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Das Thema einer »deutschen Kultur« durchzieht das gesamte Werk von Thomas Mann und nimmt darin eine Schlüsselstellung ein. Dennoch fehlte bis heute eine umfassende systematische Untersuchung. Philipp Gut hat sie nun vorgelegt. In seiner brillanten Studie analysiert er Thomas Manns Idee einer deutschen Kultur vom Frühwerk bis zu den letzten Texten. Er kontrastiert den Kulturbegriff mit den Gegenbegriffen »Barbarei« und »Zivilisation« und arbeitet den Wandel heraus, dem Manns Denken in dieser Frage unterliegt. Neben den explizit politischen Texten stehen besonders die literarischen Werke im…mehr

Produktbeschreibung
Das Thema einer »deutschen Kultur« durchzieht das gesamte Werk von Thomas Mann und nimmt darin eine Schlüsselstellung ein. Dennoch fehlte bis heute eine umfassende systematische Untersuchung.
Philipp Gut hat sie nun vorgelegt. In seiner brillanten Studie analysiert er Thomas Manns Idee einer deutschen Kultur vom Frühwerk bis zu den letzten Texten. Er kontrastiert den Kulturbegriff mit den Gegenbegriffen »Barbarei« und »Zivilisation« und arbeitet den Wandel heraus, dem Manns Denken in dieser Frage unterliegt. Neben den explizit politischen Texten stehen besonders die literarischen Werke im Zentrum der Untersuchung. Damit gelingt Philipp Gut eine neue Sicht auf den politischen Thomas Mann, der die Problematik der deutschen Kultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in ihrer ganzen Ambivalenz reflektiert hat.
Autorenporträt
Philipp Gut ist Pflanzenschutzberater in der Schweiz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.07.2008

Sachbücher des Monats August
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. ECKARD KLESSMANN: Universitätsmamsellen. Fünf aufgeklärte Frauen zwischen Rokoko, Revolution und Romantik. Eichborn Verlag (Die Andere Bibliothek), 339 Seiten, 32 Euro.
2. JAN PHILIPP REEMTSMA: Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne. Hamburger Edition, 576 Seiten, 30 Euro.
3. JOSEF KOUDELKA: Invasion Prag 1968. Mit Texten von Jiri Hoppe, Jiri Suk, Jaroslav Cuhra. Verlag Schirmer/Mosel, 296 S., 248 Fotos, 49,80 Euro.
4.-5. JOCHEN KÖHLER: Helmuth James Moltke. Geschichte einer Kindheit und Jugend, Rowohlt Verlag, 400 Seiten, 22,90 Euro.
ROLF D. MÜLLER (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 10/1: Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945. Die militärische Niederwerfung der deutschen Wehrmacht; Band 10/2: Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges. Deutsche Verlags-Anstalt, 986 u. 800 Seiten, je Band 49,80 Euro.
6. SASKIA SASSEN: Das Paradox des Nationalen. Herausgegeben von Ulrich Beck. Übersetzt von Nikolaus Gramm, Suhrkamp Verlag, 735 Seiten, 36,80 Euro.
7.-8. CHRISTIAN LINDER: Der Bahnhof von Finnentrop. Eine Reise ins Carl Schmitt Land. Verlag Matthes & Seitz, 448 Seiten, 34,90 Euro.
HARALD SCHUMANN, CHRISTIANE GREFE: Der globale Countdown. Gerechtigkeit oder Selbstzerstörung. Die Zukunft der Globalisierung. Verlag Kiepenheuer & Witsch, 464 Seiten, 19,95 Euro.
9.-10. WOLF GRUNER: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte und des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Band 1: Deutsches Reich 1933 – 1937. Oldenbourg Verlag, 811 Seiten, 59,80 Euro.
PHILIPP GUT: Thomas Manns Idee einer deutschen Kultur. S. Fischer Verlag, 448 Seiten, 22,90 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats August 2008 von Jörg Dieter Kogel: ANDRE MEINUNGER: Sick of Sick? Ein Streifzug durch die Sprache als Antwort auf den „Zwiebelfisch”. Kulturverlag Kadmos, 176 Seiten, 12,80 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 30. August.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mit großem Interesse hat Manfred Koch die Studie zu "Thomas Manns Idee einer deutschen Kultur" von Philipp Gut gelesen. Der Zürcher Historiker und Literaturwissenschaftler zeichne nicht nur erhellend Manns Konstruktion des Gegensatzpaares "Kultur" und "Nation" nach, mit denen der Schriftsteller die "Überlegenheit deutscher Gemütstiefe" gegen die angeblich nur oberflächliche Zivilisation der westlichen Kriegsgegner im Ersten Weltkrieg abzusetzen versuchte, er mache auch die politische Entwicklung Thomas Manns nachvollziehbar. Ende der 20er Jahre wendet sich Mann dann in Abgrenzung zum Nationalsozialismus gegen seine eigene Begriffsbildung, entnimmt Koch den Ausführungen des Autors. Dass Gut allerdings den Roman "Doktor Faustus" gänzlich als selbstkritische Aufarbeitung der früheren Position liest, geht dem Rezensenten entschieden gegen den Strich. Seiner Ansicht nach wird Gut mit seinem begriffsgeschichtlichen Ansatz dem Roman nicht gerecht.

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