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In seinen befremdend wirkenden Fotografien hat der Düsseldorfer Andreas Gefeller Urlaubslandschaften auf Gran Canaria in düstere, utopische Kulissen verwandelt. Obwohl auf konventionelle, analoge Weise entstanden, wirken die Bilder wie digital nachbearbeitet. Im Zeitalter des Cyberspace, in dem Realität und Virtualität einander durchdringen, wirft die Arbeit vor allem die folgenden Fragen auf: Wie wirklich ist die Wirklichkeit und wie wahr sind ihre Abbildungen? Der Fotoband SOMA wurde beim Nachwuchswettbewerb 2001 des Art Director's Club für sein Konzept und die grafische Gestaltung…mehr

Produktbeschreibung
In seinen befremdend wirkenden Fotografien hat der Düsseldorfer Andreas Gefeller Urlaubslandschaften auf Gran Canaria in düstere, utopische Kulissen verwandelt. Obwohl auf konventionelle, analoge Weise entstanden, wirken die Bilder wie digital nachbearbeitet. Im Zeitalter des Cyberspace, in dem Realität und Virtualität einander durchdringen, wirft die Arbeit vor allem die folgenden Fragen auf: Wie wirklich ist die Wirklichkeit und wie wahr sind ihre Abbildungen?
Der Fotoband SOMA wurde beim Nachwuchswettbewerb 2001 des Art Director's Club für sein Konzept und die grafische Gestaltung ausgezeichnet; darüber hinaus wurde die Fotoarbeit mit dem Peter Keetmann Preis für zeitgenössische Industriefotografie 2002 gewürdigt. In der großzügig gestalteten Publikation sind den Bildern von Andreas Gefeller Zitate verschiedener Schriftsteller und Philosophen gegenübergestellt, die sich weitestgehend mit der Wahrnehmung von Wirklichkeit befassen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Die Fotos dieses Bandes hat Andreas Gefeller auf Gran Canaria aufgenommen, die Motive sind die vertrauten Architekturmonster des Tourismus. Die Darstellung jedoch ist ungewöhnlich: durch lange Belichtungszeiten werden die "Wohnanlagen und möblierten Strände" geradezu, so der Rezensent Daniel Kothenschulte, ins "Archetypische" verklärt. Die mitunter paradiesische Schönheit, die Gefeller mit seinen Bildern produziert, scheint ihm jedoch selbst nicht ganz geheuer, denn er konterkariert sie mit Textausschnitten aus Aldous Huxley's "Brave New World". Das hält nun Kothenschulte für überhaupt keine gute Idee. Kulturkritik scheint ihm allzu billig, die Erkenntnis des Schönen im Schrecklichen ist seiner Meinung nach die viel interessantere Leistung.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2002

Welch eine Schönheit! Unvergesslich. Und jeden Tag schien die Sonne. Wir wunderten uns nur, warum das Licht in dieser unfreundlichen Intensität auf uns niederbrannte. Wir wollten doch nur atmen, dachten sie. Wenn man aufwacht und nichts mehr spürt, das wussten sie, dann ist man gestorben. Ach ja. Manch einer ist tatsächlich in den Urlaub gefahren, um den wilden wahren und abenteuerlichen Geruch des Lebens zu inhalieren. Und wenn man dann endlich angekommen war an seinem Ziel, war alles in Ordnung. Der Fotograf Andreas Gefeller, Meisterschüler bei Bernhard Prinz in Essen, ist an diese Orte der Sehnsucht und der Verdrängung gereist und hat uns ein paar Urlaubsfotos mitgebracht (SOMA. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2002, 112 Seiten, 29,80 Euro). Er war an verlassenen Stränden und in leeren Hotelanlagen, in den Randzonengebieten der Freizeitunterhaltung. So, könnte man denken, also hierher kommen die Leute um zu leben, man würde eher meinen, es stürbe sich hier. Denn die Kunde, die er uns mitgebracht hat von seiner Reise, ähnelt so unangenehm unseren eigenen nächtlichen Schreckensphantasien von verfehltem Leben und dr immer schon gefürchteten Lebenslüge, der wir ja alle ganz heimlich aufsitzen. In den theatralisch ausgeleuchteten Fotografien vom er loschenen Urlaubsglück ist das Leben jedenfalls vollkommen zum Stillstand gekommen. Der Traum vom Glück eine Chimäre. Alles Lüge. Auf den Fotos erscheinen die Palmen wie abgestorben oder pure Dekoration, das Gras ist so grün wie im Genlabor und an steril ausgeleuchteten Haltestellen wartet man vergebens auf den nächsten Bus. Ja, wohin soll man sich da wenden? Sicher nicht an den Reiseleiter, dem ist schließlich auch nicht mehr zu helfen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zuletzt, und wir halten uns an Kleists Phantasie, dass wir wiederholt von dem Baum der Erkenntnis essen müssten, um in den Stand der Unschuld zurückzufallen. Bevor wir uns damit allerdings in das letzte Kapitel von der Geschichte der Welt verirren, könnten wir ja noch mal in den Urlaub fahren.
yps
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