im Dienstflugzeug sitzt sie vorn. Höhepunkt der reizvollen Schulung: Beim Staatsbesuch von Bundespräsident Johannes Rau in Estland sorgt der blaublütige Diplomat sogar dafür, daß sein Schützling ebenfalls mit einem estnischen Orden ausgezeichnet wird."

Das Buch (in der Personalauswahl mit deutlichem München-Schwerpunkt) hat seine entschieden schwachen Passagen. Vor allem, was die Hollywood-Stars angeht, ist es flach und schal. Aber der Freund des Klatsches wird doch bei fleißiger Lektüre mit wunderbaren Einzelheiten verwöhnt: Der Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, nennt nicht nur vierzig Ferraris und fünfzig Rolls-Royce sein eigen, sondern auch eine lebende Organbank - "einen auf Herz und Nieren geprüften Mann mit gleicher Blutgruppe des Sultans, der in Saus und Braus leben darf, aber im Ernstfall, auch im bittersten, herhalten muß". Giovanni Agnelli "trägt stets eine Zyankali-Kapsel bei sich und hat seiner Familie untersagt, auf Lösegeldforderungen zu reagieren". Saddam Hussein fährt einen Lamborghini. Wolfgang Joop war seiner Frau fünfzehn Jahre lang treu, "bis es zur ersten Begegnung mit einem Mann kommt". Otto Waalkes ist hinter jedem Rock her, oder, wie Graeter es ausdrückt, er "betreibt von Kiel bis Garmisch-Partenkirchen intensive Fan-Pflege".

Ach, und dann noch etwas ganz Wichtiges: Rosemary Orloff-Davidoff, lustige Witwe eines steinreichen Diamantenhändlers, hatte einen vierbeinigen Freund. Hatte. "Ihr champagnerfarbener Hund ,Hermann', ein Golden Retriever, sechs Jahre alt, wird auf dem Rollfeld des L.A.-Airports von einer Privatmaschine überrollt." Der Vorfall findet sich in Graeters Klatsch-Lexikon unter der Rubrik "Schicksal".

Michael Graeter: "Lexikon des Klatsches". Liebe, Laster und Skandale - von Boris bis Verona. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2002. 418 S., geb., 22,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Von der Münchener Schickeria bis nach Hollywood
"Ratscherei (München), Gossip (London), Chatter (New York), Ragouts (Paris), Chiachierrate (Rom) oder Tratsch (Wien)" - bereits im Vorwort seines Lexikon des Klatsches macht Michael Graeter deutlich, dass er sich auf internationalem Parkett bewegt. Sein halbes Leben hat der Klatschreporter damit verbracht, über die so genannte Prominenz zu schreiben, für die Münchener Abendzeitung, Bild und die Bunte. Nun macht er sein gesamtes Wissen über die Reichen und Schönen dieser Welt öffentlich - zur Erbauung der Leser.
Liebe, Laster und Skandale
In alphabetischer Reihenfolge durchleuchtet Graeter Stars und Sternchen, Prominente aus Politik und Wissenschaft, Sportler, Prinzessinnen und Grafen. Dabei spart der Mann, der sich immerhin mit der Aufdeckung der Liaison von Gunther Sachs mit Brigitte Bardot oder der Verbindung von Ernst August von Hannover mit Caroline von Monaco brüsten kann, nicht mit pikanten Details. Er schreibt ausführlich über Lebensdaten, Job, Karriere, Hobbies und natürlich das Liebesleben der Prominenz.
Von Abbado bis Zellweger
In der Mischung liegt der Reiz. So findet sich Rod Stewart neben Stephanie, Prinzessin von Monaco, und Dr. Edmund Stoiber, "der immer wie aus dem Ei gefönt" sei. Und wer fehlt natürlich auch nicht? Genau: Dieter Bohlen!
(Eva Hepper, literaturtest.de)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Allzu großspurig kommt das Buch daher, keineswegs "weiß" Graeter "alles". Vieles, das er hier verrät, ist längst bekannt, oder doch wenigstens, meint der Rezensent Peter Lückemeier, reichlich langweilig. Oder Graeter deutet dunkel an: etwa, dass man über Roman Herzogs Sexleben "staunen" würde. Wenn er davon erzählte - was er bleiben lässt. Dennoch hat Lückemeier das Buch, wie man so sagt, ganz offensichtlich mit Gewinn gelesen, nämlich an reichlich irrsinnigen Sachverhalten aus der großen weiten Welt: man erfährt von der narrischen (und für den Steuerzahler nicht ganz billigen) Liebe des Protokollchefs Busso von Alvensleben zu einer Praktikantin. Oder von der "lebenden Organbank", die als Ersatzteillager des Sultans von Brunei in Saus und Braus lebt, bis auf weiteres jedenfalls. Und der geliebte Hund von Rosemary Orloff-Davidoff wurde vom Privatflugzeug überrollt. Derartige Informationen machen doch "Appetit", wenigstens Herrn Lückemeier.

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