»Die Engel betreten kein Haus, in dem sich eine bildliche Darstellung befindet.« In diesem Ausspruch des Propheten Muhammad wurzelt die Bilderfeindlichkeit, die ein wesentlicher Schlüssel für das Verständnis der islamischen Kunst ist. Das Gebot, weder Menschen noch Tiere darzustellen, war zwar Beschränkung, eröffnete jedoch zugleich Perspektiven für eine andere Bilderwelt. In ihr dominiert das Ornament, das nicht nur schmückendes Beiwerk ist, sondern Leitmotiv der künstlerischen Entwicklung wurde und über die rein ästhetische Funktion hinaus einen spezifischen Bedeutungsgehalt haben kann. Die vier Kapitel des Buches geben eine Einführung in die historische Entwicklung vom Felsendom über die Alhambra und die Königsmoschee in Isfahan zum Taj Mahal und erläutern die wichtigsten Techniken, den Formenreichtum und die Ästhetik des Ornaments. Das exzellente Bildmaterial und der brillant geschriebene Text machen das Werk zu einem Lesevergnügen auf höchstem Niveau.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eindrucksvoll präsentiere der Band eine "staunenswerte Vielfalt" von Motiven und verwendeten Materialien, findet ein mit "msi" unterzeichnender Rezensent und freut sich am "Farbenfeuerwerk", das ihm aus den abgebildeten Blumenranken, Schmuckfrisen und Mosaiken in "schier unerschöpflicher Vielfalt" entgegenstrahlt. Vom Atlantik bis nach Zentralasien reiche "das Band, an dem islamische Herrscher während mehrerer Jahrhunderte großartige Bauwerke" aufgereiht hätten, und deren bedeutendste und schönste dieses üppige Buch dokumentiert. Das Ornament, Resultat des islamischen Abbildungsverbots, verbinde trotz aller Unterschiede in Architektur und Stil die unterschiedlichsten Bauten - vom Taj Mahl bis zum Felsendom in Jerusalem.
© Perlentaucher Medien GmbH
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