Marktplatzangebote
9 Angebote ab € 1,20 €
  • Broschiertes Buch

Mehr als die Hälfte aller Tötungsdelikte bleiben in Deutschland unentdeckt. Hausärzte und Notärzte sind zunehmend nicht in der Lage, gewaltsame Tötungen zu erkennen und konstatieren immer wieder: «Todesursache: natürlich». Das Buch zeigt anhand von Fallbeispielen die Tragweite des Problems. Dabei machen sich die Autoren mit keiner Sache gemein, sondern zeigen Schwachstellen in allen beteiligten Bereichen auf.

Produktbeschreibung
Mehr als die Hälfte aller Tötungsdelikte bleiben in Deutschland unentdeckt. Hausärzte und Notärzte sind zunehmend nicht in der Lage, gewaltsame Tötungen zu erkennen und konstatieren immer wieder: «Todesursache: natürlich».
Das Buch zeigt anhand von Fallbeispielen die Tragweite des Problems. Dabei machen sich die Autoren mit keiner Sache gemein, sondern zeigen Schwachstellen in allen beteiligten Bereichen auf.
Autorenporträt
Fred Sellin, geboren 1964, arbeitet als Buchautor und Journalist in Hamburg. Er veröffentlichte die Bücher: "Das Milchgesicht. Wenn Kinder töten" (rororo 60837). "Todesursache: natürlich. Warum die meisten Morde unentdeckt bleiben" (rororo61139). "'Ich brech' die Herzen'... Das Keben des HeinzRühmann" (06349 9).
Rezensionen
Es menschelt - bei Opfern und Tätern
So ganz kann er sie nicht verhehlen, der Herr Sellin - die Tatsache, dass er für die auflagenstärkste deutsche Boulevard-Sonntags-Zeitung über Verbrechen aller Art berichtete und sich daher besonders gut auf das Element des "Human Touch" versteht.
Allerdings, und das darf man dem Wahl-Hamburger und seinem Co-Autor Weber durchaus zugute halten, "menschelt" es nicht nur bei der Beschreibung der Opfer, sondern ebenfalls dort, wo die beiden Journalisten bei den Biografien der Täter ins Detail gehen. Ohne dabei - auch das ein Pluspunkt - jedoch eine Bluttat mit einer "schweren Kindheit" oder auch einer Persönlichkeitsstörung zu entschuldigen.
Kontroverses Thema - hervorragend aufbereitet
Unterfüttert werden die ausführlichen Einzelfälle durch umfangreiches Zahlen- und Fakten-Material (nicht umsonst umfasst die Literaturliste am Ende des Buches drei Seiten).
Wer sich also anhand eindrucksvoller Beispiele über ein durchaus kontroverses und aktuelles Thema informieren lassen möchte, der ist mit diesem Buch gut bedient.
Stellenweise recht plakativ, aber (leider) - wie die Tatsachen zeigen - absolut zutreffend, führen die Autoren aus, wie Unaufmerksamkeit, Nachlässigkeit, Schlamperei oder gar der Wunsch, unbequeme Tatsachen zu verschleiern auf Seiten von Ärzten, Polizei und Staatsanwaltschaft dafür sorgen, dass viele (ob es tatsächlich die meisten sind, wie der Titel behauptet - wer weiß das schon?) Morde in Deutschland unentdeckt bleiben.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ulrike Hermann hat am Ende die Nase voll: von all den Leichen, Fallgeschichten, echten und verhinderten Autopsien, mit denen man ganze Akten und viele Buchkapitel füllen kann. Zwei Bücher sind zum Thema 'gewaltsamer Tod und Obduktionen' erschienen: das eine ein Beinahe-Plagiat des anderen, findet sie.
1.) Sabine Rückert: "Tote haben keine Lobby"
Für Hermann ist Rückerts Buch eindeutig das sachlichere, kompetentere Stück, auch wenn sich die Autorin manchmal von den Fallgeschichten mitreißen lasse und darüber die politische Analyse aus den Augen verliere. Rückert hat laut Hermann viele und auch makabre Fakten zusammengetragen: höchstens die Hälfte aller Tötungsdelikte, so schätzten Rechtsmediziner, würden überhaupt erkannt. Das liegt unter anderem, schließt die Rezensentin aus Rückerts Ausführungen, auch an einer politisch geduldeten und falschen Praxis der Leichenschau, die hierzulande vom normalen Haus- oder Amtsarzt durchgeführt werde, der von Pathologie keine Ahnung habe. Und selbst wenn die Todesursache ungeklärt bleibt, komme es höchst selten zur Obduktion. Ganz anders und beispielhaft verhalte sich Österreich: dort gibt es amtlich bestellte Leichenbeschauer in jeder Gemeinde.
2.) Fred Sellin/ Klaus Weber: "Todesursache: natürlich"
Schnell ein Buch hinterhergeschoben: für fast eine Kopie hält Hermann das Buch der beiden Journalisten, die das gleiche Thema wie Rückert bearbeiten und ihre Behauptungen durch Verschwörungstheorien aufpeppen. Was ihre Seriosität allerdings auch nicht gerade steigere. Sellin/Weber vermuten, so Hermann, dass es vonseiten der Polizei und Justiz gar kein Interesse an einer höheren Obduktionsrate gebe: denn dann könne die Polizei ja keine "Rekordaufklärungsquote von 95%" mehr vorweisen. Außerdem sei es im Interesse des Staates, die Folgekosten, d.h. die Kosten für die Gefängnisaufenthalte zu reduzieren. Angesichts der Tatsache, dass viele Menschen im Gefängnis sitzen, weil sie ihre Geldstrafen nicht bezahlen können, für Ulrike Hermann eine ziemlich absurde Vermutung.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr