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Das dickste und innovativste Malbuch aller Zeiten! Mit über 300 Anregungen zum Malen, Zeichnen, Schneiden, Kleben und Kreativsein. Schritt für Schritt führt der in Japan lebende Künstler Taro Gomi junge Zeichner vom einfachen Strich über leichte Formen hin zu Figuren und komplexen zeichnerischen Aufgaben. Auf 368 Seiten schärft er nicht nur den Sinn für Form und Farbe, sondern auch für Zahlen und Buchstaben und fördert so spielerisch das Wissen und die Phantasie jedes Kindes in jedem Alter. Wer schon zum Zeichen-Profi geworden ist, kann sogar Masken, Kalender und Briefe selber basteln. Kinder-Malspaß und Eltern-Freizeit garantiert!…mehr

Produktbeschreibung
Das dickste und innovativste Malbuch aller Zeiten! Mit über 300 Anregungen zum Malen, Zeichnen, Schneiden, Kleben und Kreativsein. Schritt für Schritt führt der in Japan lebende Künstler Taro Gomi junge Zeichner vom einfachen Strich über leichte Formen hin zu Figuren und komplexen zeichnerischen Aufgaben. Auf 368 Seiten schärft er nicht nur den Sinn für Form und Farbe, sondern auch für Zahlen und Buchstaben und fördert so spielerisch das Wissen und die Phantasie jedes Kindes in jedem Alter. Wer schon zum Zeichen-Profi geworden ist, kann sogar Masken, Kalender und Briefe selber basteln. Kinder-Malspaß und Eltern-Freizeit garantiert!
Autorenporträt
Taro Gomi, 1945 in Tokio geboren, ist einer der erfolgreichsten Industrie- und Grafikdesigner Japans. Seit vielen Jahren zeichnet und schreibt er aber auch für Kinder. Mehr als 300 Bücher sind von ihm erschienen. International bekannt wurde Gomi unter anderem durch den Bologna Graphic Prize und den Sankei Jido Shuppan Bunka Award. Seitdem werden seine Bücher in viele Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.08.2009

Läusealarm auf dem Papier

Zwei Malbücher aus Japan und Deutschland wollen die kindliche Kreativität beim Zeichnen fördern. Sie nähern sich demselben Ziel auf ganz unterschiedlichen Wegen.

Das Malbuch? Eine Erinnerung aus frühester Kindheit - aus jenen Jahren, ehe man vom Aus- zum Abmalen überging (zum eigenständigen Schaffen ist es leider nie gekommen). Ein Klassiker der Pädagogik ist es, auf dass frühes Talent sich nicht auf frisch getünchten Wänden erbreche, sondern zwischen den vorgedruckten Linien eines Buches Betätigung finde. Andererseits: Wie vereinbart sich die darin enthaltene Vorgabe mit dem Wunsch nach schöpferischer Betätigung? Tötet die Aufgabe, die eine noch unvollendete Zeichnung darstellt, nicht die eigene Phantasie ab? Zwei voluminöse neue Malbücher, die gerade in namhaften Kinderbuchverlagen erschienen sind, suchen nach der Lösung dieses Problems.

In den jeweiligen Untertiteln artikuliert sich schon der Anspruch: "Zeichnen, Kritzeln, Kreativ sein", verkündet Taro Gomi, während die neunköpfige Frankfurter Ateliergemeinschaft "Labor", Lesern dieser Zeitung aus den Illustrationen zur wöchentlichen Seite "Jugend schreibt" bekannt, als Ziele ihrer Publikation "Anmalen, Weitermalen, Selbermalen" ausweist. Die Titelzeichnung dazu stammt von Philip Waechter, dem bislang bekanntesten "Laboranten", und sie zeigt einen jungen Mann, der mittels leichter Hand und eines Pinsels Vorder- und Rückseite des Buches in orangefarbener Tusche vollgezeichnet hat. Das wäre eigentlich die ideale Aufmachung des anderen Bandes, denn hier wird doch ersichtlich gezeichnet, gekritzelt und Kreativität freigesetzt.

Gomi wiederum, als Jahrgang 1945 mehr als eine Generation älter als Waechter, und dessen Mitstreiter, in Japan eine lebende Legende auf dem Feld der Kinderbuchillustration, liefert stattdessen als Titelbild eine Reihe von dick umrandeten schwarzweißen Zeichnungen, die man nur zu gerne mit den Absichten des Labor-Buchs traktieren möchte: anmalen, weitermalen und gewiss auch selber malen. Es ist, als wären hier zwei Bücherprogramme verwechselt worden, aber die Haupttitel korrigieren das dann wieder: Gomis Werk heißt "Das große Malbuch", und da durfte eben im Untertitel nicht noch einmal das Wort "malen" auftauchen; die Laboranten wiederum haben ihr Produkt "Kinderkünstlerkritzelbuch" genannt, wodurch sich die weitere Verwendung all dieser Begriffe verbot. Kurz gefasst, könnte man also vermuten: Die Bücher wollen eigentlich dasselbe.

Dem aber ist nicht so - obwohl der Aufbau beider Werke sich am klassischen Modell eines Malbuchs orientiert: Jeweils oben auf der Seite steht die Aufgabe, bei Gomi etwa über der Skizze eines Bergs der Appell "Lass den Vulkan ausbrechen" oder im Labor-Buch auf einer von Kirsten Fabinski gestalteten Doppelseite über dem Foto eines Fernsehgeräts die Bemerkung: "Heute bestimme ich, was im Fernsehen läuft!"

Die beiden Beispiele zeigen aber auch einen wesentlichen Unterschied: Gomi verwendet nur Zeichnungen, während die deutschen Kollegen häufig auch auf Fotos setzen, die dann von den kleinen Benutzern durch Bemalung ergänzt werden sollen. Die ästhetische Vielfalt, die sich darin zeigt und natürlich auch durch die neun unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten entsteht, ist für ein japanisches Produkt undenkbar; dort erwartet man in solch einem Werk eine anleitende künstlerische Handschrift, denn die Prinzipien der dortigen Kunsterziehung beruhen traditionell zunächst auf Nachahmung.

Trotzdem bietet Gomi mehr Anregungen als die Laboranten, denn er fordert seine Leser zum Beispiel zum Ausschneiden von Seiten heraus. Auf ihnen befinden sich auszumalende Masken, und die Rückseiten sind vorsorglich freigelassen, damit kein anderes kindliches Kunstwerk beim Heraustrennen wieder verlorengeht. Es gibt in dem japanischen Malbuch auch Schreibübungen und die Anregung, Briefe zu verfassen - die entsprechenden Bögen und Umschläge sind fertig zum Ausschneiden vorgesehen. Es gibt jedoch auch eine freie Doppelseite, auf der lapidar steht: "Mal, was dir Spaß macht!"

Die Ateliergemeinschaft geht die Sache verspielter an, ihr Produkt taugt deshalb durchaus auch als Bilderbuch, ohne dass darin schon selbst gemalt worden sein müsste. Hier dominieren Doppelseiten für die jeweiligen Themen, was dem Schaffensdrang von Kindern mehr Raum gewährt, doch dafür sind die bereits gezeichneten Vorgaben weitaus detailreicher ausgefallen als bei Gomi, der sich meist auf grobe Skizzen beschränkt und damit mehr Raum für die Phantasie lässt. Wobei man es schon mit einem Geniestreich zu tun hat, wenn Kirsten Fabinski ein großes Tableau mit haarfeinen Linien füllt und darüber als Anregung zum Zeichnen "Läusealarm!" schreibt. Die deutschen Vorgaben sind abenteuerlicher als die japanischen, insofern sie die Fazination des Abstoßenden miteinbeziehen wie eben Ungeziefer oder einen schlichten Kothaufen.

Insgesamt neunzig Ausmalbildern im Labor-Buch stehen zweihundertdrei bei Gomi gegenüber, dessen Werk vom Verlag denn auch als "das dickste und lustigste Malbuch aller Zeiten" angepriesen wird. Der erste Superlativ könnte zutreffen; beim zweiten hat die Frankfurter Konkurrenz ein paar gute Ideen zu bieten, die den Wettbewerb unentschieden ausgehen lassen. Aber zwei geistreiche Malbücher zur gleichen Zeit zu bekommen, das ist schon ein Coup. Man dürfte als Eltern staunen, wie schnell das erste voll sein wird. Gut, wenn dann das zweite schon parat liegt.

ANDREAS PLATTHAUS

Taro Gomi: "Das große Malbuch". Zeichnen, Kritzeln, Kreativ sein. Aus dem Japanischen von Christiane Yamakoshi. Hanser Verlag, München 2009. 368 S., Abb., br., 14,90 [Euro]. Ab 6 J.

Labor Ateliergemeinschaft: "Kinderkünstlerkritzelbuch". Anmalen, Weitermalen, Selbermalen. Beltz & Gelberg, Weinheim 2009. 176 S., Abb., br., 9,95 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als nicht weniger als "das dickste und lustigste Malbuch aller Zeiten" preist der Verlag dieses Werk, das die 1945 geborene "lebende Legende" Taro Gomi da verfasst hat. Allzu voll, meint der Rezensent Anderas Platthaus, nimmt Hanser den Mund dabei nicht, denn in der Tat lasse sich dieses Buch nicht nur ob seines Einfallsreichtums bestaunen. Auch das Kind, das einfach nur malen möchte, habe mit Sicherheit seine Freude daran, die Zeichnungen und Schreibübungen, zu denen Gomi anregt, auszuführen.

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