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Die Apologie des Spießers
Was lehrt uns die "Krise"? Müssen wir unser Leben ändern und wenn ja, wie? Gier und Bluff haben ein Systembeben ausgelöst. Wenn Renditen und Boni sich von realen Werten abkoppeln, droht der kollektive Kollaps.
Zeit also zum Umdenken: Der Philosoph Matthias Müller verteidigt das gewöhnliche Leben gegen seine Verächter. Ein leidenschaftliches Plädoyer für den guten, alten Spießer, für Sparbuch und Schwarzwaldferien, für die gesunde Skepsis gegen Hochstapelei und extravagante Glückstechniken. Was zählt, ist das Einfache und Bewährte.
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Produktbeschreibung
Die Apologie des Spießers

Was lehrt uns die "Krise"? Müssen wir unser Leben ändern und wenn ja, wie? Gier und Bluff haben ein Systembeben ausgelöst. Wenn Renditen und Boni sich von realen Werten abkoppeln, droht der kollektive Kollaps.

Zeit also zum Umdenken: Der Philosoph Matthias Müller verteidigt das gewöhnliche Leben gegen seine Verächter. Ein leidenschaftliches Plädoyer für den guten, alten Spießer, für Sparbuch und Schwarzwaldferien, für die gesunde Skepsis gegen Hochstapelei und extravagante Glückstechniken. Was zählt, ist das Einfache und Bewährte.

Die Apologie des Spießers
Die philosophische Antwort auf die Krise
Lebe lieber gewöhnlich!
Geistreicher und amüsanter Essay
Autorenporträt
Müller, Matthias C.
Matthias C. Müller, Jahrgang 1970, studierte Philosophie, Germanistik und Klassische Philologie. Der Sloterdijk-Schüler ist Lehrbeauftragter für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. 2005 gründete er die mobile Akademie Der Philosophische Garten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2010

Spießerwunderland
Philosoph Matthias C. Müller
lobt das gewöhnliche Leben
Matthias Christian Müller ist ein Moralist im philosophiegeschichtlichen Sinn des Wortes. Er bemüht sich um eine gelingende Lebensgestaltung, wie sie die moderne Moralistik seit dem 17. Jahrhundert im Anschluss an die antike Tradition der praktischen Weisheitslehren entworfen und durchdacht hat. Dafür hat Müller 2007 in Stuttgart einen „Philosophischen Garten“ als Zentrum gegründet, in dem gemeinsam über den Sinn des Lebens räsoniert werden kann.
Nun hat er einen großen Essay geschrieben, der in vielfältigen Wendungen und Variationen um das „gute gewöhnliche Leben“ kreist, das eine unzeitgemäße Hochschätzung erfährt, wobei sich Müller gleich zu Beginn einen kleinen Scherz geleistet hat. Denn als Motto für sein Rehabilitierung des Gewöhnlichen hat er sich ausgerechnet einen Aphorismus des französischen Moralisten Marquis de Vauvenargues aus dessen „Betrachtungen und Maximen“ von 1746 gewählt: „Die Verachtung unserer Natur ist ein Irrtum unserer Vernunft.“ Verschwiegen hat er dabei, dass Vauvenargues die Leidenschaft als das Natürliche des Menschen beschwor, und zwar nicht der vielen kleinen Menschlein in ihrer normalen Alltäglichkeit, sondern der großen Einzelnen in ihrer außergewöhnlichen Einzigartigkeit. Mäßigung galt ihm als Mittelmäßigkeit der Schwachen, gegen die er die Selbstverwirklichung der Starken stellte.
Müller dagegen will endlich Schluss machen mit dieser Fixierung auf das extravagante, elitäre, herausragende Individuum, das von Platon bis Nietzsche und Heidegger im Zentrum der Philosophie stand. Seine Vorliebe liegt bei den gewöhnlichen, unauffälligen Mitmenschen, die alle ihr Leben so führen, wie es nun einmal ist zwischen Taufe und Beerdigung, kindlicher Einschulung und Seniorennachmittag. „Das gewöhnliche Leben, das sind wir mit unseren Freuden, Ängsten, Schwächen und Liebesbeweisen.“ Gelenkt durch seine philosophische Intuition, dass das gewöhnliche Leben schon das ganze Leben sei, opponiert Müller gegen den medialen „Sirenengesang“, dass man ruhe- und rastlos nach Neuem, Besserem und Höherem streben solle, wobei man doch nur unglücklich werden könne.
Vauvenargues variierend, ließe sich mit Müller sagen: „Die Verachtung des gewöhnlichen Lebens ist der Irrtum des Zeitgeistes.“ Dagegen hat der kulturkritische Moralist den Genuss eines Lebens gestellt, das durch seine zwei Maximen gelenkt wird: Handle so, dass du keinen Schmerz erleidest! Und füge niemandem Schmerzen zu! All das klingt recht sympathisch. Und der wiederholte Hinweis, dass das gute gewöhnliche Leben als solches reizvoll und, angesichts des stets drohenden und unvermeidlichen Todes, ein wahres existenzielles „Wunderland“ sei, mag vor Überheblichkeit, Ruhelosigkeit und Selbstüberforderung schützen. Aber auf Dauer wirkt es doch wie ein einschläferndes Sedativum, das alle beruhigt und niemanden stört. MANFRED GEIER
MATTHIAS C. MÜLLER: Alle im Wunderland. Verteidigung des gewöhnlichen Lebens. Diederichs Verlag, München 2020. 187 Seiten, 16,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.09.2010

Gewöhnlich leben

Lieschen Müller, Otto Normalverbraucher, Erika Mustermann: So nennt man sie in der Umgangssprache, die ganz normalen Leute. Sie haben scheinbar ausgedient. Im Zeitalter einer Ökonomie der Aufmerksamkeit zählt, wer es schafft, sich auszuzeichnen und etwas Besonderes zu erreichen. Doch nun schickt sich Matthias C. Müller unter dem Titel "Alle im Wunderland" an, das gewöhnliche Leben und damit alle Normalos dieser Welt zu verteidigen: "Obwohl viele, überraschend viele, es verachten, verschmähen und verspotten, zählt es zu den eindrucksvollsten und erstaunlichsten Erscheinungen." In seiner nicht spezifisch schichtenbezogenen Analyse der Gewöhnlichkeit singt er im Sinne Arnold Gehlens ein Loblied auf Rituale und Routine und kritisiert den gesellschaftlichen Zwang zu Höchstleistung und spektakulärer Inszenierung. Der Autor plädiert dafür, sich ohne Mätzchen einzurichten in dem, was ist, anstatt sein Glück zwanghaft auf einen zukünftigen Zustand zu projizieren. Damit dieses nicht dumpfe, aber beruhigte Dasein zur Entfaltung komme, bedürfe es sicherer Grenzen und stabiler Räume. Deshalb sei das gute Leben heute besonders von dem Appell bedroht, bis in die letzten Fasern der Existenz hinein sein eigener Unternehmer zu sein. Dieser Druck zur Hyperaktivität vermittele dem einzelnen das Gefühl, nie genug zu sein, zu tun, zu haben. Der Autor unterfüttert die lose aneinandergereihten Kapitel seines erfrischend kulturpessimistischen Werks mit Einsichten von Handke, Nietzsche oder bevorzugt Goethe: "Wer auf sich hält, scheint dem Rechte entsagt zu haben, andere gering zu schätzen. Und was sind wir denn alle, dass wir uns viel erheben dürfen." (Matthias Müller: "Alle im Wunderland". Verteidigung des gewöhnlichen Lebens. Diederichs Verlag, München 2010. 192 S., geb., 16,95 [Euro].) ancs

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ganz sympathisch, aber auf Dauer dann doch eher einschläfernd findet Rezensent Manfred Geier die Forderungen, die der kulturkritische Moralphilosoph Matthias C. Müller in seinem neuen Essay "Alle im Wunderland" stellt. Es müsse endlich Schluss sein mit dieser Fixierung auf das extravagante, elitäre, herausragende Individuum, das von Platon bis Nietzsche und Heidegger im Zentrum der Philosophie gestanden habe, vielmehr sollten die "gewöhnlichen, unauffälligen" Menschen mit ihren Freuden und Ängsten zwischen Taufe und Seniorennachmittag in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Fernab von allem medialen Sirenengesang rufe der Philosoph nach einer Rehabilitierung des Gewöhnlichen, denn angesichts des drohenden Todes, sei dieses doch mehr als reizvoll. Dies schütze vielleicht vor Selbstüberforderung, mehr aber auch nicht, so der gänzlich unaufgeregte Kritiker.

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