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Paul McCartney: »Ich bin verrückt, ich war immer verrückt - von der Minute an, in der ich geboren wurde.« Jeder der vier Beatles hatte ein bestimmtes Image: John der intellektuelle Rabauke, George der Stille, Ringo der Clown und Paul der SonnyBoy. Harald Martin, mehrfach ausgezeichneter Rundfunkjournalist und Beatles-Kenner, begnügt sich in dieser Biographie anläßlich des 60. Geburtstags von Paul McCartney nicht mit dem weitverbreiteten Bild von Everbody's Darling Paul. Nicht als Hofberichterstatter, sondern mit kritischem Blick zeichnet Harald Martin das differenzierte, aber auch humorvolle…mehr

Produktbeschreibung
Paul McCartney: »Ich bin verrückt, ich war immer verrückt - von der Minute an, in der ich geboren wurde.« Jeder der vier Beatles hatte ein bestimmtes Image: John der intellektuelle Rabauke, George der Stille, Ringo der Clown und Paul der SonnyBoy.
Harald Martin, mehrfach ausgezeichneter Rundfunkjournalist und Beatles-Kenner, begnügt sich in dieser Biographie anläßlich des 60. Geburtstags von Paul McCartney nicht mit dem weitverbreiteten Bild von Everbody's Darling Paul. Nicht als Hofberichterstatter, sondern mit kritischem Blick zeichnet Harald Martin das differenzierte, aber auch humorvolle Porträt eines begnadeten Musikers und einer widersprüchlichen Persönlichkeit. Es ist das Bild eines aufregenden Lebens und eines facettenreichen Menschen. Am 18.Juni 1942 in Liverpool in kleinbürgerlichen Verhältnissen geboren, erfuhr derselbe Mann 55 Jahre später, am 11.März 1997, die höchste Ehre, die einem Bürgerlichen im Vereinigten Königreich zuteil werden kann: Er wurde mit 'Sir Paul' zum Ritter geschlagen. Wir lesen über einen Menschen, der schwankt zwischem sozialem Engagement und irrationalem Ehrgeiz, zwischen britisch-zurückhaltender Ruhe und extrovertierter Rastlosigkeit, zwischen freundlicher Lässigkeit und Kontrollsucht. Das Buch begleitet Paul McCartney durch die Höhen und Tiefen seines Musikerlebens, von jener Zeit, in der der Beatles-Mythos geboren wurde, über die - was Erfolg und Qualität betrifft - heterogene Solokarriere des genialen Songwriters mit Hang zur Süßware bis hin zur zweiten Karriere als Maler und dem zweiten Frühling an der Seite von Heather Mills (die Hochzeit soll für 2002 geplant sein.) Bei seinen Recherchen für dieses lebendige Porträt konnte sich der Autor auch auf Gespräche mit Personen stützen, die lange mit Paul McCartney zusammengearbeitet haben, wie zum Beispiel dem Siegener Ausstellungsmacher Wolfgang Suttner, der McCartneys Bilder weltweit erstmals präsentierte, oder dem Musiker und Künstler Klaus Voormann.
In einem weiteren Abschnitt widmet sich Harald Martin den spannungsreichen Beziehungen zwischen Paul McCartney und einigen Weggefährten: John, George und Ringo natürlich auch Denny Laine, Eric Stewart und Elvis Costello. Der Schlußteil besteht aus einer eingehenden Analyse des musikalischen Schaffens Paul McCartneys. Der Anhang biet schließlich noch eine vollständige Compact-Discografie, ausgewählte Hinweise au deutsche und englische Literatur sowie ein Personen- und Sachregister.
Autorenporträt
Harald Martin, geb. 1959, ist Redakteur bei der Europawelle des Saarländischen Rundfunks und lebt in Saarbrücken. Für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Sonderpreis des Deutsch-Französischen Jugendwerks 2001. Er befasst sich publizistisch schon lange mit den Beatles, hat Interviews geführt und diverse Sonderprogramme zu dem Thema gestaltet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.06.2002

Koleopterologische Kakophonie
Harald Martins Biografie über die zwei Seelen in den Stimmbändern Paul McCartneys
Ringo war der lustige Beatle, George der spirituelle, John der intellektuelle und Paul der, tja – amorphe Beatle. Noch heute zeichnet sich durch seine Gesichtszüge der Bube von damals. Ganz so nett und weich findet ihn Harald Martin in seinem Personenporträt „Paul McCartney”, in dem er ihn konsequent bei seinem Fan-Kosenamen Macca nennt, dennoch nicht. Er will nicht uneingeschränkt „Ja” sagen zu Paul, denn: „Diese Form von Realitätskonstruktion mündet auf direktem Weg in den Mythos.”
Lennon & McCartney, das ist für Martin das „Dream Team der Popmusik”, McCartneys Soloproduktion, da droht „Familienmusik” und „musikalischer Schmus”, einen Künstler sieht der gestrenge Biograph, der vielen als „leichtgewichtiger Schnulzenbruder” gelte und dessen Klassikversuche seine „schwülstige Seite” hervorkehren würden.
Mythenzertrümmerer Martin, Jahrgang ’59, hat den unbestechlichen Blick des Nachgeborenen, und führt kess in die Pop-Geschichte ein: „Richard Starkey alias Ringo Starr (*7. Juli 1940) spielte bei den Beatles den kumpeligen und großherzigen, kleinen aber großnasigen Kerl hinter der Schießbude.” Lässig durchschaut. Ebenso wie den ollen George, dem Martin die Bemerkungen „teilweise weinerliches Gitarrenspiel”, „recht dünne, aber klare Stimme”, „eher mittelmäßiges Songwriter-Talent” ins Zeugnis schreibt.
Bei Paul versucht Martin die widerstreitenden Charaktere des zerfließenden Stars in spannungsvolle Begriffspaare zu fassen: Melodieseismograph und kinderliedliebender Melodie-Simpel, Stil-Innovateur und Rap-Verteufler. Die Person könnte brechen zwischen jungem Verführer und symbiotischem Linda-Gatten, zwischen lächelndem Befrieder und Machtmensch, zwischen Bestverdiener und Geizkragen. Die schönen Widersprüche aber bindet Martin, seinerseits auch harmoniesüchtig, ein in seinen Entwicklungsroman „Vom Kleinbürger zum Landlord”.
Und versäumt dabei nicht McCartney zu tadeln: für die Knausrigkeit, seiner Tochter Heather zum Abitur kein Auto zu kaufen, für das, nach Martins Empfinden „geschmacklose Statement” zur neuen Nach-Linda-Beziehung: „Ich glaube, Linda und Heather hätten sich gut verstanden.” Das bestätigt den alten Verdacht, dass ein Lehrer gerade seinem Lieblingsschüler gerne die Hose stramm zieht. Da muss Paul durch. Es ist zu seinem Besten.
CHRISTIAN JOOSS
HARALD MARTIN: Paul McCartney. DTV, München 2002. 260 S., 14 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Harald Martin gelingt etwas Erstaunliches: Gleich im ersten Absatz bringt er den Leser zum Lachen - mit einer Charakterstudie Maccas, die ihresgleichen sucht." (Rolling Stone) "Gründlich recherchiert." (Beatlemania) "Ein Buch nicht nur für Fans." (Neue Revue) "Das Verdienst dieses neuen Versuches des Saarbrücker Rundfunk-Journalisten Harald Martin besteht darin, das planetenartige Eingebundensein McCartneys in das Sonnensystem der Beatles herauszuarbeiten." (Prisma) "Eine umfassende, flott geschriebene Biographie des Beatles-Heroen." ( Main-Echo) "Harald Martin kratzt respektlos am Image des ewigen Strahlemanns mit den sympathischen Kulleraugen." (Westfälischer Anzeiger)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Einen Mythenzertrümmerer nennt Christian Jooss den McCartney-Biografen Harald Martin, Jahrgang 1959, der sein Personenporträt mit gebührendem Respekt und Abstand geschrieben habe und die Leser geschickt und souverän durch die Popgeschichte führe. Lennon/ Mc Cartney war für Martin das Traumgespann schlechthin gewesen, verrät Jooss, die McCartney'sche Soloproduktion dagegen werde von Martin weit kritischer kommentiert: für ihn kommt McCartneys schwülstige Seite besonders in seinen Klassikversuchen zum Ausdruck, aber auch die Popsongs seien nett und familientauglich. Im übrigen bescheinigt Jooss dem Biografen einen genauen und unbestechlichen Blick, der das Beatles-Quartett in seiner Psychodynamik gut durchschaut und auch in Sachen Paul McCartney dessen Widersprüche in einen produktiven Spannungsbogen zu bringen weiß. So werde aus McCartneys Lebensgeschichte fast ein Entwicklungsroman ("Vom Kleinbürger zum Landlord"), dem der moralische Zeigefinger seines Verfassers nicht völlig erspart bleibe - aber, wie uns Christian Jooss versichert, dies ist nur "zu seinem Besten".

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