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Interviews gebe er nur widerwillig, erklärte Pasolini. Dennoch hat er seit Mitte der fünfziger Jahre eine beträchtliche Anzahl gewährt: in großen Tages- und Wochenzeitungen, in Magazinen wie der Vogue, in Gesprächsbänden und zunehmend auch im Fernsehen.Er erzählt Dacia Maraini von seiner Kindheit, er spricht über alten und neuen Faschismus, seine Schwierigkeiten mit den 68ern, über antidemokratische Massenmedien, Sex als Metapher und über sein liebendes Irrewerden an Italien - bis zum letzten Interview wenige Stunden vor seinem Tod.Die Interviews bezeugen nicht nur die erstaunliche mediale…mehr

Produktbeschreibung
Interviews gebe er nur widerwillig, erklärte Pasolini. Dennoch hat er seit Mitte der fünfziger Jahre eine beträchtliche Anzahl gewährt: in großen Tages- und Wochenzeitungen, in Magazinen wie der Vogue, in Gesprächsbänden und zunehmend auch im Fernsehen.Er erzählt Dacia Maraini von seiner Kindheit, er spricht über alten und neuen Faschismus, seine Schwierigkeiten mit den 68ern, über antidemokratische Massenmedien, Sex als Metapher und über sein liebendes Irrewerden an Italien - bis zum letzten Interview wenige Stunden vor seinem Tod.Die Interviews bezeugen nicht nur die erstaunliche mediale Präsenz eines öffentlichen Intellektuellen, der sich manchmal sogar selbst befragt. Sie begleiten und ergänzen das vielfältige Schaffen des künstlerisch-publizistischen Multitalents Pasolini. In den Gesprächen erprobt er Thesen, setzt sich gegen Kritik an seinen Romanen und Filmen zur Wehr, verkörpert gleichsam den linken Ketzer, den maßlos angefeindeten und mitunter selbst maßlosen Polemiker.Vor allem aber zeichnet diese Auswahl von Gesprächen - sowie kaum bekannten autobiografischen Texten - ein facettenreiches Bild des Menschen Pasolini, dessen Wunsch nach Nähe und Dialog verzweifelt lebendig bleibt.
Autorenporträt
Pier Paolo Pasolini, 1922 in Bologna geboren, war Schriftsteller, Filmregisseur, Journalist und Kritiker. Er lebte in Casarsa (Friaul), verlor wegen ¿¿obszöner Handlungen in der Öffentlichkeit¿¿ seine Stelle als Lehrer und zog 1950 nach Rom. Mit dem Roman »Ragazzi di Vita« (1955) erlangte er große Bekanntheit in Italien und avancierte mit den »Freibeuterschriften« zu einem der wichtigsten und streitbarsten Intellektuellen seiner Zeit. Pasolini wurde 1975 in Ostia ermordet. Gaetano Biccari, geboren 1963 in Neapel. Biccari hat an deutschen und italienischen Universitäten gelehrt und geforscht, u.a. zum deutschen und italienischen Theater im Schatten der Diktaturen, zu Heiner Müllers Interviews, Carmelo Bene und zum Werk Pasolinis. Er lebt in Offenbach am Main.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Bert Rebhandl empfiehlt zur Inspiration den von Gaetano Biccari herausgegebenen Band mit Selbstzeugnissen und Interviews mit Pasolini. Pasolinis "wildes Denken", sein "Zeichensystem", aber auch seine Frömmigkeit werden für Rebhandl in den Texten kenntlich wie auch deren Aktualität. Dass Pasolini einer der großen Dechiffrierer des 20. Jahrhunderts war, steht für Rebhandl mal fest - ob der Schriftsteller und Regisseur sich zur Entkolonisierung äußert, zum Konsum, zur sexuellen Revolution oder zu '68. Der Band bietet laut Rezensent nebenher eine kleine italienische Mediengeschichte mit spannenden Periodika und klugen Fernsehformaten, in denen Pasolini seine Gedanken zur Gesellschaft, zum Fußball oder zum Bauerndasein äußern konnte.

© Perlentaucher Medien GmbH