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'Eliette von Karajan spricht erstmals über die intensive Zeit, die sie mit ihrem Mann verbracht hat. Dabei steht nicht nur der geniale Künstler im Mittelpunkt, sondern vor allem der Mensch. Dieses Buch ist ihr Geschenk zu seinem 100. Geburtstag.
'Eliette Mouet ist achtzehn, als sie Herbert von Karajan kennenlernt. Nach ihrer Hochzeit übernimmt er die künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper, zudem ist er bereits Leiter der Salzburger Festspiele und Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Die beiden treffen sich zum ersten Mal auf einer Yacht in Saint-Tropez. Ein Jahr später sehen sie…mehr

Produktbeschreibung
'Eliette von Karajan spricht erstmals über die intensive Zeit, die sie mit ihrem Mann verbracht hat. Dabei steht nicht nur der geniale Künstler im Mittelpunkt, sondern vor allem der Mensch. Dieses Buch ist ihr Geschenk zu seinem 100. Geburtstag.
'Eliette Mouet ist achtzehn, als sie Herbert von Karajan kennenlernt. Nach ihrer Hochzeit übernimmt er die künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper, zudem ist er bereits Leiter der Salzburger Festspiele und Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Die beiden treffen sich zum ersten Mal auf einer Yacht in Saint-Tropez. Ein Jahr später sehen sie sich in London wieder. Gemeinsam mit einem Freund besucht sie dort ein Konzert, das Karajan dirigiert. Als er zum Dirigentenpult geht, erkennt er die junge Frau in der ersten Reihe. Von da an bis zu seinem Tod 1989 ist sie seine große Liebe. An seiner Seite taucht sie ein in die Welt der Musik. Sie begleitet ihn rund um den Globus, erlebt das Jet-Set-Leben im Kreis seiner Bewunderer und schirmt ihn ab, damit er die nötige Ruhe zum Arbeiten hat. Eliette von Karajan ist heute eine angesehene Kunstmäzenin und Förderin der Musik.
Autorenporträt
Eliette von Karajan wuchs in Nizza auf. Sie wurde mit achtzehn von Christian Dior entdeckt und arbeitete für kurze Zeit als Fotomodell. 1958 heiratete sie Herbert von Karajan, mit dem sie zwei Töchter bekam. Sie ist Ehrenpräsidentin der Salzburger Osterfestspiele.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2008

Ein Himmel voller Geigen

Um die fünfzig überkommt den Mann das Bedürfnis, sein Leben neu zu beginnen. Er färbt sich die Haare, wechselt den Job, geht ins Ausland oder verliebt sich stürmisch in ein süßes, junges Ding. Auch große Dirigenten wurden schon von dieser Midlife-Krise erwischt. Als Wilhelm Furtwängler seine zweite Frau Elisabeth Ackermann kennenlernte, war er fünfundfünfzig, sie neunundzwanzig Jahre alt. Herbert von Karajan heiratete seine dritte Frau Eliette Mouret mit fünfzig, sie war dreiundzwanzig. Beide Ehen wurden außerordentlich glücklich.

Beide Frauen überlebten ihre Partner um Jahrzehnte, sie verwalten, wie es sich gehört, hingebungsvoll deren künstlerisches Erbe. Höchst ungewöhnlich aber, dass beide Dirigentenwitwen, dem Zahn der Zeit und allen Temperamentsunterschieden zum Trotz, dabei auf phänomenale Weise ebenjenes junge Ding geblieben sind, das sie einst gewesen waren. Klaus Lang, der die Lebenserinnerungen von Elisabeth Furtwängler im Interview erfragte, ist davon so beeindruckt, dass er seinem Buch den Untertitel gab: "Mädchen mit 95 Jahren?" (Elisabeth Furtwängler: "Mädchen mit 95 Jahren?" Gespräche und Tagebuch-Blätter, Briefwechsel. Novum Verlag, Wien, München 2007. 437 S., zahlr. Abb., geb., 21,90 [Euro]). Eliette von Karajan, die ihre Autobiographie selbst schrieb und dabei offenbar von keinem Lektor gestört wurde, flirtet mit dem Leser so kokett, dass man ihr Parfüm fast riechen, ihr Kichern beinahe hören kann (Eliette von Karajan: "Mein Leben an seiner Seite". Autobiographie. Ullstein Verlag, Berlin 2008. 237 S., Abb., geb., 22,90 [Euro]).

Als historische Quelle sind diese Bücher also eher untauglich. Zwar mögen die Erinnerungen gefühlt "authentisch" sein. Doch sind sie unscharf, größtenteils sogar unwichtig. Man erfährt weder etwas Neues über den Charakter noch über das Werk Wilhelm Furtwänglers aus den postumen Ergebenheitsadressen seiner Ehefrau. Und Gesprächspartner Lang bleibt ganz Kavalier, er rückt nichts gerade, hakt nie nach, auch wenn er es manchmal vielleicht besser weiß. Zum Beispiel: "Du willst also behaupten, dass Furtwängler und Karajan nicht ein einziges Mal miteinander gesprochen haben?" Elisabeth Furtwängler: "Nein, nie!" Das bleibt so stehen.

Dabei saß sie selbst mit am Tisch an jenem 12. Juli 1947, als der EMI-Plattenproduzent Walter Legge einen letzten Versuch unternahm, die ausgeprägte Karajanphobie Furtwänglers in Wohlgefallen aufzulösen, indem er beide Dirigenten samt Ehefrauen (in Karajans Fall war es noch seine zweite, Anita Gütermann) zum Lunch in ein Salzburger Hotel einlud. Man unterhielt sich höflich, doch gleich am nächsten Morgen diktierte Furtwängler der Leitung der Salzburger Festspiele eine neue Vertragsbedingung: Er werde nur dann dirigieren, wenn Karajan künftig von den Festspielen ausgeschlossen werde. Ähnlich setzte Furtwängler kurz darauf die Wiener Philharmoniker unter Druck. Der legendäre Lunch ist zwar mehrfach bezeugt, sogar im Gästebuch des Hotels vermerkt worden, wo er stattfand. Aus dem Gedächtnis der Witwe aber wurde er getilgt, wie alle Stellen, die das Bild des Gatten trüben könnten.

Mindestens so treu zu ihrem Ehemann hält auch Eliette. Für sie ist und bleibt Herbert von Karajan ein Ausbund an Weisheit und Güte. Und mal abgesehen davon: Er sah einfach toll aus. "Als Herbert dann seine stahlblauen Augen in meine senkte, war es endgültig um mich geschehen." Nicht nur an dieser Stelle des rosaroten Witwenpoesiealbums wünschen wir uns live einen Himmel voller Geigen. Jeder Tag mit Herbert muss so ein Glanz gewesen sein. Auf jeder Seite des Buches tritt wenigstens ein Promi in Erscheinung, von Greta Garbo über Ari Onassis bis Curd Jürgens - alles "gute Freunde", die ein und aus gingen bei der beliebten Partygastgeberin Eliette, in diesem oder jenem ihrer Häuser in Saint-Tropez, Sankt Moritz oder Anif bei Salzburg.

Oft musste sie freilich auch aus dem Koffer leben. Vom Tag der Hochzeit an ist Eliette von Karajan dem geliebten Mann nämlich nicht mehr von der Seite gewichen, sie saß in allen Proben, sämtlichen Aufführungen. Karajan habe sich, erläutert sie, stets anschließend mit ihr beraten. Worüber, das bleibt ihr Geheimnis. Wo immer nämlich sich Madame von Karajan zu musikalischen Fragen äußert (was Frau Furtwängler klugerweise unterlässt), wird es putzig. So erfährt man zum Beispiel, dass Karajan, als er 1958 Bachs Drittes Brandenburgisches vom Cembalo aus dirigierte, eine "historische Aufführungspraxis" angewandt habe, die "heutzutage nur noch selten zum Einsatz" komme.

Im Anhang lässt Eliette von Karajan alle Musikfilme Karajans auflisten. Wozu? Nutzlos auch der dicke Appendix im Furtwängler-Buch, darin erstmals Auszüge aus der Korrespondenz der jungen Eheleute veröffentlicht werden. Es geht darin, mitten in den letzten Kriegs- und ersten Friedenstagen, um Eifersüchteleien, Harnsteine und ausbleibende Perioden. Man muss das nicht wissen.

ELEONORE BÜNING

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.04.2008

Der Dominante
Musik & Macht: Ein Dirigent zwischen Buchdeckeln
Zwei neue Fotobände in Großformat können jede Art von Karajan-Schaulust aus aktuellem Anlass befriedigen. Von Erich Lessing, Mitglied der Fotogruppe Magnum, stammen die vermutlich genauesten und dichtesten Bilder, die von Karajan   jemals gemacht wurden  (Herbert von Karajan. Fotografiert von Erich Lessing, Text von Rainer Bischof. Böhlau Verlag Wien, 228 Seiten 45 Euro).
Lessing, 1923 in Wien geboren, damals für Life, Paris Match oder Quick tätig, hatte 1957 Gelegenheit, über Wochen hinweg Karajan hautnah arbeitend und privat zu beobachten. Es gelang ihm charakterologisch Erhellendes in Berlin, Salzburg, Luzern, Wien – Karajan als Herrscher am Pult, als Sänger-Dompteur auf der Probebühne, im engen Cockpit, im Disput mit Musikern, als Parleur beim großen Dinner. In vielen Posen. Rainer Bischof  analysiert in seinem Essay über die Ästhetik des Dirigierens Karajans Körpersprache, so bei Aufnahmen, die ihn, scheinbar unbeobachtet,  im Gespräch mit dem älteren ungarischen Dirigenten George Szell zeigen.
    Die Analyse bestätigt, mit wie viel Dominanzgefühl, einer „für die damalige Zeit einzigartigen Lässigkeit” – oder sollte man es Arroganz nennen? – Karajan sogar bedeutenden Kollegen gegenüber auftreten konnte. Auch die Fotos im zweiten Bildband offenbaren Ambivalenzen, eine bei aller Scheu durchwegs posierende Haltung. Das Bewusstsein von Erfolg, Glamour, Macht ist bei Karajan sichtbar (Pierre-Henri Verlhac (Hrsg.), Herbert von Karajan. Bilder eines Lebens. Henschel Verlag Berlin. 192 Seiten, 34 Euro).
Die Autobiographie der Lebensgefährtin Eliette von Karajan, (Mein Leben an seiner Seite. Ullstein Verlag Berlin, 237 Seiten, 22,90 Euro) öffnet den Blick in Erinnerungen an Persönliches, Familie, Reisen, Orte, Begegnungen mit Menschen, an ein rundum privilegiertes Leben.
Die einzige wissenschaftliche Aufarbeitung von Leben und Werk, Richard Osbornes Monographie (Herbert von Karajan. Leben und Musik. dtv München, 1053 Seiten, 29,90 Euro), erschien vor zehn Jahren in London („A Life in Music”) und jetzt als tausendseitiges deutsches Taschenbuch. Die Deutsche Grammophon ließ davon ein 3-CD-Hörbuch verfertigen, Ausschnitte, die drei Sprecher gravitätisch-neutral vortragen.
Peter Uehlings Buch (Karajan. Eine Biographie. Rowohlt Verlag Hamburg, 2006, 413 Seiten, 24,90 Euro) dürfte das einzige sein, das sich ausführlich, kompetent mit dem Musiker, der Entwicklung seiner Klangästhetik, seiner musikalischen Hinterlassenschaft befasst.
Klaus Riehle beleuchtet den, so Karajan, schlimmsten Lebensabschnitt (Herbert von Karajan. Unbekannte Kriegs- und Nachkriegsjahre in Italien und St. Anton am Arlberg. Ibera Verlag Wien, 224 Seiten, 20 Euro). Fast mittellos, in Angst vor Entdecktwerden untergetaucht – nach 1944 vor dem Dritten Reich geflohen. WOLFGANG SCHREIBER
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eleonore Büning ist sich sicher: Vieles in diesem Buch ist so überflüssig wie ein Kropf. Wenn es auch noch nach dem Parfüm eines greisen Mädchens riecht und das Kichern der ewig koketten Autorin die Lektüre begleitet, möchte Büning lieber flüchten. Als historische Quelle, meint sie, taugt das "rosarote Witwenpoesiealbum" Eliette von Karajans ohnehin nicht. Neues über den Meister und sein Werk? Fehlanzeige, urteilt Büning. In musikalischen Fragen aber würde sie diese Autorin ohnehin nicht konsultieren. Was der Band diesbezüglich zu bieten hat, findet die Rezensentin höchstens "putzig".

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