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Erfolgsfaktor Mitarbeiter. Wie werden Qualifikationen, Kompetenzen, Motivationen und Potenziale gemessen und bewertet? Wie kann man Fähigkeiten optimal nutzen, bedarfsgerecht entwickeln und fördern? Diese Fragen stellen sich nicht nur verhaltenswissenschaftlich orientierte Personaler, sondern auch Rechnungswesen und Unternehmensführung. Der Autor erläutert die wichtigen Ansätze und zeigt, welche Verfahren sich in der Praxis bei Planungs-, Entscheidungs- und Kontrollrechnungen bewähren.

Produktbeschreibung
Erfolgsfaktor Mitarbeiter. Wie werden Qualifikationen, Kompetenzen, Motivationen und Potenziale gemessen und bewertet? Wie kann man Fähigkeiten optimal nutzen, bedarfsgerecht entwickeln und fördern? Diese Fragen stellen sich nicht nur verhaltenswissenschaftlich orientierte Personaler, sondern auch Rechnungswesen und Unternehmensführung. Der Autor erläutert die wichtigen Ansätze und zeigt, welche Verfahren sich in der Praxis bei Planungs-, Entscheidungs- und Kontrollrechnungen bewähren.
Autorenporträt
Univ.- Prof. Dr. Manfred Becker ist wissenschaftlicher Leiter der eo ipso Personal- und Organisationsberatung, Mainz. Bis 2011 war er Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, Organisation und Personalwirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Veröffentlichungen zur Personalentwicklung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.09.2008

Gespräch = Kombi-Instrument
Ein enttäuschendes Lehrbuch über Humanressourcen

Weit haben wir es gebracht in der Lehre vom guten Management. Das regelmäßige Gespräch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern mit einem roten Faden und gegenseitigem Zuhören, mit einem Blick zurück - möglichst ohne Zorn - und einer Vorschau auf das, was man erreichen möchte, gibt es nicht mehr. Es ist nach Manfred Becker (Halle-Wittenberg) zum "betriebswirtschaftlichen und verhaltenswissenschaftlichen Kombi-Instrument" geworden, mit dem die "konkrete, messbare, bewertbare und mit den gesetzten Zielen vergleichbare Wertschöpfung der Mitarbeiter" erfasst werden soll. Wow! Gibt es eigentlich den Menschen noch? Natürlich, er ist eben nur in den Humanressourcen untergetaucht. Und getreu dem Motto, dass man nur das managen kann, was man auch messen kann, muss er sich das wohl gefallen lassen.

Damit sind wir schon bei der konzeptionellen Grundlage dieses Buches. Es ist der ressourcenorientierte Managementansatz ("Resource-Based View"), der auf die Idee der Ökonomin Edith Penrose zurückgeht, dass der Erfolg eines Unternehmens auf der Einzigartigkeit seiner inneren Ressourcen beruht. Das war in den fünfziger Jahren, als man Unternehmen noch als gleichförmige Input-Ouput-Maschinen betrachtete. In den Ressourcen spielen nach der modernen Auffassung die personelle Ausstattung, die historische Entwicklung und die eingespielten Handlungsabläufe eines Unternehmens eine besondere Rolle. Das der Wissensbilanzierung zuzuordnende "intellektuelle Kapital" kommt dieser Denkweise am nächsten.

Becker möchte unbedingt den Eindruck vermeiden, sein Buch folge einseitig einer Perspektive, welche die Humanressourcen seelenlos als betriebswirtschaftliches Objekt behandelt. Da der Wettbewerb um Lebens- und Berufschancen zunehme, müsse man sich auch dem Individuum als eigentlichem Träger des Humanvermögens zuwenden. Hier behandelt der Autor ausführlich die aus der einschlägigen Literatur bekannten Themen wie Commitment, Beziehungen, Motivation, Potentiale und so weiter.

Bereits in diesen Abschnitten stellt sich die Frage, für wen das Buch eigentlich geschrieben wurde. Es ist sicher zuallererst ein Lehrbuch, das einerseits infantilisierend den Unterschied zwischen Balken- und Säulendiagrammen oder variablen und fixen Kosten breittritt und andererseits den Leser immer wieder mit Imponierphrasen verschreckt, etwa "dass nicht fungibles Humanvermögen nur in einer singulären Verwendung die Grenzproduktivität erhöht". Auch Praktiker werden nicht unbedingt zum Weiterlesen animiert, wenn sie zum Beispiel Leistungsmotivation als "ein Verhalten, das in Auseinandersetzung mit einem Tüchtigkeitsmaßstab erfolgt", serviert bekommen.

Immerhin baut das Buch über fast 300 Seiten eine gewisse Spannung auf, bevor es auf die Frage losgeht, wie es denn um die Humanressourcen in Buchführung und Jahresabschluss bestellt ist. Zu Recht kritisiert Becker, dass heute nur die Rentabilität des Sachvermögens zähle und die Unternehmen diese einfach dadurch erhöhten, dass sie Humanvermögen durch Kündigungen, Vorruhestand und Ähnliches liquidierten.

Eine Aktivierung von Humanvermögen wäre der Königsweg aus dieser Misere, stünden dem nicht zumindest zwei Hürden entgegen. Erstens gebe es trotz allen Bemühens nach wie vor keine Möglichkeit, den wahren Humanvermögenswert direkt zu bestimmen. Transparenz und Vergleichbarkeit ließen nach wie vor zu wünschen übrig. Zweitens sei eine Aufweichung des bestehenden Aktivierungsverbots humanen Vermögens nicht in Sicht. Becker verweist hier sowohl auf das Prinzip des Gläubigerschutzes im HGB als auch auf die Beschränkungen der internationalen Rechnungslegung.

Seine ernüchternde Empfehlung, die Humanvermögensrechnung eben freiwillig und als Ergänzung des externen Rechnungswesens durchzuführen, kann man ihm daher nicht anlasten. Die vorgestellten Ersatzinstrumente wie Personal-, Sozial- und Wissensbilanzen oder Personalwertberichte, die HR-Scorecard und das Werttreibermodell des Humankapitals taugen bestenfalls als Krücken oder sind viel zu aufwendig, um von knapp gehaltenen oder gar ausgelagerten Personalabteilungen überhaupt beachtet zu werden.

Zum Schluss des kräftezehrenden Themas geht auch dem Autor erkennbar die Puste aus. Seine "integrative Zusammenfassung" endet in einem "Humanvermögenstableau" ohne Erklärung und mit leeren Spalten.

HEINZ K. STAHL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Der Autor trägt die relevanten Ansätze zur Messung und Bewertung von humanen Ressourcen zusammen und zeigt mögliche Defizite, Risiken und Chancen bei der Erfassung und Bewertung auf. Becker liefert einen theoretisch fundierten und praxisorientierten Überblick - inklusive Hilfen zur Messung und Bewertung von Humanressource." PERSONAL

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die konzeptionelle Grundlage des Buches von Manfred Becker erscheint dem Rezensenten nicht ganz neu. Von ressourcenorientiertem Management hat Heinz K. Stahl doch schon mal irgendwo gehört. Ah ja, das war in den 50ern! Dass der Autor es tunlichst zu vermeiden sucht, Humanressourcen als betriebswirtschaftliches Objekt zu behandeln, macht das Ganze für Stahl nicht besser. Ebenso wenig die allseits bekannten eingestreuten Themen, wie Motivation, Potentiale usw. Dem Rezensenten drängt all das höchstens die Frage auf, wer das lesen soll. Ist es eine Propädeutik, wie es Stahl manchmal erscheint, oder doch ein Imponierband, der den Leser mit theoretischen Phrasen verschreckt? Das bisschen Spannung, das Becker aufbaut, ehe er sich der eher unspannenden Frage nach den Humanressourcen in Buchführung und Jahresabschluss widmet, reißt es für Stahl nicht raus. Ein Humanressourcen aufzehrendes Buch, spürt er am eigenen Leib.

© Perlentaucher Medien GmbH