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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Cecile Ernst hat diese "lebendige" Religions- und Sozialgeschichte für die NZZ mit Interesse gelesen. Leuk ist eine ehemalige Bischofsresidenz in der Schweiz, in der ein "rascher Wandel der religiösen Mentalität" stattgefunden habe, schreibt die Rezensentin. Um diesen Wandel nachzuzeichnen, habe der Autor das Pfarr- und Gemeindearchiv durchstöbert sowie Gespräche mit "Geistlichen und Laien aller Alterstufen" geführt. Viele katholische Bräuche hätten sich verändert: Die Taufe ("Eintrittspforte zum Stand der Gnade") etwa finde nicht mehr im kleinen Kreis, sondern als "ritualisierte Familienfeier" statt; auch die Schulmesse, also tägliches Beichten und Beten, sei abgeschafft. Selbst konfessionelle Mischehen seien vermehrt vorgekommen, berichtet die Rezensentin. Die Bevölkerung hätte die neugewonnene "Freiheit der Lebensgestaltung" durch konsequentes Fernbleiben von kirchlichen Veranstaltungen herbeigeführt. Nunmehr sei die Kirche "einer von vielen Anbietern auf dem Markt der Weltanschauungen". Die Rezensentin findet diese Untersuchung exakt und anschaulich.

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