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Wenn Schinken und Ei einen Ausflug machen, dann ist Streit vorprogrammiert. Schinken fläzt sich bloß fett und breit in den Kahn, Ei darf ruckeln und schieben, bis endlich Wasser unter dem Kiel ist. Gar nicht so einfach bei Schinkens Gewicht. Und dazu noch seine schrecklich neumalklugen Reden! Schinken und Ei, das sind zwei, die es locker mit Dick und Doof aufnehmenkönnen. Wer lesend mit ihnen mitreist, der kommt aus dem Schlingern und Lachen nicht mehr heraus. Und natürlich treffen Schinken und Ei auf hoher See die abgefahrensten Typen.

Produktbeschreibung
Wenn Schinken und Ei einen Ausflug machen, dann ist Streit vorprogrammiert. Schinken fläzt sich bloß fett und breit in den Kahn, Ei darf ruckeln und schieben, bis endlich Wasser unter dem Kiel ist. Gar nicht so einfach bei Schinkens Gewicht. Und dazu noch seine schrecklich neumalklugen Reden! Schinken und Ei, das sind zwei, die es locker mit Dick und Doof aufnehmenkönnen. Wer lesend mit ihnen mitreist, der kommt aus dem Schlingern und Lachen nicht mehr heraus. Und natürlich treffen Schinken und Ei auf hoher See die abgefahrensten Typen.
Autorenporträt
John Saxby, geboren 1925, schrieb die Geschichten von Henry Pawk, wie Eduard Speck in England heißt, für seine Enkel. Die BBC entdeckte Eduard für den Rundfunk und erst dann folgte das Buch. Saxby arbeitete als Pilot bei der Royal Air Force, leitete eine Fallschirmjägerschule und war als Anwalt und Geschäftsmann tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2000

Schinken und Ei passen einfach nicht zusammen
Segeltour mit Partner-Angeln unter dem Segen der schaumgeborenen Heringsvenus

Da meint man, zwei gehören zusammen wie Pech und Schwefel, wie der Wind und das Meer oder eben wie Schinken und Ei. Und das tun sie ja auch, irgendwie. Der eine, Schinken, eitel und selbstverliebt, schwadroniert und kommandiert den anderen, Ei. Der macht und tut und denkt sich grummelig seinen Teil. Glücklich sind sie nicht miteinander und können doch nicht voneinander lassen - vielleicht weil unglücklich zu zweit zu sein immer noch besser ist als glücklich allein? Die Erfahrung lehrt, daß so etwas auf Dauer nicht gutgehen kann. Und daher handelt John Saxbys Geschichte, die Michael Krüger sehr hübsch und kurzweilig ins Deutsche übertragen hat, vom Ende einer Freundschaft. Das klingt traurig, ist es aber nicht, ganz im Gegenteil, es ist für beide beglückend. Jedenfalls am Schluß.

Der Anfang vom Ende beginnt mit einer Segeltour, die sich immer dramatischer entwickelt. Das Zweimannboot füllt sich mit Gästen, dem merkwürdigen Herrn Honigstroh und seinem zotteligen Hund Helga, ein Gewitter zieht auf, sie verlieren die Orientierung, wollen nach Hause, fragen diverses Getier, das nicht helfen kann oder will, bis sich schließlich die Spannungen entladen und Schinken und Ei in dieser in jeder Hinsicht ausweglosen Lage ihre Beziehung lautstark diskutieren. Nachdem die Luft gereinigt ist, findet die Ausflugsgesellschaft wunderbarerweise zum heimatlichen Gestade zurück.

Das war das Abenteuer. Aber das eigentlich gute Ende ist, daß sich Schinken und Honigstroh gefunden haben und Ei und Helga seit der schicksalhaften Tour zusammenleben.

Eine nette und lustige Geschichte ist das, ein wenig britisch-ironisch und immer mit einer gewissen Distanz zum Erzählgegenstand. Doch besonders witzig und hintergründig wird sie durch Sabine Wilharms Bilder. Hier findet Illustration im besten Sinne des Wortes statt. Natürlich ist vordergründig das zu sehen, was im Text steht. Aber Sabine Wilharm verleiht darüber hinaus dem Text ein anderes Tempo, setzt Behäbigkeit Forschheit entgegen und erzählt so die zweite - die eigentliche - Geschichte, die zwischen den Zeilen steht, nämlich die vom Verlieren und Finden. So konturieren und betonen die Bilder das, was die Geschichte unterschwellig zu sagen hat.

Mit scheinbaren Kleinigkeiten schafft es Wilharm, die Unterschiedlichkeit der Charaktere herauszustreichen: Schinken, das Großmaul, hat keine Zähne, ist ein Kläffer, der nicht beißen kann und dessen Grinsen nie die Augen erreicht. Ei, eigentlich eher der Vergrämte, hat ein waches Gesicht und eine fröhlich neugierige Mimik. Honigstroh, der Sonderling, bekommt trotz des verschmitzten Blicks etwas deutlich Unheimliches; und Helga, etwas tumb und verfressen, hat einen äußerst pfiffigen Ausdruck. Ganz zu schweigen von den anderen Geschöpfen, die hier auftauchen. Daß Sabine Wilharm Tiere zeichnen kann, ist hinlänglich bekannt, aber was sie hier bietet, ist noch einmal besonders: Fische aller Art - vor allem die Heringe seien hervorgehoben -, ein Delphin, der die Flossen über dem Kopf zusammenschlägt, ein imponierender Wal. Dann gibt es noch eine energische Möwe und Herbert, die Brieftaube ohne Orientierungssinn. Wie das verstörte Kerlchen auf dem Kiel des umgekippten Bootes sitzt, die müden Flügel auf die Knie gestützt und mit leicht geöffnetem Schnabel über seine vertrackte berufliche Situation spricht, ist einfach anrührend.

Aufregend hingegen ist die Vision der Segler inmitten der Weite des Ozeans. Eine Schöne steigt auf einer Muschel stehend aus dem Meer, von Schnecken umkränzt und von einem Chor aus Schwertfischen und Haien flankiert. Von Lilien überdacht, singt sie den Verlorenen auf dem Wasser ihr Schicksal. Botticelli und Runge hätten an dieser Heringsvenus ihre Freude gehabt.

GABRIELE LEJA.

John Saxby: "Schinken & Ei oder Abenteuer auf hoher See". Aus dem Englischen von Michael Krüger. Mit Bildern von Sabine Wilharm. Carl Hanser Verlag, München 2000. 64 S., geb., 24.80 DM. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eine nette, lustige Geschichte", meint Rezensentin Gabrielle Leja. Sie lobt Übersetzer Michael Krüger, der diese Geschichte "sehr hübsch und kurzweilig" ins Deutsche übertragen habe. Aber was an der Geschichte, hübsch, lustig, hintergründig oder komisch ist, erfährt man erst richtig aus Gabriele Lejas Beschreibung der Buchillustrationen von Sabine Wilharm, die die Personen der Handlung erst richtig, und manchmal sogar mit einem Stich ins Unheimliche, zu charakterisieren scheinen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Sabine Wilharm verleiht (...) dem Text ein anderes Tempo, setzt Behäbigkeit Forschheit entgegen und erzählt so die zweite - die eigentliche - Geschichte, die zwischen den Zeilen steht, nämlich die vom Verlieren und Finden." Gabriele Leja, 07.10.00, F.A.Z.