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China Ende der fünfziger Jahre: Maos "Großer Sprung nach vorn" endet in der größten Hungerkatastrophe der Geschichte. Überall im Land werden die alten Eliten massenhaft als "Rechtsabweichler" in Umerziehungslagern interniert, so auch in dem abgelegenen Ort Jiabiangou. Bis in die neunziger Jahre blieb das Massensterben, das sich dort abspielte, politisches Tabu. Dann begann Yang Xianhui, nach Überlebenden zu fahnden und ihnen in feinfühligen Protokollen Stimme und Gesicht zu geben. Das Buch, das dabei entstand, ist eine kleine Sensation: Erstmals sprechen die Opfer selbst, berichten über die…mehr

Produktbeschreibung
China Ende der fünfziger Jahre: Maos "Großer Sprung nach vorn" endet in der größten Hungerkatastrophe der Geschichte. Überall im Land werden die alten Eliten massenhaft als "Rechtsabweichler" in Umerziehungslagern interniert, so auch in dem abgelegenen Ort Jiabiangou. Bis in die neunziger Jahre blieb das Massensterben, das sich dort abspielte, politisches Tabu. Dann begann Yang Xianhui, nach Überlebenden zu fahnden und ihnen in feinfühligen Protokollen Stimme und Gesicht zu geben. Das Buch, das dabei entstand, ist eine kleine Sensation: Erstmals sprechen die Opfer selbst, berichten über die alltäglichen verlorenen und gewonnenen Kämpfe um ihre Menschlichkeit.
Autorenporträt
Katrin Buchta ist Lektorin für Modernes Chinesisch am Institut für Sinologie an der Universität Leipzig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Eindrucksvoll und bedrückend findet Rezensent Christian Semler diese Dokumentation von Schicksalen Überlebender aus einem chinesischen Umerziehungslager, das im Zuge einer Säuberungskampagne gegen Intellektuelle Ende der Fünfziger Jahre errichtet worden war. Von den 3000 Intellektuellen, die dahin "verbracht" worden waren, hätten nur etwa 500 überlebt. Hundert von ihnen habe der ehemals "glühende Rotgardist" Yang Xianhui aufspüren und ihr Vertrauen gewinnen können. Neunzehn Interviews schließlich seien 2003 in China zu einem Buch zusammengefasst worden, wie Semler schreibt, das wegen der Zensurgesetze jedoch nur als "fiktionale Dolumentation" erscheinen konnte. Sieben dieser Geschichten nun versammele die deutsche Ausgabe. Semler ist beeindruckt und bewegt, mit welch unterschiedlichen Strategien die Befragten das Lager überlebten. Die schockierenden Details und die Kaltblütigkeit der Funktionäre erschrecken den Rezensenten heute noch. Eins hätten die Befragten gemeinsam: den Wunsch, "die Erinnerung an jene wachzuhalten, die namenlos und ohne Grab haben sterben müssen".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Reportagen Yang Xianhuis zählen zu den eindrucksvollsten Beispielen der chinesischen Gegenwartsliteratur.« Helwig Schmidt-Glintzer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20091202