Marktplatzangebote
18 Angebote ab € 0,25 €
  • Gebundenes Buch

Christiane Tramitz hat am eigenen Leib erfahren, wovon wir sonst nur in der Zeitung lesen: Was es heißt, plötzlich Skinheads gegenüberzustehen. Mehr noch: Wieder und wieder mit ihnen konfrontiert zu werden. Ihnen erst standzuhalten - und dann doch zu erleben, wie beinahe unmerklich eine Atmosphäre der Gewalt von ihr Besitz ergreift. Die junge Verhaltensforscherin führt im Rahmen einer Studie eine Reihe langer und intensiver Gespräche mit den "Glatzen". Und das Unerwartete geschieht: Sie vertrauen sich ihr an. Mit provozierendem Stolz erzählen die Skins von ungeheuerlichen Verbrechen und…mehr

Produktbeschreibung
Christiane Tramitz hat am eigenen Leib erfahren, wovon wir sonst nur in der Zeitung lesen: Was es heißt, plötzlich Skinheads gegenüberzustehen. Mehr noch: Wieder und wieder mit ihnen konfrontiert zu werden. Ihnen erst standzuhalten - und dann doch zu erleben, wie beinahe unmerklich eine Atmosphäre der Gewalt von ihr Besitz ergreift. Die junge Verhaltensforscherin führt im Rahmen einer Studie eine Reihe langer und intensiver Gespräche mit den "Glatzen". Und das Unerwartete geschieht: Sie vertrauen sich ihr an. Mit provozierendem Stolz erzählen die Skins von ungeheuerlichen Verbrechen und Misshandlungen, die sie scheinbar ohne jede Gefühlsregung begangen haben. Hin und her gerissen zwischen Entsetzen, Abscheu, professionellem Interesse und einer Art unheimlichem Bann beobachtet die Wissenschaftlerin schon bald kleine, fast unmerkliche Veränderungen an sich. Alpträume suchen sie heim, ihre Freunde, sogar ihre Kinder werden ihr fremd, wie Menschen aus einer unwirklich heilen Welt ... So d icht und eindringlich erzählt Christiane Tramitz von ihren Erfahrungen in der Welt der "Glatzen", dass die Distanz der Leser ins Wanken gerät und wir geradezu am eigenen Leib verspüren, was es heißt, ein Skin zu sein. Eins ist sicher: Unberührt wird diesen Bericht niemand wieder aus der Hand legen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

In einer detaillierten Rezension setzt sich Hans-Volkmar Findeisen mit diesem "Feldtagebuch" auseinander, das seiner Ansicht nach "schonungslos, schonungslos ratlos und wenig hilfreich" ist. Auf der wissenschaftlichen Grundlage eines 38 Seiten umfassenden Fragewerkes begebe sich die Autorin auf die Suche nach den Ursachen rechter Gewalt bei (ausschließlich männlichen) Jugendlichen. Dabei setze sie gegen die "scheinbare Objektivität und Operationalisierbarkeit der Statistik" ihr subjektives Empfinden: "Es ist die Perspektive einer besorgten Mutter, die die Wissenschaftlerin einnimmt", meint Findeisen. Der Rezensent, selbst schwer getroffen von der im Buch beschriebenen Initiation der Autorin ins rechte Milieu, mag Tramitz jedoch nicht darin folgen, dass eine Kindheit aus Liebesentzug, Gewalt, Aggression, Hass etc., "zwangsläufig" die rechtsextreme Entäußerung sucht. Zwangsläufig ist nach Ansicht des Rezensenten gar nichts. Auch die "gängigen Versuche, das Glatzenproblem politikwissenschaftlich auszudeuten" findet er wenig hilfreich. Der Autorin fehle es an der Distanz einer Wissenschaftlerin, aber gerade der subjektive Fokus, der die "starren wissenschaftlichen und politischen Routinen" aufbreche, tue Not, schließt der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH