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Produktdetails
  • Verlag: Benteli
  • Seitenzahl: 127
  • Deutsch
  • Abmessung: 290mm x 210mm
  • Gewicht: 738g
  • ISBN-13: 9783716512555
  • ISBN-10: 3716512559
  • Artikelnr.: 09975381
Autorenporträt
Matthias Rüb, Jahrgang 1962, ist seit 1994 Balkan-Korrespondent der FAZ mit Sitz in Budapest.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2001

MATTHIAS RÜB, seit 1994 Balkan-Korrespondent dieser Zeitung, beschreibt in sechs Essays und Städtebildern den leisen Aufbruch Bosniens in eine europäische Zukunft. Seit dem Vertrag von Dayton im November 1995 herrscht in Bosnien-Hercegovina Frieden. Oder ist es nur die Abwesenheit von Krieg? Die Erinnerungen an die Kämpfe sind noch sehr präsent. Gezeichnet sind die Menschen und ihr Land, das während des Krieges in seine ethnischen Bestandteile zerfiel: in muslimische, serbische und kroatische Gebiete. Doch fast unmerklich beginnt sich das historisch eingeübte friedliche Zusammenleben oder doch wenigstens das Nebeneinander der Völker über die von unverantwortlichen Politikern mit Blut gezeichneten Trennlinien hinwegzusetzen. In Schwarzweißfotografien zeichnet Oliver Tjaden das Bild eines Landes, dessen Menschen in trotziger Zuversicht ihr Leben neu zu ordnen versuchen. (Oliver Tjaden und Matthias Rüb: "Flucht in die Zukunft. Bosnien nach dem Krieg". Vorwort von Hans Koschnick. Benteli Verlag, Bern 2001. 128 S., 80 Duplex-Abb., geb., 48,- DM.)

F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.12.2001

Nach dem Ende
der Massaker
1991 begann das Jahrzehnt der Kriege im ehemaligen Jugoslawien, weil das mühsam eingeübte Miteinander der Völker einem mörderischen Nationalismus wich. Allein in Bosnien starben etwa 150000 Menschen, die genaue Zahl ist nicht mehr ermittelbar. Rund die Hälfte der Bevölkerung wurde vertrieben. Matthias Rüb, der die Einführung zu diesem von Oliver Tjaden eindrucksvoll fotografierten Bildband geschrieben hat, hält die Macht neuer Ideologen, nicht etwa die zum Geschichtskitsch überhöhten Mythen, für den Auslöser der Kriege.
DEUTSCHE STIFTUNG FÜR UNO–FLÜCHTLINGSHILFE e.V. (Hrsg.): Flucht in die Zukunft, Bosnien nach dem Krieg, Benteli Verlag, Bern 2001. 125 S., 48 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Christoph Rasch widmet sich ausführlich diesem Bild-Text-Band über "Bosnien nach dem Krieg", und er beginnt, ungewöhnlich genug, mit den Bildern: den großformatigen Schwarzweißfotografien des Dortmunder Bildjournalisten Oliver Tadjen, die einerseits die Tristesse eines vom Kriege zerstörten Landes dokumentieren, aber zugleich auch das Überleben, das Weiterleben, einen Neuanfang bei der Bevölkerung festhalten. Es geht nicht nur weiter - "es geht auch voran", schreibt Rasch erstaunt. Bilder und Text stünden in engem Zusammenhang: Auch Rübs Reportagen (er ist Korrespondent der FAZ) schlagen einen vorsichtig optimistischen Ton an, schreibt Rasch. Der Autor verbinde eigene Erlebnisse, die er atmosphärisch hervorragend zu beschreiben wisse, mit Passagen prägnanter politischer Analyse - 45 Zeilen, um die These der "Erbfeindschaft" oder der "ethnischen Auseinandersetzungen" zu erledigen, staunt Rasch wieder. Die ruhigen überzeugenden Bilder und der engagierte Text gehen eine ideale Verbindung ein, lobt Rasch, sie zielen auf Bewusstsein statt auf Betroffenheit.

© Perlentaucher Medien GmbH