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Was treibt einen Menschen, der bedingungslos ins Zentrum der Macht strebt? Und welchen Preis ist er bereit, dafür zu zahlen? Diesen Grundfragen der Menschheit, die zu jeder Zeit Konjunktur haben, geht der endlich wieder entdeckte russische Avantgardist Anatoli Marienhof in "Jekaterina" nach. Der Roman setzt ein mit der Geburt von Sophie Friederike Auguste Prinzessin von Anhalt-Zerbst, genannt Fieke, und zeichnet den Aufstieg der Deutschen zur russischen Zarin Katharina II. nach. Den Aufstieg einer Frau, die mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nach der Krone strebt, dabei vor…mehr

Produktbeschreibung
Was treibt einen Menschen, der bedingungslos ins Zentrum der Macht strebt? Und welchen Preis ist er bereit, dafür zu zahlen? Diesen Grundfragen der Menschheit, die zu jeder Zeit Konjunktur haben, geht der endlich wieder entdeckte russische Avantgardist Anatoli Marienhof in "Jekaterina" nach. Der Roman setzt ein mit der Geburt von Sophie Friederike Auguste Prinzessin von Anhalt-Zerbst, genannt Fieke, und zeichnet den Aufstieg der Deutschen zur russischen Zarin Katharina II. nach. Den Aufstieg einer Frau, die mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln nach der Krone strebt, dabei vor gefährlichen politischen Ränkespielen und Intrigen nicht zurückschreckt. Von der ersten Seite an besticht Marienhof mit dem ihm eigenen ironisch-eleganten Stil: Präzise und scharfzüngig blickt er in die Geschichte und beleuchtet die Schwächen der politischen Akteure des 18. Jahrhunderts in lebendigen Bildern. Kaleidoskopartig entfaltet sich vor dem geistigen Auge des Lesers eine untergegangene Adelswelt, deren Schilderung auf Nostalgie und Verklärung verzichtet. Ein großes Lesevergnügen, bei dem man ganz nebenbei viel über Russland lernt und darüber, wie vor 250 Jahren Politik gemacht wurde.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dieses Buch ist einzig in seiner Art, urteilt ein sehr verwunderter Thomas Grob über Anatoli Marienhofs ungewöhnliche und "bis heute lesenswerte" Biografie von Katharina der Großen. An sich, so der Rezensent, lagen im Russland der dreißiger Jahre Biografien historischer Führerfiguren voll im Trend. Doch Marienhofs Darstellung sei dermaßen ironiegesättigt, dass man schon von "Methode" sprechen könne. Katharina werde durch und durch entmystifiziert, erscheine wahrheitsgemäß als kränkliches, ungebildetes Kind, das jedoch dank seines "unbeugsamen Willen zur Macht" auf den Thron gelangt. Diese Art "Geschichtsbetrachtung" allerdings widerspreche dem sozialistischen Heldendurst aufs Empfindlichste. Kein Wunder also, dass 1936 nur eine stark redigierte Fassung in Auszügen erscheinen konnte (in vollem Umfang wurde das Buch erst 1996 veröffentlicht). Und doch erscheine Katharina immer noch normaler und sympathischer als die höfische Welt der Intrigen und der Falschheit. Insgesamt walte in Marienhofs Sicht eine "allumfassende Düsternis", aus der nicht eine positive Figur oder Kraft heraustrete.

© Perlentaucher Medien GmbH