Im fiktiven Gespräch mit seiner 15-jährigen Tochter spricht Fourçans wichtige Fragen rund um das Thema Globalisierung an. Ist sie gut oder schlecht? Vor welche Probleme stellt uns das Zusammenwachsen der Weltmärkte? Wie können wir eine gerechtere Welt für alle schaffen? Fourçans Buch ist viel mehr als eine funktionale Erklärung der Globalisierung. Er bietet ein grundlegendes Verständnis für die Spielregeln und das Funktionieren der vernetzten Märkte und regt zugleich junge wie alte Leser an, sich mit der globalisierten Welt in all ihren Fassetten kritisch auseinanderzusetzen.
André Fourçans erklärt jungen Menschen die Globalisierung
Globalisierung ist zurzeit in aller Munde, aber sie wird fast ausschließlich negativ dagestellt. Dass die meisten Ängste zwar eventuell berechtigt, aber übertrieben sind, will der französische Ökonom André Fourçans auf so einprägsame Weise beschreiben, als erkläre er den Sachverhalt seiner 15 Jahre alten Tochter. Das äußere Erscheinungsbild des Buches, versehen mit Karikaturen und bunten Farben, erweckt daher den Eindruck, dass dieses Buch ihre Zielgruppe in der jüngeren Generation findet und somit auch leicht verständlich geschrieben sein sollte. Die Länge der Kapitel ist, besonders für junge Leser, angenehm. Analysiert werden alle wichtigen Aspekte der Globalisierung. Dort, wo notwendig, bietet der Autor zudem Lösungsvorschläge.
Fourçans äußert sich zu den Ängsten der Menschen, den globalen Machtverhältnissen, der wirtschaftlichen und sozialen Zukunft Europas, der Kulturentwicklung, der Armut und dem Reichtum. Er schreibt auch über die Umwelt, die Entwicklung der Arbeitsmärkte, die Alterung der Gesellschaft und die bevorstehenden Bevölkerungswanderungen.
Insgesamt kommt der Autor zu dem Schluss, dass die Globalisierung die wirtschaftliche Entwicklung begünstigt; unter anderem, indem sie internationale Investitionen erleichtert. Wenn die Menschen sich in der Politik und in der Gestaltung ihrer Arbeitswelt entsprechend anpassten, sei die Globalisierung als eine Chance zu begreifen, den Lebensstandard auf der ganzen Welt zu erhöhen.
Wider Erwarten besteht das Buch aber nicht aus einem Dialog des Autors mit seiner (fiktiven) Tochter, sondern aus einem Monolog des Verfassers. Es sei dahingestellt, ob ein 200 Seiten umfassender Vortrag über die Globalisierung - ohne Pause, aber gefüllt mit diversen Statistiken, die eher für Verwirrung sorgen als zum guten Verständnis beitragen - von einem 15 Jahre alten Kind bis zum Schluss voller Begeisterung angehört würde. Hinzu erweckt der Einband des Anschein, als sei das Buch eher für jüngere Kinder geeignet. Diese Vermutung passt aber nicht zu der Erkenntnis, dass zumindest mäßige Vorkenntnisse in Wirtschaftsthemen die Lektüre erheblich erleichtern.
Von diesen kleinen Einschränkungen abgesehen, erläutert das Buch dennoch themenübergreifend und gut gegliedert die Globalisierung und stellt diese mit vielen Vergleichen anschaulich und interessant dar. Die Art und Weise, wie der Autor den Leser zum Thema hinführt und seine Resultate ableitet, wirkt mitreißend und regt dadurch zum weiteren Lesen an. Deswegen ist das Buch gerade auch jüngeren Lesern zu empfehlen, da es das eigene Verständnis der Globalisierung erweitert. Ein wenig Vorwissen ist empfehlenswert, um alle Zusammenhänge und Schlussfolgerungen gut nachzuvollziehen.
ELENA WEIL
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06.10.2008, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Für Fünfzehnjährige: "Das Buch erläutert themenübergreifend und gut gegliedert die Globalisierung und stellt diese mit vielen Vergleichen anschaulich und interessant dar. Die Art und Weise, wie der Autor den Leser zum Thema hinführt und seine Resultate ableitet, wirkt mitreißend und regt dadurch zum weiteren Lesen an."
30.11.2008, NZZ am Sonntag, Globalisierung: "Klar aufgebaut und verständlich geschrieben."
30.11.2008, NZZ am Sonntag, Globalisierung: "Klar aufgebaut und verständlich geschrieben."
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Andre Fourcans möchte mit seinem neuen Buch Jugendlichen die Globalisierung erklären und tut dies auf anschauliche und überzeugende Weise, findet die Rezensentin Elena Weil. Der Wirtschaftsexperte erläutert in einem fiktiven Dialog mit seiner 15-jährigen Tochter die Gefahren und Chancen von Globalisierung und zeige politische und kulturelle Zusammenhänge auf, die nicht unmittelbar ersichtlich sind, berichtet Weil. Trotzdem brauche man schon einige Vorkenntnisse, um Fourcans Ausführungen zu folgen, die eigentlich eher wie ein Monolog anmuten und einen Laien überfordern könnten, bemerkt Weil. Davon abgesehen war sie sehr zufrieden mit dieser Einführung, und lobte vor allem das Heranführen an die Problematik, die Gliederung und die Lösungsvorschläge am Schluss. Entsprechend überzeugend fand sie auch Fourcans' Argumentation, Globalisierung begünstige wirtschaftliche Entwicklung, "indem sie internationale Investiontionen erleichtert".
© Perlentaucher Medien GmbH
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