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Vlavianos, griechischer Dichter und kosmopolitischer Poet, ist in vielen Sprachen und Kulturen zu Hause: die Jugend in Südamerika und Italien, die Studienjahre in England, das Leben auf Reisen. Die gesammelte Erfahrung dieser Jahre spiegelt sich auch in seinen Gedichten. Und er ist ein Dichter, der das bedeutende Erbe der griechischen Poesie von den frühen Anfängen in der Antike in unsere heutige Zeit überführt.

Produktbeschreibung
Vlavianos, griechischer Dichter und kosmopolitischer Poet, ist in vielen Sprachen und Kulturen zu Hause: die Jugend in Südamerika und Italien, die Studienjahre in England, das Leben auf Reisen. Die gesammelte Erfahrung dieser Jahre spiegelt sich auch in seinen Gedichten. Und er ist ein Dichter, der das bedeutende Erbe der griechischen Poesie von den frühen Anfängen in der Antike in unsere heutige Zeit überführt.
Autorenporträt
Haris Vlavianos, 1957 in Rom geboren, wuchs in Brasilien und Athen auf, studierte Philosophie und Ökonomie in Bristol und Oxford und lehrt heute am American College in Athen. Er ist Herausgeber der Literaturzeitschrift Poiisi und veröffentlicht Gedichte und Übersetzungen amerikanischer Lyrik.Michael Krüger wurde am 9. Dezember 1943 in Wittgendorf/Kreis Zeitz geboren. Nach dem Abitur an einem Berliner Gymnasium absolvierte er eine Verlagsbuchhändler- und Buchdruckerlehre. Daneben besuchte er Veranstaltungen der Philosophischen Fakultät als Gasthörer an der Freien Universität Berlin. In den Jahren von 1962-1965 lebte Michael Krüger als Buchhändler in London. 1966 begann seine Tätigkeit als Literaturkritiker. Zwei Jahre später, 1968, übernahm er die Aufgabe des Verlagslektors im Carl Hanser Verlag, dessen Leitung er im Jahre 1986 übernommen hat. Seit 1981 ist er Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente.

Im Jahr 1972 veröffentlichte Michael Krüger erstmals seine Gedichte, und 1984 debütierte er als Erzähler mit dem Band "Was tun? Eine altmodische Geschichte". Es folgten weitere zahlreiche Erzählbände, Romane, Editionen und Übersetzungen.
Michael Krüger lebt in München.
Auszeichnungen:
1974
Förderpreis für Literatur der Landeshauptstadt München76
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.01.2008

Platons Erbe
Haris Vlavianos philosophiert mit gepresster Stimme

In der Edition Lyrik Kabinett des Hanser Verlages sind die Gedichte von Haris Vlavianos erschienen. Der optisch wie haptisch reizvoll gestaltete Band enthält eine Zusammenstellung aus den bisher zum Großteil nur auf Griechisch publizierten Gedichtbüchern des 1957 in Rom geborenen Lyrikers und Universitätsprofessors. Es ist ausgesprochene Gedankenlyrik. Wie offenliegende Rohrsysteme ranken sich die Denkbewegungen um- und ineinander und ergeben ein sprödes Konstrukt.

In seinem kurzen, erhellenden Nachwort spricht Joachim Sartorius von den literarischen Einflüssen: T. S. Eliot, Ezra Pound, John Ashbery, Ted Hughes und wie sie alle heißen. Dieser Verweis wäre eher nichtssagend, würde er nicht durch die Tatsache unterstützt, dass Vlavianos viele dieser Autoren ins Griechische übertragen hat. Man mag nun Geistesverwandtschaften vermuten, Spurenelemente der Übersetzten, die sich am Übersetzer angelagert haben; doch man findet nichts, jedenfalls nichts Handfestes. Die intertextuellen Vexier- und Lustspiele bleiben aus, der Dialog mit den Vorläufern wird verschwiegen.

Nun kann man Gedichten schlecht vorwerfen, dass sie sich nicht immer und ständig auf andere Gedichte anderer Autoren beziehen. Ein anderer Vorwurf wiegt schwerer, und Vlavianos muss ihn sich, wie fast jeder Lyriker, der sich auf das dünne Eis der philosophischen Gedichte begibt, gefallen lassen: Allzu oft gewinnt das Traktathafte die Oberhand nicht nur über das dichterische Bild, sondern auch über die Klarheit und Originalität der Gedanken. "Die Geschichte erteilt keinen Unterricht in gutem Benehmen. / Die Notwendigkeit des Handelns / kann das Bewußtsein nicht ersetzen." Hier zeigt sich, dass ein Gemeinplatz noch keinen Vers macht, wobei man die Überzeugung, mit der solche Sentenzen hervorgebracht werden, bisweilen sogar rührend finden kann.

Lockeres Parlando verschmilzt hier mit Aussagesätzen, die oftmals wirken, als entstammten sie einem philosophischen Grundlagenwerk. Die verschiedenen Tonlagen wollen jedoch nicht so recht zusammenpassen. Wo das eine als Ergänzung des anderen gedacht ist, als ein Versuch der Ausleuchtung der Erscheinungswelt mit Hilfe eines ideellen Apparats, findet in den meisten Fällen nur eine Überlagerung statt, in der "die Anrufungen von Musen und Engeln" zwar "einen Ton von Natürlichkeit bewahren" wollen, unter der Last des Überbaus aber nur als hoffnungsvoll gepresste Stimmen vernehmbar sind.

Gewissermaßen handelt es sich bei dieser Lyrik um eine sehr enge, eingeengte Lyrik. Wie groß die Räume auch sein mögen, die sie öffnet - die Weite kippt augenblicklich in den nachschiebenden Gedankenstrom zurück und wird dort bis zur Unsichtbarkeit eingekocht. Nichts darf unkommentiert bleiben, jede Erscheinung muss mindestens doppelt gefasst und abgewogen werden. Dass es dem lyrischen Ich bei Vlaviano angesichts einer archivierten Welt weniger um die Haltbarmachung von Zuständen geht als vielmehr um des Sprechen über diese Zustände, zeigt sich in der Frage "und kann in einer Zeit fanatischen Dokumentierens / denn ein Vers die Trauer eines Menschen fassen / der nichts mehr zu sagen hat / und weiterspricht / weil er weitersprechen muss?" So fließt das dahin, weniger sprachkritisch, als man es sich wünschen möchte.

LARS REYER

Haris Vlavianos: "Nach dem Ende der Schönheit". Gedichte. Hanser Verlag, München 2007. Aus dem Griechischen übersetzt von Torsten Israel. 87 S., geb., 14,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Lars Reyer hat sich mit den Gedichten des in Rom geborenen und überwiegend auf Griechisch publizierenden Lyrikers Charis Vlavianos ziemlich schwer getan und das, obwohl er zunächst die schöne Aufmachung des Bandes mit einer Auswahl aus Vlavianos' bisher erschienen Gedichtbänden lobt. Der Rezensent charakterisiert das Werk des Lyrikers als ausgesprochene "Gedankenlyrik", und damit zeichnet sich bereits ab, was Reyer am meisten stört. Den Gedichten hafte etwas "Traktathaftes" an, das die lyrischen Bilder überdecke, jedem Einfall auch gleich einen Kommentar oder einen Nachgedanken hinterherschicke und überhaupt etwas "Sprödes" habe, moniert der Rezensent. Mitunter etwas unklar mischt Vlavianos einen lockeren Plauderton mit "Aussagesätzen", die sich nicht harmonisch zusammenfügen, so Reyer unzufrieden, der sich weniger rigide und "einengende" Verse gewünscht hätte.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Was diese Gedichte im Innersten zusammenhält, ist Vlavianos´ Glaube an das Primat des Künstlers und die Kraft der Dichtung." Joachim Sartorius