Die immer neu aufflammende Diskussion, wie Rechtsextremismus zu bekämpfen sei, hat lange Tradition. Christoph Jahr untersucht, wie zwischen 1879 und 1960 antisemitische Diffamierungen geahndet wurden. Welche Reaktionen löste die jeweilige Ahndung in der Gesellschaft aus? Erkennbar wird, dass antisemitische Agitation mal als Straftat wahrgenommen wurde, mal lediglich moralische Empörung nach sich zog. Im Nationalsozialismus war antisemitische Agitation sogar das normativ erwünschte Verhalten. Christoph Jahr beleuchtet außerdem, inwieweit es notwendig bzw. erwünscht schien, die angefeindete…mehr
Die immer neu aufflammende Diskussion, wie Rechtsextremismus zu bekämpfen sei, hat lange Tradition. Christoph Jahr untersucht, wie zwischen 1879 und 1960 antisemitische Diffamierungen geahndet wurden. Welche Reaktionen löste die jeweilige Ahndung in der Gesellschaft aus? Erkennbar wird, dass antisemitische Agitation mal als Straftat wahrgenommen wurde, mal lediglich moralische Empörung nach sich zog. Im Nationalsozialismus war antisemitische Agitation sogar das normativ erwünschte Verhalten. Christoph Jahr beleuchtet außerdem, inwieweit es notwendig bzw. erwünscht schien, die angefeindete Bevölkerungsgruppe vor Angriffen zu schützen, und wenn ja, warum und mit welchen Mitteln das geschehen sollte.Ausgezeichnet mit dem Richard-Schmid-Preis 2012, vergeben vom Forum Justizgeschichte.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts 16
Christoph Jahr ist Privatdozent an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Inhaltsangabe
Inhalt Danksagung11 I. Einleitung13 1. Thema, Fragestellung, Quellen- und Literaturbasis 13 2. Theoretische und methodische Überlegungen26 II. Staat, Recht, Emanzipation 40 1. Strafrecht, Justizorganisation und Justizpersonal 40 1.1. Recht und Strafe40 1.2. Die Justizorganisation60 1.3. Das Justizpersonal: Sozialdaten und Selbstbilder65 2. Mit Paragraphen gegen Agitatoren69 3. Judenfeindschaft, Emanzipation und politischer Antisemitismus 81 III. Antisemitische Agitation und Straftat im Kaiserreich 1879-1914116 1. Die Entfaltungszeit des postemanzipatorischen Antisemitismus 116 2. Abscheu, Aufklärung, Abwehr: Die Reaktionen der Betroffenen151 3. Agitation als juristische Provokation: Hermann Ahlwardt und die Justiz 161 4. Brutalität und Psychopathologie: Walter Graf Pückler186 5. Reaktionen - Diskussionen - Perspektiven 1879-1914209 5.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 209 5.2. Gesellschaftliche Debatten 219 5.3. Zwischenbilanz240 IV. Antisemitische Agitation und Norm: Das Zeitalter der Weltkriege 245 1. Judenhass und »Burgfrieden«: Der Erste Weltkrieg 245 2. Antisemitismus als Demokratiefeindschaft: Die Weimarer Republik253 2.1. Verfassungsrecht und Legislative253 2.2. Die Exekutive255 2.3. Die Judikative262 2.4. Abwehr und die Suche nach Verbündeten270 2.5. Zwei Fallbeispiele 276 3. Entrechtung statt Rechtsschutz: Die Zeit des Nationalsozialismus284 3.1. Antijüdische Gesetze und Gewalt 284 3.2. Abwehren, aushalten oder auswandern?295 4. Reaktionen - Diskussionen - Perspektiven 1914-1945301 4.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 301 4.2. Gesellschaftliche Debatten311 4.3. Zwischenbilanz 317 V. Antisemitische Agitation und Skandal: Deutschland 1945-1960320 1. Lernen aus der Vergangenheit? Verfassungsdiskussionen und Gesetze gegen »Rassenhetze« in den Westzonen und in der Sowjetischen Besatzungszone320 2. Die »wehrhafte Demokratie« in der westdeutschen Praxis336 3. Skandalgeschichte 346 4. Ein »Stürmer redivivus« - Der Fall Guido Roeder 361 5. Ein »Naturschutzpark für Juden«? Die Neufassung des Paragraphen 130 StGB 370 6. Reaktionen - Diskussionen - Perspektiven 1945-1960 382 6.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 382 6.2. Gesellschaftliche Debatten 390 6.3. Zwischenbilanz395 VI. Epilog: Ende gut, alles gut? 399 VII. Abkürzungen405 VIII. Quellen und Literatur 410 1. Quellen410 1.1. Ungedruckte Quellen410 1.2. Gedruckte Quellen - Quelleneditionen - Zeitgenössische Schriften bis circa 1960 411 2. Forschungsliteratur 421
Inhalt Danksagung11 I. Einleitung13 1. Thema, Fragestellung, Quellen- und Literaturbasis 13 2. Theoretische und methodische Überlegungen26 II. Staat, Recht, Emanzipation 40 1. Strafrecht, Justizorganisation und Justizpersonal 40 1.1. Recht und Strafe40 1.2. Die Justizorganisation60 1.3. Das Justizpersonal: Sozialdaten und Selbstbilder65 2. Mit Paragraphen gegen Agitatoren69 3. Judenfeindschaft, Emanzipation und politischer Antisemitismus 81 III. Antisemitische Agitation und Straftat im Kaiserreich 1879–1914116 1. Die Entfaltungszeit des postemanzipatorischen Antisemitismus 116 2. Abscheu, Aufklärung, Abwehr: Die Reaktionen der Betroffenen151 3. Agitation als juristische Provokation: Hermann Ahlwardt und die Justiz 161 4. Brutalität und Psychopathologie: Walter Graf Pückler186 5. Reaktionen – Diskussionen – Perspektiven 1879–1914209 5.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 209 5.2. Gesellschaftliche Debatten 219 5.3. Zwischenbilanz240 IV. Antisemitische Agitation und Norm: Das Zeitalter der Weltkriege 245 1. Judenhass und »Burgfrieden«: Der Erste Weltkrieg 245 2. Antisemitismus als Demokratiefeindschaft: Die Weimarer Republik253 2.1. Verfassungsrecht und Legislative253 2.2. Die Exekutive255 2.3. Die Judikative262 2.4. Abwehr und die Suche nach Verbündeten270 2.5. Zwei Fallbeispiele 276 3. Entrechtung statt Rechtsschutz: Die Zeit des Nationalsozialismus284 3.1. Antijüdische Gesetze und Gewalt 284 3.2. Abwehren, aushalten oder auswandern?295 4. Reaktionen – Diskussionen – Perspektiven 1914–1945301 4.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 301 4.2. Gesellschaftliche Debatten311 4.3. Zwischenbilanz 317 V. Antisemitische Agitation und Skandal: Deutschland 1945–1960320 1. Lernen aus der Vergangenheit? Verfassungsdiskussionen und Gesetze gegen »Rassenhetze« in den Westzonen und in der Sowjetischen Besatzungszone320 2. Die »wehrhafte Demokratie« in der westdeutschen Praxis336 3. Skandalgeschichte 346 4. Ein »Stürmer redivivus« – Der Fall Guido Roeder 361 5. Ein »Naturschutzpark für Juden«? Die Neufassung des Paragraphen 130 StGB 370 6. Reaktionen – Diskussionen – Perspektiven 1945–1960 382 6.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 382 6.2. Gesellschaftliche Debatten 390 6.3. Zwischenbilanz395 VI. Epilog: Ende gut, alles gut? 399 VII. Abkürzungen405 VIII. Quellen und Literatur 410 1. Quellen410 1.1. Ungedruckte Quellen410 1.2. Gedruckte Quellen – Quelleneditionen – Zeitgenössische Schriften bis circa 1960 411 2. Forschungsliteratur 421
Inhalt Danksagung11 I. Einleitung13 1. Thema, Fragestellung, Quellen- und Literaturbasis 13 2. Theoretische und methodische Überlegungen26 II. Staat, Recht, Emanzipation 40 1. Strafrecht, Justizorganisation und Justizpersonal 40 1.1. Recht und Strafe40 1.2. Die Justizorganisation60 1.3. Das Justizpersonal: Sozialdaten und Selbstbilder65 2. Mit Paragraphen gegen Agitatoren69 3. Judenfeindschaft, Emanzipation und politischer Antisemitismus 81 III. Antisemitische Agitation und Straftat im Kaiserreich 1879-1914116 1. Die Entfaltungszeit des postemanzipatorischen Antisemitismus 116 2. Abscheu, Aufklärung, Abwehr: Die Reaktionen der Betroffenen151 3. Agitation als juristische Provokation: Hermann Ahlwardt und die Justiz 161 4. Brutalität und Psychopathologie: Walter Graf Pückler186 5. Reaktionen - Diskussionen - Perspektiven 1879-1914209 5.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 209 5.2. Gesellschaftliche Debatten 219 5.3. Zwischenbilanz240 IV. Antisemitische Agitation und Norm: Das Zeitalter der Weltkriege 245 1. Judenhass und »Burgfrieden«: Der Erste Weltkrieg 245 2. Antisemitismus als Demokratiefeindschaft: Die Weimarer Republik253 2.1. Verfassungsrecht und Legislative253 2.2. Die Exekutive255 2.3. Die Judikative262 2.4. Abwehr und die Suche nach Verbündeten270 2.5. Zwei Fallbeispiele 276 3. Entrechtung statt Rechtsschutz: Die Zeit des Nationalsozialismus284 3.1. Antijüdische Gesetze und Gewalt 284 3.2. Abwehren, aushalten oder auswandern?295 4. Reaktionen - Diskussionen - Perspektiven 1914-1945301 4.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 301 4.2. Gesellschaftliche Debatten311 4.3. Zwischenbilanz 317 V. Antisemitische Agitation und Skandal: Deutschland 1945-1960320 1. Lernen aus der Vergangenheit? Verfassungsdiskussionen und Gesetze gegen »Rassenhetze« in den Westzonen und in der Sowjetischen Besatzungszone320 2. Die »wehrhafte Demokratie« in der westdeutschen Praxis336 3. Skandalgeschichte 346 4. Ein »Stürmer redivivus« - Der Fall Guido Roeder 361 5. Ein »Naturschutzpark für Juden«? Die Neufassung des Paragraphen 130 StGB 370 6. Reaktionen - Diskussionen - Perspektiven 1945-1960 382 6.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 382 6.2. Gesellschaftliche Debatten 390 6.3. Zwischenbilanz395 VI. Epilog: Ende gut, alles gut? 399 VII. Abkürzungen405 VIII. Quellen und Literatur 410 1. Quellen410 1.1. Ungedruckte Quellen410 1.2. Gedruckte Quellen - Quelleneditionen - Zeitgenössische Schriften bis circa 1960 411 2. Forschungsliteratur 421
Inhalt Danksagung11 I. Einleitung13 1. Thema, Fragestellung, Quellen- und Literaturbasis 13 2. Theoretische und methodische Überlegungen26 II. Staat, Recht, Emanzipation 40 1. Strafrecht, Justizorganisation und Justizpersonal 40 1.1. Recht und Strafe40 1.2. Die Justizorganisation60 1.3. Das Justizpersonal: Sozialdaten und Selbstbilder65 2. Mit Paragraphen gegen Agitatoren69 3. Judenfeindschaft, Emanzipation und politischer Antisemitismus 81 III. Antisemitische Agitation und Straftat im Kaiserreich 1879–1914116 1. Die Entfaltungszeit des postemanzipatorischen Antisemitismus 116 2. Abscheu, Aufklärung, Abwehr: Die Reaktionen der Betroffenen151 3. Agitation als juristische Provokation: Hermann Ahlwardt und die Justiz 161 4. Brutalität und Psychopathologie: Walter Graf Pückler186 5. Reaktionen – Diskussionen – Perspektiven 1879–1914209 5.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 209 5.2. Gesellschaftliche Debatten 219 5.3. Zwischenbilanz240 IV. Antisemitische Agitation und Norm: Das Zeitalter der Weltkriege 245 1. Judenhass und »Burgfrieden«: Der Erste Weltkrieg 245 2. Antisemitismus als Demokratiefeindschaft: Die Weimarer Republik253 2.1. Verfassungsrecht und Legislative253 2.2. Die Exekutive255 2.3. Die Judikative262 2.4. Abwehr und die Suche nach Verbündeten270 2.5. Zwei Fallbeispiele 276 3. Entrechtung statt Rechtsschutz: Die Zeit des Nationalsozialismus284 3.1. Antijüdische Gesetze und Gewalt 284 3.2. Abwehren, aushalten oder auswandern?295 4. Reaktionen – Diskussionen – Perspektiven 1914–1945301 4.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 301 4.2. Gesellschaftliche Debatten311 4.3. Zwischenbilanz 317 V. Antisemitische Agitation und Skandal: Deutschland 1945–1960320 1. Lernen aus der Vergangenheit? Verfassungsdiskussionen und Gesetze gegen »Rassenhetze« in den Westzonen und in der Sowjetischen Besatzungszone320 2. Die »wehrhafte Demokratie« in der westdeutschen Praxis336 3. Skandalgeschichte 346 4. Ein »Stürmer redivivus« – Der Fall Guido Roeder 361 5. Ein »Naturschutzpark für Juden«? Die Neufassung des Paragraphen 130 StGB 370 6. Reaktionen – Diskussionen – Perspektiven 1945–1960 382 6.1. Juristische Probleme und Entwicklungen 382 6.2. Gesellschaftliche Debatten 390 6.3. Zwischenbilanz395 VI. Epilog: Ende gut, alles gut? 399 VII. Abkürzungen405 VIII. Quellen und Literatur 410 1. Quellen410 1.1. Ungedruckte Quellen410 1.2. Gedruckte Quellen – Quelleneditionen – Zeitgenössische Schriften bis circa 1960 411 2. Forschungsliteratur 421
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bittere Aktualität gewinnt das Thema des Berliner Historikers Christoph Jahr vor dem Hintergrund des Zwickauer Nazi-Terrors, meint Sabine Fröhlich. Jahrs Buch thematisiert den Zusammenhang zwischen juristischer Behandlung und Wahrnehmung des modernen Antisemitismus seit dem frühen Kaiserreich. Laut Fröhlich gelingt es dem Autor durch eine fruchtbare Kombination aus Rechtsgeschichte und Antisemitismusforschung, Denk- und Projektionsmuster herauszuarbeiten, die, wie der Autor nach Fröhlichs Bekunden deutlich zu verstehen gibt, zur Verschärfung der Lage in der Weimarer Republik beitrugen. Die "sorgfältige" und "gut lesbare" Studie hat die Rezensentin ganz offensichtlich beeindruckt.
Paragraphen schrecken Antisemiten nicht "Eine tiefschürfende Studie." (Jüdische Zeitung, 01.01.2012)
Blind auf dem rechten Auge "In einer aufschlussreichen Kombination von Rechtsgeschichte und Antisemitismusforschung untersucht Jahr die Frage des Zusammenhangs zwischen der juristischen Verfolgung des modernen Antisemitismus und dessen zeitgenössischer Wahrnehmung für die deutsche Geschichte seit dem frühen Kaiserreich, als sich der Antisemitismus zur politischen Bewegung formierte und radikalisierte ... eine sorgfältige und gut zu lesende Studie." (Neue Zürcher Zeitung, 15.02.2012)
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