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Es ist Freitag 17 Uhr 10 und Ellis hat die Schule für immer hinter sich. Während er durch die Straßen seiner Heimatstadt zieht und sich dabei vorstellt, wie aufregend, neu und anders sein zukünftiges Studentenleben sein wird, begegnet er Jackie Cattle. Und damit beginnen die verrücktesten 24 Stunden seines Lebens. Jackie, ein abgerissener und etwas zwielichtiger Typ, überredet Ellis mit auf eine Party zu kommen. Ungebeten platzen sie herein, denn Jackies Partybesuch hat nur einen Grund: Er will verhindern, dass seine Freundin Ursa von dem gut aussehenden und smarten Gastgeber Christo verführt…mehr

Produktbeschreibung
Es ist Freitag 17 Uhr 10 und Ellis hat die Schule für immer hinter sich. Während er durch die Straßen seiner Heimatstadt zieht und sich dabei vorstellt, wie aufregend, neu und anders sein zukünftiges Studentenleben sein wird, begegnet er Jackie Cattle. Und damit beginnen die verrücktesten 24 Stunden seines Lebens. Jackie, ein abgerissener und etwas zwielichtiger Typ, überredet Ellis mit auf eine Party zu kommen. Ungebeten platzen sie herein, denn Jackies Partybesuch hat nur einen Grund: Er will verhindern, dass seine Freundin Ursa von dem gut aussehenden und smarten Gastgeber Christo verführt wird.

Ärger ist vorprogrammiert, deshalb machen sich Ellis, Jackie, Ursa und Leona, Ursas jüngere Schwester, aus dem Staub und fahren ins "Land of Smiles", das abgefuckte Motel, in dem die beiden Schwestern seit dem Tod der Eltern leben. Hier, in der miesesten Gegend der Stadt, trifft Ellis auf die durchgeknalltesten Typen, die er jemals gesehen hat. Als Christo aus Rache das Baby Shelley, eine Art Ziehkind der Schwestern, entführt, überschlagen sich die Ereignisse. Ellis verliebt sich Hals über Kopf in Leona, säuft sich zum ersten Mal in die völlige Bewusstlosigkeit, hat, als er daraus erwacht, einen kahl rasierten Schädel, fährt den Wagen seiner Mutter in einer spektakulären Verfolgungsjagd beinahe zu Schrott, lässt sich von einem Freak tätowieren und rettet schließlich das Leben von Christo und Shelley, indem er Maß für Maß rezitierend in schwindelerregender Höhe auf einem Hausdach herumklettert. Am Samstag um 17 Uhr 10 ist nichts mehr, wie es war.

Autorenporträt
Margaret Mahy, geb. 1936 in Neuseeland, ist eine heute sehr bekannte Kinder- und Jugenbuchautorin. 2006 erhielt Margaret Mahy den "Hans Christian Andersen Author Award".
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.12.2002

Tiger und
Totenköpfe
In „24 Hours” lässt Margaret Mahy
ein junges Leben in Gang kommen
Sepulkrale Tattoos steht auf dem Schild, gleich neben dem Nightclub, ein Pfeil weist die schmale Treppe hinauf, die ins kleine Studio führt, und an der Wand neben dem Eingang lehnt Phipps, der junge Tätowiermeister – er hat die Ärmel hochgekrempelt, um an den Unterarmen vielfältige Beispiele für seine Kunst zu zeigen. „Ein buntes Poster schlug verschiedene Muster vor, mit denen sich jeder Passant schmücken lassen konnte, wenn er Lust dazu verspürte – Rosen, Maori-Muster, Totenköpfe, Tiger und Anker.” Es ist mehr als eine Mutprobe, wenn man sich Phipps anvertraut, seiner farbigen Phantasie und seinen ruhigen Händen, mehr als ein Spiel mit dem eigenen Körper, seiner Haut, seiner Identität. Es ist ein Bekenntnis zum Leben in seinen anarchischen Auswüchsen, und die Erkenntnis, wie sehr dieses Leben im Zeichen des Todes steht. Der alte Shakespeare hat es auf den Punkt gebracht: „Ja! Aber sterben! Gehn, wer weiß, wohin, daliegen, kalt, eng, eingesperrt und faulen, dies lebenswarme, fühlende Bewegen verschrumpft zum Kloß ...”
Ein Trauer-Kloß ganz anderer Art scheint der siebzehnjährige Ellis zu werden, und das liegt vor allem an der kleinen neuseeländischen Stadt, in die er zurückkommt, aus dem Internat. Wie alle Städte in der westlich zivilisierten Welt ist auch diese am Freitag besonders langweilig, was die Leute mit besonders lauten, dafür auch besonders leeren Partys zu verdrängen suchen. „Ich kann ja immer noch ins Kino gehen, dachte er und klopfte sich auf die Gesäßtasche, als wäre das Geld darin ein Amulett, das ihm Glück bringen sollte.”
Immerhin hat Ellis ernsthafte Ambitionen, an die Uni zu gehen und sich als Schauspieler zu bewähren – daher die Affinität zu Shakespeare –, und wenigstens hat seine Mutter für den Freitagabend ihm ihr Auto zur Verfügung gestellt. Und zum Glück läuft ihm, um 17.10 Uhr, Jackie über den Weg, ein Aussteiger auf Inlineskates, der ihn auf eine schaurige Party schleppt und von der Bahn bringt in den kommenden 24 Stunden. Manchmal, erklärt die Autorin Margaret Mahy, entwickeln sich meine Geschichten beim Schreiben anders als geplant. Ellis landet in der Moncrieff Street, dem verrücktesten Viertel der Stadt, es sind Stunden der Unberechenbarkeit und der Verantwortungslosigkeit, des großen Glücks. Die Zeit steht still.
Die Moncrieff Street ist die verrückteste Straße der Stadt, den einen gilt sie als Ort des Verfalls, den anderen als Zentrum für subversive, für Subkultur. Das Leben pulsiert hier, und besonders im Land of Smiles, einem ehemaligen Motel, in dem nun drei Schwestern residieren, Leona, Ursa und Fox. Drei wilde, raubtierhafte Wesen, aber auch die empfindsamsten Wesen der Stadt, drei Feen, die sich mit Kristallkugel und mit energischem Drive um das Schicksal der Outsider sorgen – zu denen nun auch Ellis gehören wird. Die Begegnung mit dem Tod hat sie lebensklug gemacht – das Buch taucht hier in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Existenz: „Was Phantasie wild schwärmend, zügellos, heulend erfindet ... Das ist zu entsetzlich.”
Es ist eine elternlose Gesellschaft, in der diese Jugendlichen sich bewegen, sie sind geflohen aus der Erwachsenenwelt, aber andererseits haben auch die Eltern sich abgesetzt von ihren Kindern – haben sich als unfähig erwiesen, ihre eigenen Probleme zu lösen. Wir sind nicht verrückt, versucht Jackie in einer der wenigen ruhigen Minuten die Situation zu erklären, nicht pittoresk: Wir sind keine schlechten Menschen – aber beschädigt. Aber über diesen und jeden anderen Katzenjammer kommen die Kinder dieses Neverland allemal hinweg. Mit einer Tasse dicken schwarzen Kaffee zum Beispiel, der angebrannt schmeckt und dir den Magen umdreht.
FRITZ GÖTTLER
MARGARET MAHY: 24 Hours. Aus dem Englischen von Cornelia Krutz-Arnold. dtv, München 2002. 222 S., 9,50 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Einfach wunderbar geschrieben - dieser Roman zieht einen von Anfang an in seinen Bann." Kirkus Reviews

"Margaret Mahys '24 Hours' fragt danach, warum Teenager sich das Leben nehmen, ist aber gleichzeitig ein hervorragend geschriebener, atemberaubender Thriller, mit verrückt-schrägen Charakteren, der die Grenzen zwischen Jugendliteratur und Belletristik sprengt." Sunday Times

"Mit großer Zuneigung und Wärme porträtiert Mahy schäbige, manchmal tragische Schicksale, kombiniert das Profane mit dem Unkonventionellen und bedenkt den Gewöhnlichen mit einer Todessehnsucht. Hier gibt es Leidenschaft und Schmerz, doch stets mit einer Dosis Ironie und Humor, und all das wird so atemlos erzählt, dass man einfach weiterlesen muss. Wenn dieses Buch didaktisch ist, dann auf äußerst raffinierte Weise, denn die meisten Leser werden erst nach der Lektüre - auf dem Klappentext - daran erinnert, dass sie einen Buch über den Tod gelesen haben, einen Roman voller Emotionen, rasant und flirrend." Times Educational Supplement

"Diese Dynamik zwischen flinken Schelmenstreichen und beinahe übertriebenem Plot könnte bei einem weniger talentierten Autor leicht lächerlich erscheinen: Hier jedoch ergibt das Auftauchen von Gewöhnlichem und Bizarrem nicht nur einen Sinn, sondern ist bestechend tiefgründig und zeugt von scharfem Verstand." The Horn Book