Leo Reisiger wird unverhofft Held des Tages, als er eine Dame vor einer Horde Hooligans rettet. Ihr berühmter Gatte Siem Bobeck lädt ihn zum Dank in sein Schloß im österreichischen Purbach ein. Leo Reisiger nimmt an, und ein Abgrund öffnet sich: Siem Bobeck entpuppt sich als ein genialer Wahnsinniger, der eine aggressionssteigernde Droge erfunden hat und sie nicht nur an seiner Familie testet. Als Reisiger aus der Hölle entlassen wird, sitzt er im Rollstuhl, und Bobeck lebt immer noch. Ein hintergründiger und faszinierender Krimi von Heinrich Steinfest.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Tobias Gohlis überschlägt sich fast vor Begeisterung über den neuen Krimi des Wieners Heinrich Steinfest. "Pure Verführung" sei "Der Umfang der Hölle", und zwar "zu allen Unarten, die man sich denken kann". Der Plot erschließt sich aus Gohlis' Darstellung eher ansatzweise - es geht offenbar um den Werbeleiter eines Stuttgarter HiFi-Geräteherstellers, der auf seinen Lottogewinn verzichtet und sich stattdessen zur "Geisel einer durchgedrehten Spießerfamilie" machen lässt. Auf irgendwelchen verschlungenen Wegen - - in, wie Gohlis schreibt, "metaphysischer Slow Motion" - geht es dann zum Mond und ins arktische Eismeer. Alles in allem positioniert sich Steinfest mit diesem "verschrobenen" Krimi sehr überzeugend als Dandy gegen das vorherrschende "Postbiedermeier" seiner Kollegen, findet Gohlis.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH