Mariannes Körper arbeitet der Vergänglichkeit schneller entgegen, bestimmter als üblich, die Lebenszeit ist radikaler, vorhersehbarer begrenzt. Dennoch und eben deshalb hat sie Liebschaften, geht auf Feste, lernt Beppe kennen, der hartnäckig und unbeholfen um sie wirbt und ihre Liebe gewinnt, weil er so gut zuhört, er, der Übergewichtige, der ihren fremdgewordenen Körper besser kennt als der ferne Freund und eigentliche Gefährte Mariannes, Paul in Rom. Doch alle können nur zusehen, wie folgerichtig Gefühle, Gedanken und schließlich die Existenz zur Disposition stehen. Mariannes Körper stört jede Nähe, jede Lust, jeden Frieden, "es ist, als verlangte mein Körper Antworten, ohne vorher Fragen zu stellen".
Die Zumutung, Sabine Grubers zweiter Roman, verweist auf ein Ensemble von Antworten, die das Universum einer existentiellen Bedrohung ausmachen, in welchem sich die großen und kleinen Dinge neu formieren.
Ein schönes, poetisches und auch humorvolles Buch über die tiefe, gebrochene Liebe zum Leben.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Zumutung, Sabine Grubers zweiter Roman, verweist auf ein Ensemble von Antworten, die das Universum einer existentiellen Bedrohung ausmachen, in welchem sich die großen und kleinen Dinge neu formieren.
Ein schönes, poetisches und auch humorvolles Buch über die tiefe, gebrochene Liebe zum Leben.
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"Man muss den Tod in ein Gespräch verwickeln, ihn ablenken. Er arbeitet weniger schnell, wenn man mit ihm spricht", zitiert Hauke Hückstädt aus dem Prolog des zweiten Romans von Sabine Gruber, der aus der Perspektive der chronisch nierenkranken Marianne ein Leben im Zeichen der Dialyse, des Tauschen und Vertauschen schildere. Ihre eigene Beerdigung wird der Erzählerin zum Anlass für Rückblenden auf ein Leben, dessen Milieu Männer dominierten, beschreibt der Rezensent. Der Autorin, die sich "ein schweres und schmerzhaft süßes Material" ausgesucht habe, sei ein "leichtes Buch" gelungen, das seinen schweren Stoff "in einem fort dialysiert", definiert Hückstädt. Der Rezensent lobt die "Flüssigkeit", mit der das Leben und Sterben einer Durstigen aus der Sargperspektive erzählt wird und die "das befürchtet schwere Ausgangsmaterial" am Ende fast leicht "wie ein Schwamm, der gewrungen wurde", macht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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