Ein früher Roman von Max Frisch, der viele Jahre lang nicht mehr einzeln lieferbar war. Yvonne, Tochter aus gutem Haus, heiratet den Archäologen Hinkelmann. Als sie schwanger wird und er hilflos reagiert, verlässt sie ihn kurzerhand. Yvonne will in Zürich in der Schweiz unabhängig leben, gerät aber in eine schwierige Liebe zum jungen Künstler Jürg Reinhart. Der Roman, "ein Gespinst aus dicht verwobenen Handlungsfäden und zarten Seelenanalysen, unterscheidet sich von Frischs späteren Büchern besonders durch das Rätselvolle seiner Menschen, das Geheimnis, das sie umgibt". (Karlheinz Deschner) Vor dem 100. Geburtstag Frischs im Mai 2011 ist das Buch in Peter von Matts Kollektion endlich wieder zugänglich.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Angesichts der zu erwartenden Flut an Lebensgeschichten und anderen Publikationen zum 100. Geburtstag von Max Frisch im kommenden Jahr empfiehlt Roman Bucheli uns die Lektüre eines frühen Romans des Autors. In dieser neu edierten Ausgabe des erstmals 1943 erschienenen Textes vermag der Rezensent zwar nicht die ganze Klasse des später weltbekannten Autors zu erahnen. Lohnend erscheint ihm die Lektüre dennoch. Und zwar weil vieles hier schon anklingt, was später Thema und stilistische Meisterschaft wird: Die Selbstbefragung (Wer bin ich?), das gnadenlose Fatum, die Kunst der Verknappung und der scharfen Figurenkonturierung. Nicht zuletzt zeigt dieser so düstere Text Bucheli, was für ein großer Menschenkenner Frisch gewesen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Man staunt über die Geschicklichkeit des 32-jährigen Architekten, mit der, wie auf dem Skizzenpapier, knapp, scharf und detailvergnügt, Situationen eingeblendet werden als seien es Handlungsanweisungen. Der Fortgang des Geschehens ist so dramaturgisch schlicht wie gedanklich glorios. Tatsächlich ist dies Buch weniger erzählende Prosa, weniger handlungsstark narrativ also, als vielmehr ein weitgespannter, großartiger Essay über die Vergeblichkeit." Fritz J. Raddatz, Die Welt, 02.10.10
"Messerscharf konturiert Frisch seine Figuren, die er nun allerdings ohne Erbarmen mit seiner Grundfrage an die Existenz konfrontiert: Wer bin ich? Nicht an den Zuschreibungen Dritter, aber an der Macht des Schicksals gehen die Figuren hier zugrunde. Es ist ein abgründig düsteres Buch, in bald grellen, bald hinterhältig sanften Farben erzählt, das freilich beträchtliche Menschenkenntnis verrät." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 30.11.10
"Messerscharf konturiert Frisch seine Figuren, die er nun allerdings ohne Erbarmen mit seiner Grundfrage an die Existenz konfrontiert: Wer bin ich? Nicht an den Zuschreibungen Dritter, aber an der Macht des Schicksals gehen die Figuren hier zugrunde. Es ist ein abgründig düsteres Buch, in bald grellen, bald hinterhältig sanften Farben erzählt, das freilich beträchtliche Menschenkenntnis verrät." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 30.11.10