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JILL LEPORE ÜBER DIE ERSTE SUPERHELDIN DER POPKULTUR
Jill Lepores berühmtes, nun endlich auch auf Deutsch vorliegendes Buch ist ein Kabinettstück. Es erzählt die Geschichte von Wonder Woman und dechiffriert zugleich in einer brillanten Spurensuche die darin versteckte Geschichte des Feminismus. So witzig und geistreich hat noch selten jemand Popkultur und Frauenbewegung miteinander verknüpft. Für «Die geheime Geschichte von Wonder Woman» hat Jill Lepore Archive durchforstet, Interviews geführt, Tagebücher gelesen und sich durch Gerichtsprotokolle gearbeitet. Das Ergebnis ist eine rasante…mehr

Produktbeschreibung
JILL LEPORE ÜBER DIE ERSTE SUPERHELDIN DER POPKULTUR

Jill Lepores berühmtes, nun endlich auch auf Deutsch vorliegendes Buch ist ein Kabinettstück. Es erzählt die Geschichte von Wonder Woman und dechiffriert zugleich in einer brillanten Spurensuche die darin versteckte Geschichte des Feminismus. So witzig und geistreich hat noch selten jemand Popkultur und Frauenbewegung miteinander verknüpft.
Für «Die geheime Geschichte von Wonder Woman» hat Jill Lepore Archive durchforstet, Interviews geführt, Tagebücher gelesen und sich durch Gerichtsprotokolle gearbeitet. Das Ergebnis ist eine rasante Kulturgeschichte, in der ein exzentrischer Psychologe, Erfinder (dem wir auch den Lügendetektor verdanken) und Bigamist, eine aufregende Amazone und die Vorkämpferinnen des amerikanischen Feminismus die Bühne bevölkern. Ebenso unterhaltsam wie scharfsinnig zeigt die renommierte Historikerin, wie die Kämpfe, Hoffnungen und Rückschläge der Frauenrechtsbewegung hineingewoben sind in dieAbenteuer einer Superheldin, die nicht nur bösen Fieslingen, sondern auch dem Patriarchat tapfer die Stirn bietet.

Jill Lepore über die Geschichte des Feminismus in Amerika im Spiegel der Wonder Woman Comics Wie jeder Superheld hat Wonder Woman eine geheime Identität. Aber anders als alle anderen Superhelden hat sie auch eine geheime Geschichte Von der Autorin des SPIEGEL-Bestsellers "Diese Wahrheiten"
Autorenporträt
Jill Lepore ist Professorin für amerikanische Geschichte an der Harvard Universität und staff writer des New Yorker. Sie hat mehr als ein halbes Dutzend Preise für ihre Bücher erhalten. Ihr Buch "Diese Wahrheiten. Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika" war auf Platz 1 der Sachbuchbesten-Liste und auch in Deutschland ein Bestseller. Im Dezember erhält sie den Hannah-Arendt-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

"Bahnbrechend" findet Rezensentin Katrin Gottschalk Jill Lepores Kulturgeschichte über die Erfinder und Weiterführer der Figur Wonder Woman, und eher peinlich findet sie, dass der Verlag meint, mit der vorgeschalteten Geschichte der USA, auch von Lepore, die Seriosität der Autorin beweisen zu müssen. Denn was die Historikerin und New-Yorker-Journalistin hier liefert, sei hochinteressant: Vorgestellt werden der Jurist und Psychologe William Moulton Marston, der mit fünf Schwestern aufwuchs, später mit drei Frauen (darunter die Nichte der berühmten Feministin Margaret Sanger) und vielen Kindern zusammenlebte, vom Matriarchat träumte und neben dem Lügendetektor auch in den 40er Jahren die Comic-Figur Wonder Woman erfand, sowie die feministische Ikone Gloria Steinem, die sie 1972 wiederbelebte. Dabei behandle Lepore so interessante Aspekte wie die sexualisierte, für Marston darin aber keineswegs verwerfliche Darstellung von Wonder Woman, den sich durch den Comic ziehenden Rassismus, oder die Frage danach, wie eine Superfrau von heute aussehen und wofür sie kämpfen würde. Gerade letzteres sei in letzter Zeit besonders unklar in der Gesellschaft geworden, findet Gottschalk - da sei das Matriarchat doch mal eine Utopie von "erfrischender Klarheit".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2022

Feminismus
statt Blausäure
Die Comic-Superheldin Wonder Woman war
nicht bloß die Fantasie eines Mannes
VON JULIANE LIEBERT
Dies ist erst in zweiter Linie ein Buch über die Superheldin Diana Prince alias Wonder Woman. Stattdessen geht es um Blausäure, Harvard, Lügendetektoren, Empfängnisverhütung und Hungerstreiks – denn im Zentrum steht der amerikanische Feminismus und die Lebensgeschichte von William Moulton Marston und seinen zwei Frauen. Oder die Lebensgeschichte von Sadie Halloway und Olive Byrne und deren gemeinsamen Mann William Moulton Marston. Der hat neben Wonder Woman auch den Lügendetektor erfunden. Wobei das, wenn man genau sein will, nicht ganz der Wahrheit entspricht. Wie Vieles in seinem Leben.
Marston wurde 1893 in Cliftondale geboren und war in jeder Hinsicht vielversprechend. Gutaussehend, klug, Football-Spieler. In seiner Schulzeit war er Klassensprecher, Präsident der Literary Society und Chefredakteur der Schüler-Literaturzeitschrift. Er ging mit 18 nach Harvard, um Jura zu studieren, und wurde dort suizidal, weil er seinen Geschichtskurs so langweilig fand. „Es interessierte mich nicht, wer die Schwester der Urgroßmutter von Karl dem Großen geheiratet hatte, und ich wollte auch nicht wissen, wo Philipp an dem Tag, an dem er dem Papst einen Brief schrieb, gefrühstückt hatte“, schrieb er und besorgte sich Blausäure.
Er nahm sie nicht, sondern wurde stattdessen Feminist. Das war zu einer Zeit, als Harvard Frauen nicht nur verbot, auf dem Campus als Rednerinnen aufzutreten, die Elite-Uni ließ Frauen gar nicht erst zum Studium zu. Wählen und vor Gericht in der Jury sein durften sie auch nicht. Der damalige Leiter des Psychologie-Instituts in Harvard, Hugo Munsterberg, erklärte dem San Francisco Chronicle, „dass Frauen für den Dienst in Jurys nicht geeignet seien, weil es ihnen an der Bereitschaft fehle, sich Argumente anzuhören, und weil man sie nicht dazu bringen könne, ihre Meinung zu irgendeinem Thema zu ändern“. Klarer Fall.
Marston wollte das Gegenteil beweisen. Er glaubte an die Überlegenheit der Frau, freie Liebe, verteidigte Homosexualität, Transvestismus, Fetischismus und Sadomasochismus. Er studierte Philosophie und Psychologie und entwickelte den systolischen Blutdrucktest, der später eine Komponente des Lügendetektors wurde. Er wandte seine Erfindung auch praktisch an (gerne an jungen Frauen) und interpretierte die Ergebnisse recht frei zu seinen Gunsten, was ihm nach ersten Erfolgen akademische Ächtung und eine FBI-Akte einbrachte, in der ihn Hoover als Schwindler bezeichnete.
Sein lauter Feminismus hinderte Marston nicht daran, seine Frau Sadie Elisabeth Holloway zu zwingen, bei der Hochzeit ihren Namen in Betty Marston zu ändern, obwohl sie das nicht wollte – weil er ihre Vornamen nicht mochte. Später verliebte er sich in eine seiner Studentinnen, Olive Byrne, und stellte Betty vor ein Ultimatum: Entweder Olive würde bei ihnen einziehen, oder er ließe sich scheiden. Betty stimmte unter einer Bedingung zu: Sie würde Karriere machen, und Olive solle sich um die Kinder kümmern. So geschah es. Die drei lebten für den Rest ihres Lebens zusammen und hatten vier Kinder – Olive zwei von einem erfundenen Ehemann, die in Wirklichkeit auch von Marston gezeugt waren. Sie log diesbezüglich nicht nur ihre Umwelt, sondern auch ihre eigenen Kinder an. Ungeachtet dessen blieben die beiden Frauen sogar nach Marstons Tod zusammen und zogen gemeinsam die Kinder groß.
Und Wonder Woman? War laut Lepore eigentlich das Ergebnis des Zusammenwirkens dieser drei. Laut ihres Sohnes hatte ursprünglich Sadie Halloway die Idee zu einer weiblichen Superheldin, teilweise sind die Manuskripte von Olive Byrne geschrieben. Gezeichnet wurde die Heldin von Harry G. Peter, der sie an Zeichnungen von Adonica Fulton anlehnte. Wonder Womans Philosophie entsprang dem Einfluss von Olive Byrnes Mutter und Tante - Ethel Byrne und Margaret Sanger, zwei der wichtigsten Feministinnen ihrer Zeit.
Lepore schließt deren Geschichte mit Wonder Woman, der ersten wirklich populären weiblichen Superheldin, kurz – schließlich ist Wonder Womans einzige Schwäche, dass sie all ihre Kraft verliert, wenn sie von einem Mann in Ketten gelegt wird. Das geschieht denn auch häufiger, vor allem, weil Marston eine Vorliebe für Bondage hatte. Schließlich bat der Herausgeber dringend darum, die „Verwendung von Ketten und Schnüren um 50 oder 75 Prozent zu reduzieren“. Aber die Ketten, die Wonder Woman zerriss, waren eben die Ketten des Patriarchats – und sie sprengte sie immer und immer wieder.
Darüber hinaus hat die arme Wonder Woman in Lepores Buch vor allem die Aufgabe, die vielen Details und Handlungsstränge zusammenzuhalten. Obwohl das Buch rasant und witzig geschrieben ist, verliert sich Lepore etwas in ihren Entdeckungen. Ab einem gewissem Punkt hat man bestimmte Parallelen auch verstanden – etwa die zwischen Marstons Traum vom Lügendetektor und dem Lasso von Wonder Woman, mit dem sie den Gefangenen zwingen kann, die Wahrheit zu sagen. Die Leserin kann ja, wie der arme Marston sein Leben lang zu beweisen versuchte, tatsächlich auch selbst denken.
Was bleibt? Lepore versucht, die Heldin von dem Makel zu befreien, dass sie die Phantasie eines Mannes war, indem sie ihre Geschichte mit der des Feminismus verwebt und die wahren Urheberinnen ins Licht rückt. Am Ende hat William Moulton Marston weder Wonder Woman noch den Lügendetektor wirklich erfunden. Aber er hat sich redlich bemüht.
Die Ketten, die Wonder Woman
zerriss, waren die Ketten
des Patriarchats
Jill Lepore:
Die geheime Geschichte von Wonder Woman.
C.H. Beck,
München 2022.
552 Seiten, 30 Euro.
Rayan Abdullah, Professor für Typografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, ist unter anderem dafür bekannt, dass er den Bundesadler überarbeitet hat. Wer in Leipzig beruflich Schriften benutzt, hat es sehr wahrscheinlich bei ihm gelernt.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Eine akribische Recherche, die die enge Beziehung zwischen Comic-Abenteuern und Frauenrechtsbewegung belegt."
DIE ZEIT Sachbuch-Bestenliste Juni 2022 ( Platz 5)

"Legt verborgene Verbindungen zwischen der Popkultur und dem Feminismus frei."
Die WELT WDR 5 NZZ ORF Bestenliste Mai 2022 (Platz 6)

"Was es mit dem Trio und ihrer Superheldin auf sich hat, das erzählt die Autorin und Historikerin Jill Lepore in ihrem enorm ausführlich recherchierten und ebenso unterhaltsamen Buch."
NZZ Bücher am Sonntag, Denise Bucher

"Verändert den Blick auf die Superheldin und ihre Erfinder fundamental - und regt zum Nachdenken über das Matriarchat an."
taz, Katrin Gottschalk

"Ein Paradebeispiel englischsprachiger Populärwissenschaft: Lepore, 55, erzählt von Personen, Ereignissen, Anekdoten, Gerüchten, Zusammenhängen in beschwingter Leichtigkeit."
Profil, Wolfgang Paterno

"Einer der seltenen Fälle, in denen sich die meist eher kleine Geschichtsschreibung des Comics mit der großen eines gesamten Landes verknüpft, erwartungsgemäß brillant verfasst zudem."
Der Tagesspiegel, Stefan Pannor

"Wie Popculture Writing im besten Sinne gelingen kann ... fundiert wie unterhaltsam ..."
WDR 3, Mithu Sanyal

"Weil Jill Lepore die Schilderungen über dieses rebellische Trio in seinem historischen Kontext verankert, ist die Geschichte von Wonder Woman auch eine des damaligen Amerikas und der Comics als Spiegel seiner Moralvorstellungen"
NZZ, Denise Bucher

"Die Historikerin Jill Lepore schreibt ihre Geschichte klar und prägnant (...) ein neues, lesenswertes Kapitel in Wonder Womans feministischer Geschichte."
Bayern2 Diwan, Katja Engelhardt

"Feministisches Aufklärungsbuch"
Philosophie Magazin, Jutta Person

"Eine süffig zu lesende, ausführlich recherchierte, Hintergrund- und Fan-Geschichte von Wonder Woman"
h-soz-kult, Renée Winter

"Einer der seltenen Fälle, in denen sich die meist eher kleine Geschichtsschreibung des Comics mit der großen eines gesamten Landes verknüpft, erwartungsgemäß brillant verfasst zudem."
Tagesspiegel online, Nadine Lange

"Die Harvard-Historikerin Jill Lepore leuchtet detailreich, süffig, souverän, kundig und sehr gut geschrieben Hintergrund und Psyche ihres Schöpfers, (Proto-)Feminismus und Ikonenstatus Wonderwomans aus."
Buchkultur, Alexander Kluy

"Ebenso originelle wie interessante Monografie"
Kronen Zeitung

"Bietet faszinierenden Lesestoff"
Comic Report, Matthias Hoffmann
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