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Erik ist 14, als ihn keine normale Schule mehr aufnehmen will. Selbst Sohn eines prügelnden Vaters, ist er der Anführer einer rabiaten Jungenbande. Seine letzte Chance, das Abitur zu machen, ist das vornehme Elite-Internat Stjärnsberg. In Wahrheit wird es von sadistischen Primanern beherrscht, die systematisch jüngere Schüler quälen. Ein brutales, faschistoides Regiment - und die Lehrer schauen weg. Für Erik beginnt ein Teufelskreis der Gewalt. Erst als er die Schule abschließt, weiß er, dass Gewalt in seinem Leben nie wieder eine Rolle spielen darf. Ein Roman über die Versuchung des Bösen und den Mut, ihm zu widerstehen.…mehr

Produktbeschreibung
Erik ist 14, als ihn keine normale Schule mehr aufnehmen will. Selbst Sohn eines prügelnden Vaters, ist er der Anführer einer rabiaten Jungenbande. Seine letzte Chance, das Abitur zu machen, ist das vornehme Elite-Internat Stjärnsberg. In Wahrheit wird es von sadistischen Primanern beherrscht, die systematisch jüngere Schüler quälen. Ein brutales, faschistoides Regiment - und die Lehrer schauen weg. Für Erik beginnt ein Teufelskreis der Gewalt. Erst als er die Schule abschließt, weiß er, dass Gewalt in seinem Leben nie wieder eine Rolle spielen darf. Ein Roman über die Versuchung des Bösen und den Mut, ihm zu widerstehen.
Autorenporträt
Jan Guillou, geb. 944 in Södertälje/Schweden, zählt zu den prominentesten Journalisten seines Landes und erreichte mit seinen preisgekrönten Kriminalromanen um den adeligen Helden Coq Rouge Millionenauflagen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2005

Frische Kräfte

KINDER VERFÜGEN bekanntlich über einen Energieüberschuß. Die beeindruckendsten Neuerscheinungen in der Kinder- und Jugendliteratur kommen dieser Eigenschaft entgegen, allen voran natürlich die neuen Geschichten vom "Kleinen Nick". Schon über vierzig Jahre alt und kürzlich erst wiederentdeckt, beweisen sie, daß veritabler Quatsch zeitlos ist. Mit einem gelangweilten "Naja, trotzdem danke", wie Nicks Freund Chlodwig, als er ein Buch geschenkt bekommt, wird kein Kind reagieren, sobald es die erste Geschichte gehört hat. In der Schule spielt sich auch hauptsächlich Eriks Geschichte ab, aber das ist ihre einzige Gemeinsamkeit mit dem "Kleinen Nick". "Evil - das Böse" erzählt auf beklemmende, kraftvolle Weise von einem Jungen, der ohne Gewalt leben will, es aber nicht kann. Die kühle Präzision, in der das Thema hier behandelt wird, ist einzigartig. Chen Jianghongs Bilderbuchgeschichte "Der Tigerprinz" schließlich erzählt ebenfalls von existentiellen Dingen. Die Tigerin, die den chinesischen Königssohn die Gesetze des Dschungels lehrt, ist kein Kuscheltier. Um so ergreifender sind die Bilder und die Geschichte ihrer Freundschaft mit einem kleinen Menschen.

os.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.11.2005

Die Moral der Gewalt
Dies ist die Geschichte von einem, der auszog, Spartakus zu werden, und dem ein anderer dann plötzlich sagt, er sei doch eher wie Don Quijote. Die Geschichte einer harten Jugend, und einer absoluten Einsamkeit, in der einer für sich entscheiden muss, wie er sein Leben gestalten wird. Jan Guillou, berühmt durch seine Romane um den Geheimagenten Coq Rouge, rekapituliert exakt und schonungslos eigene Erfahrungen.
Der Spartakus von Stjärnsberg – das ist ein Jungen-Internat, eine Sklavenanstalt der Fünfziger. Erik rebelliert, er weigert sich, das Spiel der Unterdrückung mitzumachen, das das Leben hier regelt, den Umgang der großen Schüler mit den Schwachen, den Mittelklässlern. Ein durchkalkuliertes System von Gehorsam und Erniedrigung, Demütigung und Unterwerfung. Um Stärke zu zeigen, ist es am besten, dem Gegner mit einem gezielten Schlag das Nasenbein zu brechen oder einen Arm.
Erik will nicht mehr zurückschlagen. Aber er verweigert den Gehorsam, verhöhnt seine Gegner, nimmt Wochenendarreste hin, versucht andere zum Widerstand zu bewegen. Im Sport beherrscht er alle. Sein Freund betont die Macht des Intellekts, bringt Gandhi als Vorbild ins Spiel. Das Buch bietet keine einfache Moralpredigt, sondern eine exakte Analyse, eine Arithmetik der Gewalt und der Grausamkeit. In Stockholm sah man in Erik das Böse, deshalb musste er seine Schule verlassen. Aber war Polyphem böse, als er seinen Appetit auf Menschenfleisch befriedigte? Waren die Mönche der Inquisition böse, als sie folterten und glaubten, dass das Gott gefiel? Kann es sein, dass der Zweck die Mittel heiligt? Und was ist mit Eriks Vater, der nach jedem Abendessen den Sohn brutal verprügelt, wechselnd zwischen Kleiderbürste, Rute, Hundepeitsche. Der Kalte Krieg beginnt in den Familien. November 1956, der Einmarsch der Sowjetarmee in Budapest, Unterdrückung des ungarischen Aufstands. Ein politisches Lehrstück . . . Spartakus hat am Ende übrigens Jean Simmons gekriegt – Kirk Douglas zumindest, im Kino.
Fritz Göttler
Jan Guillou
Evil. Das Böse
Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs. Hanser Verlag 2005. 380 Seiten, 19,90 Euro.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Meisterhaft inszeniert" findet Reinhard Osteroth Jan Guillous autobiografischen Roman, der schon 1981 in Schweden erschien. Auf sehr spannende Weise zeige Guillou, wie frühe Gewalterfahrungen die Persönlichkeit prägen. Der Protagonist Erik wird durch die Schläge des Vaters zur Gewalt erzogen, muss aber lernen, sich auf andere Weise zu artikulieren. Die Geschichte über die "widersprüchliche Selbstbefreiung" des Jungen sei trotz "ein paar Längen" und einer "gewissen Schematisierung", ein "glaubhafter" und "atmosphärisch dichter" Roman geworden, lobt Osteroth.

© Perlentaucher Medien GmbH