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Kultur ist was zählt, so das Bekenntnis der Weltbank. Doch wenn Kultur nicht nur zählt, sondern rechnet, wird aus dem frohen Bekennen ein zähes Ringen. Kultur zählt: als Dienstleistung einer Wirtschaft, die ihrerseits die Forschungs-, Bildungs- und Kulturpolitik gängelt. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, welche Kulturförderung als Gabe und nicht als zweckdienlichen Tauschhandel verstehen, doch allgemein triumphiert die 'Verzweckung' der Allianzen, was die Kulturwissenschaften wiederum in speziellem Ausmaß zu spüren bekommen, da sie es sich zu ihrem Ziel machen, die herrschenden Denk- und…mehr

Produktbeschreibung
Kultur ist was zählt, so das Bekenntnis der Weltbank. Doch wenn Kultur nicht nur zählt, sondern rechnet, wird aus dem frohen Bekennen ein zähes Ringen. Kultur zählt: als Dienstleistung einer Wirtschaft, die ihrerseits die Forschungs-, Bildungs- und Kulturpolitik gängelt. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, welche Kulturförderung als Gabe und nicht als zweckdienlichen Tauschhandel verstehen, doch allgemein triumphiert die 'Verzweckung' der Allianzen, was die Kulturwissenschaften wiederum in speziellem Ausmaß zu spüren bekommen, da sie es sich zu ihrem Ziel machen, die herrschenden Denk- und Forschungskategorien zu befragen. Fragen nach Singularitäten und Allianzen, nach lokal Spezifischem und Globalisierungen müssen in ihrer Ambivalenz reflektiert werden. Es geht um Verbindungen und Differenzen und Verbindlichkeiten, nicht aber um Zweckdienlichkeiten. In diesen Zwischenstellungen ist die Arbeit verortet.

Inhaltsverzeichnis:
J. Huber, Vorwort.- T. Eagleton, Kulturkriege.- A. McRobbie, 'Jeder ist kreativ': Künstler als Pioniere der New Economy?.- M. Hardt, Gemeinschaftseigentum.- R. A. Mall, Interkulturelle Ästhetik: Ihre Theorie und Praxis.- M. Bose, Wem gehört der klassische indische Tanz? Die Frage nach den Besitzverhältnissen und die Aufführung auf der globalen Bühne.- D. Cornell, Feministische Zukünfte: Transnationalismus, das Erhabene und die Gemeinschaft dessen, was sein sollte.- H. Wenzel, Der Leser als Augenzeuge: Zur mittelalterlichen Vorgeschichte kinematographischer Wahrnehmung; G. Didi-Huberman, Nachleben oder das Unbewusste der Zeit: Auch die Bilder leiden an Reminiszenzen.- M. L. Geiges, Streiflichter: Aus der Moulagensammlung des Universitätsspitals und der Universität Zürich.- I. Nierhaus, Super-Vision: Eine Geschlechterfigur von Blick und Raum.- J. Mayne, Eingesperrt und gerahmt: 'Frauen im Gefängnis'-Filme.- D. de Kerckhove, Psychotechnologien: Interfaces zwischen Sprache, Medien und Geist.- N. K. Hayles, Fleisch und Metall: Rekonfiguration des Geistkörpers in virtuellen Umwelten.- Zu den AutorInnen
Autorenporträt
JÖRG HUBER, geboren 1948. Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Geschichte und Volkskunde in Bern, München und Berlin. Publizist, Gründer und Leiter der Vortragsreihe Interventionen und Herausgeber des gleichnamigen Jahrbuchs. Veröffentlichungen in Fach-publikationen der Bereiche bildende Kunst, Film, Photographie, Kulturtheorie. Dozent für Kulturtheorie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Jan Engelmann nimmt hier lediglich den Beitrag des Inders Ram Adhar Mall zur Kenntnis und diskutiert ihn im Zusammenhang mit Überlegung zur Documenta 11. Mall nimmt, so Engelmann, die "Interkulturalität" ernst und argumentiert für eine "Ästhetik von unten", was für ihn heißt, Gefühle bei der Rezeption von Kunst zur Sprache zu bringen. Mit einem solchen Kriterium des "Offenhaltens der Rezeption" könne, meint Engelmann, auch die Qualitätsfrage der Documenta wieder neu gestellt werden.

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