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Heinrich ist ein kühner Drachentöter, dessen Mut keine Grenzen kennt. Drachen und andere Ungeheuer zittern vor ihm. Eines Tages trifft Heinrich auf ein schreckliches Untier, das sich gerade anschickt, eine Prinzessin zu verschlingen. Heinrich tötet den Drachen - und verliebt sich unsterblich in die Prinzessin. Aber das Herz einer Prinzessin ist nicht so leicht zu gewinnen. So stellt sie ihn vor eine fast unlösbare Aufgabe...

Produktbeschreibung
Heinrich ist ein kühner Drachentöter, dessen Mut keine Grenzen kennt. Drachen und andere Ungeheuer zittern vor ihm. Eines Tages trifft Heinrich auf ein schreckliches Untier, das sich gerade anschickt, eine Prinzessin zu verschlingen. Heinrich tötet den Drachen - und verliebt sich unsterblich in die Prinzessin. Aber das Herz einer Prinzessin ist nicht so leicht zu gewinnen. So stellt sie ihn vor eine fast unlösbare Aufgabe...
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.07.2000

Ein Stück
vom Himmel
Ein Bilderbuch über die Kunst
der wahren Liebe
Dies wird nur eine kleine Liebeserklärung an ein Bilderbüchlein, in dem es um nichts weiter geht als um – die wahre Liebe. Wie wir wissen, gehören dazu – jedenfalls in der klassischen Formation – eine Prinzessin und ein kühner Ritter.
Einfach herzallerliebst, wie sie auf dem schlappen Lindwurmschwanz stehen, nach getaner Arbeit, und sich mit großen Augen angucken, Nase an Nase – die Prinzessin und der kühne Ritter aus Florence Langlois’ gleichnamigem Bilderbuch. Lindwurmbesiegen – das ist die erste Prüfung jedes liebenden Junghelden. All jene, die jemals Prinz oder Dornröschen waren, wissen, wovon die Rede ist. Sie kennen die Monster und Drachen, sie kennen die Schattenwinkel, in denen sie lauern, sie kennen jeden Busch und jeden Strauch und jedes Vöglein im Walde und jedes Märchenschloss auf den sanften Hügeln des Liebestraumlands.
All dies wirkt in diesem Bilderbuch zauberhaft einfach, bekannt und trotzdem hintergründig. Auch die schmerzliche Weisheit, dass mit dem Tod des Lindwurms der Schlamassel erst beginnt. Denn der Sockel, auf den die Prinzessin den tapferen Ritter hievt, der ist schon gebaut. Und wär wüßte nicht von Königstöchtern, die mit Genuss eitel gewordene Helden vom Podest stoßen. Sei also wachsam, Prinz! Während unser kühner Heinrich noch mit dem Schwert fuchtelt – bereit, weitere tausend Untiere für die Liebste zu meucheln – sagt sie den entscheidenden Satz: „Ich bleibe bei dir nur, wenn du mir ein Stück vom Himmel bringst. ”
Da schluckt Heinrich der Kühne, mehrmals, zieht hinaus in die Welt, stichelt mit dem Schwert unablässig Richtung Himmel, weil – auch das wissen die Erfahrenen – der Held nicht so schnell von Kühnheit zur Klugheit wechseln kann, wie er sollte. Jetzt erweist sich der wahre Charakter des Ritters. Mancher fuchtelt ein Leben lang vergebens, ohne dass ihm jemals auch nur das kleinste Stück Himmel vor die Nase fällt. Ein anderer hält ein, setzt sich auf die Spitze einer Zitterpappel, ärgert sich, grübelt, ist traurig, hat Gott sei Dank einen mitfühlenden Ritterrappen, lässt sich von ihm zur Burg der Väter zurücktragen, legt sich sinnierend davor ins Gras und sieht – einen Wasserhahn. Heureka! Die Lösung ist genial (man verzeihe dieses Wort) einfach, wird hier aber nicht verraten. Dem Satz, den die Prinzessin ihrem Helden beim Anblick des Wunders entgegen haucht, ist nichts hinzuzufügen: „Mein Ritter, ich liebe dich, weil du nicht nur mutig bist, sondern auch, weil dir so wunderbare Dinge einfallen. ” – Doch, etwas muss noch gesagt werden: Natürlich garantiert dieser Schluss keine lebenslange wahre Liebe. Aber je länger man den kühnen Heinrich und seine Auserwählte in diesem Liebeszauberbuch betrachtet, desto klarer wird der Blick: Die Wahrheit ist, liegt so sooo nah. So nah, dass es verdammt schwierig ist, sie zu finden. (ab 4 Jahre)
SIGGI SEUSS
FLORENCE LANGLOIS: Die Prinzessin und der kühne Ritter. Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Gerstenberg Verlag 2000. 32 Seiten, 22 Mark.
Illustration aus Florence Langlois: Die Prinzessin und der kühne Ritter
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Siggi Seuss widmet diesem Bilderbuch "eine kleine Liebeserklärung". Zwar räumt er ein, dass für all diejenigen, "die jemals Prinz oder Dornröschen waren", weitere Erläuterungen im Grunde überflüssig sind. Aber für alle anderen erzählt er kurz die Dramen, die Königstöchter und angehende Prinzen so durchzumachen haben - auch in diesem Buch, in dem der Ritter Heinrich eine schwierige Aufgabe zu lösen hat: Er soll ein der Angebeteten ein Stück vom Himmel bringen. Aber wie das so ist: Der Held kann nicht "so schnell von Kühnheit zu Klugheit wechseln, wie er sollte". Ob es am Ende dennoch klappt, will Seuss nicht verraten, deutet aber an, dass sich die großen und kleinen Leser auf eine Überraschung gefasst machen können. "Einfach herzallerliebst" findet er die Bilder, zum Beispiel da, wo sich Ritter und Prinzessin "mit großen Augen angucken - Nase an Nase".

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