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Patrik Ouredník beschreibt in seinem ungewöhnlichen Buch "Das Jahr vierundzwanzig" die Jahre 1965 bis 1989 in der damaligen Tschechoslowakei als persönliche und unmissverständliche Erinnerung an ein Leben im realen Sozialismus. Das "Sich-Erinnern" wird dabei zum maßgeblichen Faktor des "Verstehens" einer ganzen Generation, deren Alltag von Frustration und Ohnmacht geprägt ist. Das totalitäre System und die daraus resultierenden Fatalitäten ersticken, die Hoffnung auf ein eigenständiges Leben. Ouredník erinnert sich der Zeit des Prager Frühlings, der Normalisierungsära und der Sanften…mehr

Produktbeschreibung
Patrik Ouredník beschreibt in seinem ungewöhnlichen Buch "Das Jahr vierundzwanzig" die Jahre 1965 bis 1989 in der damaligen Tschechoslowakei als persönliche und unmissverständliche Erinnerung an ein Leben im realen Sozialismus. Das "Sich-Erinnern" wird dabei zum maßgeblichen Faktor des "Verstehens" einer ganzen Generation, deren Alltag von Frustration und Ohnmacht geprägt ist. Das totalitäre System und die daraus resultierenden Fatalitäten ersticken, die Hoffnung auf ein eigenständiges Leben. Ouredník erinnert sich der Zeit des Prager Frühlings, der Normalisierungsära und der Sanften Revolution, an deren Ende die ersehnte Freiheit wartet. Er knüpft mit seiner Methodik an die literarischen Experimente zweier Autoren: Joe Brainard und Georges Perec. Einen wesentlichen Unterschied bildet allerdings die Tatsache, dass Ouredník "wichtigen" Erinnerungen nicht ausweicht. Ganz im Gegenteil: Historische Ereignisse geben seinem Schaffen Struktur und Rahmen. Das "Erinnern" verdeutlicht mit fortschreitender Lektüre nur eines: In einer totalitären Gesellscchaft existiert kein privater Raum. Jede individuelle Erinnerung ist auch in einem umfassenderen Kontext gültig. Der Autor selbst unterteilt seine Erinnerungen in vierundzwanzig Lebensjahre, wobei die Einträge mit zunehmendem Alter schwinden: ganz so, als würde seine Erinnerung abnehmen. Womit auch der erklärte Feind der Erinnerung thematisiert wird: das Vergessen.
Autorenporträt
Patrik Ourednik, geboren 1957 in der Tschechoslowakei, emigrierte 1985 nach Paris. Veröffentlichung literarischer und gesellschaftlich-kultureller Artikel. Zahlreiche Publikationen in französischer und tschechischer Sprache. Der Autor lebt in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Rezensent mit dem Kürzel "kmg" ist ziemlich enttäuscht von diesem frühen Werk von Patrik Ouredník, den er als "hochgelehrten, aberwitzigen Außenseiter der tschechischen Literatur" bezeichnet. Dessen letztes Buch "europeana", das unbekannte Alltagsgeschichte mit historischen Großereignissen zu einer Collage verarbeitet, hatte ihm ausnehmend gut gefallen. Doch das Verfahren, mit dem er da ein beeindruckendes Ergebnis erzielte, war bei dieser frühen Arbeit nach Meinung des Rezensenten überhaupt nicht ausgereift. "Das Konzept trägt nicht, und die serielle Verfertigung von Erinnerungssätzen gerät wenig aussagekräftig". Nach Meinung des Rezensenten fehlt es hier schlicht auch an Erfindungsreichtum.

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