25,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Herzlich willkommen in der wunderbaren Welt der klassischen Musik!
44 Komponisten und Komponistinnen und die Geschichten ihrer faszinierenden Werke.
Klassik ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln und zudem ein Thema, bei dem man sich leicht blamiert: Was war noch mal der Unterschied zwischen Haydn und Händel, Schostakowitsch und Schubert? Dabei verbinden sich mit diesen Komponisten und ihren Werken die faszinierendsten Geschichten. Joachim Mischke stellt die 44 Wichtigsten von ihnen vor und erzählt von bunten Pullovern, tödlichen Duellen, wüsten Fehden - und lässt uns dabei erleben,…mehr

Produktbeschreibung
Herzlich willkommen in der wunderbaren Welt der klassischen Musik!

44 Komponisten und Komponistinnen und die Geschichten ihrer faszinierenden Werke.

Klassik ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln und zudem ein Thema, bei dem man sich leicht blamiert: Was war noch mal der Unterschied zwischen Haydn und Händel, Schostakowitsch und Schubert? Dabei verbinden sich mit diesen Komponisten und ihren Werken die faszinierendsten Geschichten. Joachim Mischke stellt die 44 Wichtigsten von ihnen vor und erzählt von bunten Pullovern, tödlichen Duellen, wüsten Fehden - und lässt uns dabei erleben, warum man die Welt der Klassik am Liebsten nie wieder verlassen möchte, wenn man sie erst einmal betreten hat.

Autorenporträt
Joachim Mischke, 1964 in Flensburg geboren, studierte Musikwissenschaft, Publizistik und Anglistik in Münster; freie Mitarbeit unter anderem bei der "Süddeutschen Zeitung?, "Stern?, "Jazzthetik? und dem WDR. Seit 1993 ist er Musikkritiker und Kulturredakteur beim ?Hamburger Abendblatt? und Stammgast in etlichen Konzerten und Premieren.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.11.2020

Was sofort ganz tief rein geht
Joachim Mischke entwirft einen neuen Klassik-Kanon in Porträts
Im Reich der Klassischen Musik ist der Experte gefordert, fast mehr noch der freundliche Fachberater. Als ein solcher, „nicht belehrender Ratgeber“ präsentiert sich der Hamburger Musikjournalist Joachim Mischke mit seinem Buch über die „44 Komponisten, von denen man gehört haben muss“. Mit „man“ dürften die Anfängerinnen und Anfänger in der allgemein als schwer geltenden Klassik-Disziplin gemeint sein. An sie ergeht im Vorwort die Aufforderung zum Hinhören: „Ohren auf und los, es tut nicht weh.“
Ohne Umschweife bekennt sich der Autor zu seiner Subjektivität, zumal in der Auswahl der Tonsetzer äußert er Bedauern über die von ihm ausgegrenzten, freilich beliebten Komponisten – beispielsweise Sergei Prokofjew und Sergei Rachmaninow oder Gioacchino Rossini und Gaetano Donizetti, ebenso – seltsam die England-Abstinenz bei einem Hamburger Autor – Henry Purcell, Edward Elgar und Benjamin Britten. Da fehlen die Großmeister Böhmens Antonín Dvořák oder Bedřich Smetana, da gehen Kurt Weill, Hans Werner Henze und Olivier Messiaen leer aus, leider auch so kapitale Zeitgenossen wie die beiden führenden deutschen Komponisten Helmut Lachenmann und Wolfgang Rihm. Nun, es gebe ja „ihre Musik trotzdem, sie ist auffindbar“, heißt es kurz angebunden. Der weltberühmte bayerische Mythologe Carl Orff wird harsch und ohne jedes Bedauern abgelehnt, und zwar „wegen der Carmina Burana“.
Ein anderer Großer kann regelrecht umarmt werden. „Für diesen Klang-Philosophen war Musik weit mehr als das halbwegs geordnete Aufeinanderfolgen von Tönen und Nicht-Tönen …“ Beschworen hätten das ja alle ernst zu nehmenden Musiker auf Erden. Der Venezianer Luigi Nono ist gemeint, und sein Künstlertum er-scheint bei aller verordneten Kürze durchaus angemessen erklärt, wenn auch zuweilen etwas holprig: „Nono war nicht nur ein Venezianer aus guter Familie, er war auch ein politischer Künstler.“ Neben dem lyrisch-politischen Gesang „Il canto sospeso“ wird Nonos späte enigmatische Sublimierungskunst aufgerufen, das von Hölderlin inspirierte Streichquartett oder das „Prometeo“-Oratorium, genannt „Tragödie des Hörens“. Die Uraufführung 1984 in Venedig war, so die Erinnerung, tatsächlich „kein Konzert mit Anfang, Ende, Ap-plaus und zügiger Rückkehr ins Normale, sondern eine Expedition in das Innere dessen, was wir so beiläufig ‚Musik’ nennen“. Am Ende, wie bei all den Porträts, folgen hilfreiche Hörtipps, mit Titeln wie etwa „Die Einstiegsdroge“ oder „Für Fortgeschrittene“ oder „Der originellste Titel“.
Die alphabetisch geordnete Komponis-tenreihe, mit kantig erstarrten Illustratio-nen von Lucia Götz bebildert, beginnen lokalpatriotisch mit dem in Hamburg tätig gewordenen, als Haydn-Mozart-Beethoven-Vorläufer notorisch unterschätzten Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel. Erwähnt wird dessen Karriere als Hof-Cembalist Friedrichs des Großen in Potsdam, sein Hamburger Hauptkirchenamt und seine Musik, „die überraschend temperamentvoll und abenteuerlustig stürmt und drängt“. Unvermeidlich darauf der Vater, die „Lichtgestalt“ Johann Sebastians, dessen Tonkünste in aller Welt und auch hier religiöse Ehrfurcht erzeugen: „Bachs Musik gilt geradezu automatisch als Gottesbeweis“, oder einfach nur: „Eine Welt ohne Bach wäre möglich, doch sie wäre ärmer, haltloser, trostloser, kälter und dunkler.“
Der Autor erweist sich als ein glaubwür-dig vehementer, keineswegs altbackener Liebhaber der klassischen Musik. In seinen Plädoyers für die Meister weht ein zum Teil salopper oder sogar draufgängerischer Stil, so etwa der Glaubenssatz: „Keine Genieverehrung kommt ganz ohne Macken aus.“
Und er sorgt sich in seiner Auswahl um Epochen- und Nationenvielfalt. Aus dem Reservoir der berühmten „Großen B’s“ sind erwartbar Bartók und Beethoven, immerhin Berg und Berlioz, unanfechtbar Brahms und Bruckner verzeichnet. Was man von Beethoven denn „kennen und hören und immer wieder hören“ sollte? Antwort: „Eigentlich so ziemlich alles.“ Es folgt eine Art Resümee von Beethovens gewaltigem Schaffen, bis hin zu seinen späten, schockierend originellen sechs Klavier-Bagatellen Opus 126. Warum kompo-nierte Beethoven überhaupt Musik? Es reichen vier Antwortworte: „damit es sie gab“, also „ein riesiges Ansinnen“.
Das Alban-Berg-Porträt wird zum Hör-Appell aus Begeisterung. Bewunderung erntet Hector Berlioz dank seiner „manischen Exzentrik“, Hochachtung rechtens der große Norddeutsche: „Brahms kann man nicht nebenbei weghören … Das geht sofort ganz tief rein.“ Auf den Punkt ge-troffen erscheinen Haydn, Bruckner, Debussy oder Mahler, dazu Monteverdi, Verdi, Wagner oder Webern. Und Janáček, Ravel und Sibelius, Strauss und Strawinsky. Mit Nachdruck werden selbst die Modernen ins Spiel gebracht: John Cage und Phil Glass, Charles Ives und György Ligeti – und natürlich Karlheinz Stockhausen, „der größte Pop-Star unter den Avantgarde-Komponisten“. Ein winziger Frauenproporz wirft die Frage auf: Wieso die zwei durchaus verehrenswerten historischen Komponistinnen Fanny Mendelssohn-Hensel und Clara Schumann, jedoch nicht die heute sehr gewichtigen Sofia Gubaidulina oder Kaija Saariaho?
Der Autor wollte eine „Einstiegsdroge“ in die klassische Musik liefern – Komponistenporträts als eine Art Musikgeschichte in serieller Pillenform. Das ist ihm mit Hilfe der offenen Kritikerohren, mit Wissen, Erfahrung und Intuition, gelungen.
Im Vorwort fragt Joachim Mischke , ob der Umgang mit dieser Musik ihren Hörer „zu einem anderen Menschen“ machen würde. Er antwortet: „Das ganz bestimmt. Große Kunst schafft das. Großartige Musik schafft das, spielend sogar. Dafür ist sie da.“
Dass durch großartige Musik „bessere“ Menschen entstünden, hat die Geschichte leider widerlegt, der Autor mag es insgeheim hoffen. Seine Gewissheit gilt, dass „sie einen umwerfen und gleichzeitig aufrichten“ kann.
WOLFGANG SCHREIBER
Joachim Mischke: Der Klassik-Kanon. 44 Komponisten, von denen man gehört haben muss. Mit Illustrationen von Lucia Götz. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2020. 280 Seiten, 25 Euro.
„Keine Genieverehrung
kommt ganz
ohne Macken aus.“
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Wolfgang Schneider betont die subjektive Auswahl an Komponisten mit der Joachim Mischke seinen Klassik-Kanon bestückt: Von Carl Philipp Emanuel Bach über Beethoven, Berg, Cage, Debussy, Glass bis Ligeti, Ravel, Stockhausen, Clara Schumann und Strawinsky. All jene behandelt Mischke in seinen Porträts laut Schneider begeistert, treffsicher, kenntnisreich und im "draufgängerischen" Stil. Die Plädoyers taugen als Einstiegsdroge, versichert der Rezensent. Denken wir uns Elgar, Purcell, Dvorak, Weill, Smetana, Messiaen, Rihm, Saariaho und all die anderen Guten einfach still hinzu, scheint Schneider zu sagen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[...] aufs Anschaulichste eingedampft. Originell, mit Witz, immer nachvollziehbar.« Michael Atzinger BR Klassik aktuell, 19.11.2020