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Für Gefühle müssen alle bezahlen. Was finden diese Frauen nur an Branko? - Branko ist Gigolo, ein jugoslawischer Gigolo. Aber eigentlich ist er auf der Flucht. Auf der Flucht vor der Armee und dem Krieg, auf der Flucht vor seinen Gefühlen und seinem jungen Leben. Selbst die Frauen, die ihm helfen wollen, reißen ihn immer tiefer in einen Strudel der Gewalt. - Der neue Drvenkar: ein knallharter Abgesang auf die Liebe.
Branko desertiert an seinem Geburtstag. Er setzt sich zu Verwandten in eine kroatische Kleinstadt ab. Dort schlägt er sich mit Aushilfsjobs durch, immer am Rande der Legalität,
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Produktbeschreibung
Für Gefühle müssen alle bezahlen.
Was finden diese Frauen nur an Branko? - Branko ist Gigolo, ein jugoslawischer Gigolo. Aber eigentlich ist er auf der Flucht. Auf der Flucht vor der Armee und dem Krieg, auf der Flucht vor seinen Gefühlen und seinem jungen Leben. Selbst die Frauen, die ihm helfen wollen, reißen ihn immer tiefer in einen Strudel der Gewalt. - Der neue Drvenkar: ein knallharter Abgesang auf die Liebe.

Branko desertiert an seinem Geburtstag. Er setzt sich zu Verwandten in eine kroatische Kleinstadt ab. Dort schlägt er sich mit Aushilfsjobs durch, immer am Rande der Legalität, zunächst als Fahrer, schließlich in einer Schlachterei. Seine ganze Kraft konzentriert er auf ein Ziel: Deutschland, das gelobte Land. Bald bemerkt er, daß er seine Sprachkenntnisse bei Touristinnen zu Geld machen kann, deutschem Geld.

Endlich in München eskalieren die Kontakte zu drei Frauen. Denn deren Zärtlichkeit kann er nicht erwidern.

Im Hintergrund dieser "tour de force" läuft, kaum bemerkt, der Bürgerkrieg auf dem Balkan ab, der dennoch seine Spuren hinterläßt: Brankos Herzensleid steht auch für die kaum verheilten Wunden Europas. Brankos Traum vom Einwanderungsland Deutschland, in dem alles gut werden wird und in dem doch schließlich alle Gefühle erfrieren, gerinnt zum Alptraum. Der Leser erwacht daraus atemlos, voller Mitleid und Trauer.
Autorenporträt
Zoran Drvenkar wurde 1967 in Krizevci (heutiges Kroatien) geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin, wo er auch heute lebt. Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller. Für seine Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten wurde Zoran Drvenkar mit zahlreichen Literaturstipendien und Preisen ausgezeichnet: Unter anderem erhielt er 1998 für seinen ersten Roman den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis und 2001 den Würth-Literaturpreis. 2003 wurde ihm der Hansjörg-Martin-Kinder- und Jugendkrimipreis verliehen. 2003 debütierte er bei Klett-Cotta als bemerkenswerter Romancier auch für Erwachsene mit Du bist zu schnell.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Adam Olschewskis Begeisterung über Zoran Drvenkars Roman "Yugoslavian Gigolo" hält sich in Grenzen. Die Handlung, die sich laut Rezensent während des Bürgerkrieges auf dem Balkan entspinnt und blutig in München endet, folgt dem "leicht konturlosen" Ich-Erzähler Branko. Dieser versteckt sich als Deserteur, liebt eine Selbstmörderin und lässt sich nach deren Ableben sowohl in der Stadt Krizevci als auch später in München für seine Liebesdienste von der Damenwelt bezahlen. Passend zum einprägsam dargestellten "Männermilieu balkanischer Prägung", so der Rezensent, sei das große Vorbild Brankos nicht etwa Richard Gere (was allerdings laut Auffassung Olschewskis den Titel noch irgendwie hätte rechtfertigen können), sondern Robert De Niro, zu dem Drvenkar allerdings auch nichts Neues einfalle. Zu "Hochformen" laufe der Autor "in den Momenten auf, in denen Gewalt lauert oder ausbricht". Daher stößt zumindest das "zwar klassische, aber wirkungsvolle" Finale dieser ansonsten "zwiespältigen Angelegenheit" beim Rezensenten auf Zuspruch.

© Perlentaucher Medien GmbH
"... Zoran Drvenkar gelingt eine biografisch gefärbte Studie, die den Verfallsprozess und die Parallelwelten Kroatiens im Bürgerkrieg in die Figur des Gigolo spiegelt. ..." Thomas Neubacher-Riens (Frankfurt Neue Presse, 30.6.2005) "... Der mit Preisen verwöhnte Jugendbuchautor ist auch als Schriftsteller für Erwachsene ein heißer Tipp. Sein wütender Abgesang auf die Liebe macht schmerzhaft bewusst, welche Zerstörungen Kriege in den Seelen der Menschen anrichten. ..." Lilo Solcher (Augsburger Zeitung, 4.6.2005) "... Das Buch, karg im Stil und präzise in den kleinen Beobachtungen, ist rätselhaft bis zum sentimental-blutigen Ende. Es lässt die Idee zu: die Gewalt, vor der Branko flieht, trägt er längst in sich, er kann ihr nicht entkommen. .... Wie viel Mut es erfordert, sich dem Krieg zu verweigern ... diese leere Verzweiflung auszuhalten: das zu beschreiben ist Drvenkar eindringlich gelungen." Victor Lachner (Ultimo, 30.5.2005) "... Branko geht sich selbst verloren. Er setzt sich zunehmend verzweifelt aus Zitaten zusammen, von Helden geliehen, die nur auf der Leinwand glänzen. "Yugoslavian Gigolo" hätte auch "Gegen die Wand" heißen können." (Sonntag Aktuell, 24.4.2005)