Philipp Tingler
Gebundenes Buch
Rate, wer zum Essen bleibt (Restauflage)
Restauflage
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Für Franziska ist es das wichtigste Abendessen ihres Lebens. Oder wenigstens in diesem Jahr. Ihre Karriere hängt davon ab. Und die läuft nicht so ganz nach Plan in letzter Zeit. Das stresst Franzi ebenso wie der bevorstehende Besuch ihres Bruders. Wenigstens ist in ihrer Ehe alles in Butter. Oder nicht? Wichtiges Abendessen jedenfalls. Und dann platzt Conni Gold ins Haus. Sie ist die Freundin, die Franzi nie haben wollte. Und nichts mehr geht nach Plan.
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Produktdetails
- Verlag: Kein & Aber
- 3., NED
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 8. Oktober 2019
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 126mm x 25mm
- Gewicht: 268g
- ISBN-13: 9783036958149
- ISBN-10: 3036958142
- Artikelnr.: 70590337
Herstellerkennzeichnung
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Karriereumkehrschub
Philipp Tingler erfreut mit einer klugen Romanfarce
"Keinesfalls alles, was vorfällt, erleben wir als unser Schicksal, sondern nur Bestimmtes. Aber was? Der Mensch scheint durch eine gewisse Neigung und Bezugnahme diejenigen Ereignisse als schicksalhaft auszuwählen, denen er den Sinn, durch den sie eben sein Schicksal werden, zuteilwerden lassen kann. Das Schicksal ist so zugleich das Eigene und die Summe der Freiheiten anderer Leute." Das ist kein Zitat aus einem Philosophiebuch, sondern aus einem urkomischen Roman, zu finden mitten - und zwar buchstäblich! - in Philipp Tinglers "Rate, wer zum Essen bleibt".
Die Variation des Titels von Stanley Kramers berühmtem Spielfilm "Rate mal,
Philipp Tingler erfreut mit einer klugen Romanfarce
"Keinesfalls alles, was vorfällt, erleben wir als unser Schicksal, sondern nur Bestimmtes. Aber was? Der Mensch scheint durch eine gewisse Neigung und Bezugnahme diejenigen Ereignisse als schicksalhaft auszuwählen, denen er den Sinn, durch den sie eben sein Schicksal werden, zuteilwerden lassen kann. Das Schicksal ist so zugleich das Eigene und die Summe der Freiheiten anderer Leute." Das ist kein Zitat aus einem Philosophiebuch, sondern aus einem urkomischen Roman, zu finden mitten - und zwar buchstäblich! - in Philipp Tinglers "Rate, wer zum Essen bleibt".
Die Variation des Titels von Stanley Kramers berühmtem Spielfilm "Rate mal,
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wer zum Essen kommt" (1967) ist noch das Missglückteste an dieser Psychokomödie in fünf Akten, die jeweils einem von fünf aufeinanderfolgenden Tagen im Leben des Ehepaars Felix und Franziska gewidmet sind - er ein populärer Publizist und Fernsehliteraturkritiker (ziemlich genau wie Philipp Tingler selbst in der Schweiz), sie eine bislang noch lehrstuhllose Akademikerin, die Wind von einer an ihrer Universität neu zu besetzenden Stelle bekommen hat und deshalb den zuständigen Dekan samt Gattin zum Abendessen einlädt. Unglücklicherweise trifft am selben Abend überraschend eine alte Studienkollegin von Felix aus Amerika zu Besuch ein, die spontan mit an den Tisch gebeten wird. Ihr Name: Conni Gold.
Nun ist nicht alles Gold, was so heißt. Conni entpuppt sich als gesellschaftlicher Sprengstoff, weil sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht; sie als von allen Skrupeln freie Person trägt munter zum Schicksal von Franziska bei. Die resultierenden Dreistigkeiten befeuern eine abendliche Unterhaltung, die in Tempo und spitzen Bemerkungen wie aus einem Drehbuch des Screwball-Kinos entnommen ist. Tingler hat ein sicheres Gespür für Pointen und zugleich keine Angst vor Klischees und Kalauern, so dass die Peinlichkeit der Gesprächsverläufe noch eine zusätzliche Humorkomponente mit einbringt. Zugleich ist sein Roman abseits der zahlreichen Dialogpassagen in einem hohen Erzählton gehalten, der dem Zitat zu Beginn entspricht: ausgesuchte Formulierungen, teils auch geradezu gesucht wirkende Begriffe ("Bangigkeit", "Glast", aber auch "Botox-to-go-Stirn"). Und - dies das zweite zu bemängelnde Element des Buchs - ein leicht enervierender Hang zu Lautmalereien der Sprachlosigkeit wie "Bleurgh", "Uchh", "Errch" und vieles mehr.
Aber laut vorgelesen entfaltet das dann auch schon wieder seinen Reiz. Ganz generell wünschte man sich Tinglers Roman noch mehr auf der Bühne als zwischen zwei Buchdeckeln, doch hier ist dieses ständige Leben im Zwiespalt von Sigmund Freud und Leid (danke, Herr Tingler!) ebenfalls sehr gut aufgehoben.
ANDREAS PLATTHAUS.
Philipp Tingler: "Rate, wer zum Essen bleibt". Roman.
Kein & Aber Verlag, Zürich 2019. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nun ist nicht alles Gold, was so heißt. Conni entpuppt sich als gesellschaftlicher Sprengstoff, weil sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht; sie als von allen Skrupeln freie Person trägt munter zum Schicksal von Franziska bei. Die resultierenden Dreistigkeiten befeuern eine abendliche Unterhaltung, die in Tempo und spitzen Bemerkungen wie aus einem Drehbuch des Screwball-Kinos entnommen ist. Tingler hat ein sicheres Gespür für Pointen und zugleich keine Angst vor Klischees und Kalauern, so dass die Peinlichkeit der Gesprächsverläufe noch eine zusätzliche Humorkomponente mit einbringt. Zugleich ist sein Roman abseits der zahlreichen Dialogpassagen in einem hohen Erzählton gehalten, der dem Zitat zu Beginn entspricht: ausgesuchte Formulierungen, teils auch geradezu gesucht wirkende Begriffe ("Bangigkeit", "Glast", aber auch "Botox-to-go-Stirn"). Und - dies das zweite zu bemängelnde Element des Buchs - ein leicht enervierender Hang zu Lautmalereien der Sprachlosigkeit wie "Bleurgh", "Uchh", "Errch" und vieles mehr.
Aber laut vorgelesen entfaltet das dann auch schon wieder seinen Reiz. Ganz generell wünschte man sich Tinglers Roman noch mehr auf der Bühne als zwischen zwei Buchdeckeln, doch hier ist dieses ständige Leben im Zwiespalt von Sigmund Freud und Leid (danke, Herr Tingler!) ebenfalls sehr gut aufgehoben.
ANDREAS PLATTHAUS.
Philipp Tingler: "Rate, wer zum Essen bleibt". Roman.
Kein & Aber Verlag, Zürich 2019. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Karriereumkehrschub
Philipp Tingler erfreut mit einer klugen Romanfarce
"Keinesfalls alles, was vorfällt, erleben wir als unser Schicksal, sondern nur Bestimmtes. Aber was? Der Mensch scheint durch eine gewisse Neigung und Bezugnahme diejenigen Ereignisse als schicksalhaft auszuwählen, denen er den Sinn, durch den sie eben sein Schicksal werden, zuteilwerden lassen kann. Das Schicksal ist so zugleich das Eigene und die Summe der Freiheiten anderer Leute." Das ist kein Zitat aus einem Philosophiebuch, sondern aus einem urkomischen Roman, zu finden mitten - und zwar buchstäblich! - in Philipp Tinglers "Rate, wer zum Essen bleibt".
Die Variation des Titels von Stanley Kramers berühmtem Spielfilm "Rate mal,
Philipp Tingler erfreut mit einer klugen Romanfarce
"Keinesfalls alles, was vorfällt, erleben wir als unser Schicksal, sondern nur Bestimmtes. Aber was? Der Mensch scheint durch eine gewisse Neigung und Bezugnahme diejenigen Ereignisse als schicksalhaft auszuwählen, denen er den Sinn, durch den sie eben sein Schicksal werden, zuteilwerden lassen kann. Das Schicksal ist so zugleich das Eigene und die Summe der Freiheiten anderer Leute." Das ist kein Zitat aus einem Philosophiebuch, sondern aus einem urkomischen Roman, zu finden mitten - und zwar buchstäblich! - in Philipp Tinglers "Rate, wer zum Essen bleibt".
Die Variation des Titels von Stanley Kramers berühmtem Spielfilm "Rate mal,
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wer zum Essen kommt" (1967) ist noch das Missglückteste an dieser Psychokomödie in fünf Akten, die jeweils einem von fünf aufeinanderfolgenden Tagen im Leben des Ehepaars Felix und Franziska gewidmet sind - er ein populärer Publizist und Fernsehliteraturkritiker (ziemlich genau wie Philipp Tingler selbst in der Schweiz), sie eine bislang noch lehrstuhllose Akademikerin, die Wind von einer an ihrer Universität neu zu besetzenden Stelle bekommen hat und deshalb den zuständigen Dekan samt Gattin zum Abendessen einlädt. Unglücklicherweise trifft am selben Abend überraschend eine alte Studienkollegin von Felix aus Amerika zu Besuch ein, die spontan mit an den Tisch gebeten wird. Ihr Name: Conni Gold.
Nun ist nicht alles Gold, was so heißt. Conni entpuppt sich als gesellschaftlicher Sprengstoff, weil sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht; sie als von allen Skrupeln freie Person trägt munter zum Schicksal von Franziska bei. Die resultierenden Dreistigkeiten befeuern eine abendliche Unterhaltung, die in Tempo und spitzen Bemerkungen wie aus einem Drehbuch des Screwball-Kinos entnommen ist. Tingler hat ein sicheres Gespür für Pointen und zugleich keine Angst vor Klischees und Kalauern, so dass die Peinlichkeit der Gesprächsverläufe noch eine zusätzliche Humorkomponente mit einbringt. Zugleich ist sein Roman abseits der zahlreichen Dialogpassagen in einem hohen Erzählton gehalten, der dem Zitat zu Beginn entspricht: ausgesuchte Formulierungen, teils auch geradezu gesucht wirkende Begriffe ("Bangigkeit", "Glast", aber auch "Botox-to-go-Stirn"). Und - dies das zweite zu bemängelnde Element des Buchs - ein leicht enervierender Hang zu Lautmalereien der Sprachlosigkeit wie "Bleurgh", "Uchh", "Errch" und vieles mehr.
Aber laut vorgelesen entfaltet das dann auch schon wieder seinen Reiz. Ganz generell wünschte man sich Tinglers Roman noch mehr auf der Bühne als zwischen zwei Buchdeckeln, doch hier ist dieses ständige Leben im Zwiespalt von Sigmund Freud und Leid (danke, Herr Tingler!) ebenfalls sehr gut aufgehoben.
ANDREAS PLATTHAUS.
Philipp Tingler: "Rate, wer zum Essen bleibt". Roman.
Kein & Aber Verlag, Zürich 2019. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nun ist nicht alles Gold, was so heißt. Conni entpuppt sich als gesellschaftlicher Sprengstoff, weil sie aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht; sie als von allen Skrupeln freie Person trägt munter zum Schicksal von Franziska bei. Die resultierenden Dreistigkeiten befeuern eine abendliche Unterhaltung, die in Tempo und spitzen Bemerkungen wie aus einem Drehbuch des Screwball-Kinos entnommen ist. Tingler hat ein sicheres Gespür für Pointen und zugleich keine Angst vor Klischees und Kalauern, so dass die Peinlichkeit der Gesprächsverläufe noch eine zusätzliche Humorkomponente mit einbringt. Zugleich ist sein Roman abseits der zahlreichen Dialogpassagen in einem hohen Erzählton gehalten, der dem Zitat zu Beginn entspricht: ausgesuchte Formulierungen, teils auch geradezu gesucht wirkende Begriffe ("Bangigkeit", "Glast", aber auch "Botox-to-go-Stirn"). Und - dies das zweite zu bemängelnde Element des Buchs - ein leicht enervierender Hang zu Lautmalereien der Sprachlosigkeit wie "Bleurgh", "Uchh", "Errch" und vieles mehr.
Aber laut vorgelesen entfaltet das dann auch schon wieder seinen Reiz. Ganz generell wünschte man sich Tinglers Roman noch mehr auf der Bühne als zwischen zwei Buchdeckeln, doch hier ist dieses ständige Leben im Zwiespalt von Sigmund Freud und Leid (danke, Herr Tingler!) ebenfalls sehr gut aufgehoben.
ANDREAS PLATTHAUS.
Philipp Tingler: "Rate, wer zum Essen bleibt". Roman.
Kein & Aber Verlag, Zürich 2019. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
Felix und Franziska leben ein angenehmes, strukturiertes und geordnetes Leben.
Er ist Autor und Literaturkritiker mit eigener Büchersendung und sie ist Soziologin und für ihre Begriffe schon viel zu lange nur Assistenzprofessorin, weswegen sie den Dekan samt Gattin zum Abendessen …
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Felix und Franziska leben ein angenehmes, strukturiertes und geordnetes Leben.
Er ist Autor und Literaturkritiker mit eigener Büchersendung und sie ist Soziologin und für ihre Begriffe schon viel zu lange nur Assistenzprofessorin, weswegen sie den Dekan samt Gattin zum Abendessen eingeladen hat um ihrer Karriere etwas auf die Sprünge zu helfen. Der Plan steht und der Abend ist perfekt geplant, durchstrukturiert und wichtige Fragen, ob Amarena-Kirschen oder Maraschino-Kirschen das Dessert und den Abend somit vollkommen machen, sind geklärt.
Wie so oft im Leben kommt es oft anders, als man denkt und so auch hier, in der perfekten Welt von Felix und Franzika.
Als es klingelt und beide natürlich mit Dekan Kühn samt Gattin rechnen, steht eine ganz andere Dame vor der Türe und zwar Cornelia Gold, eine ehemalige Studienfreundin von Felix. Conni ist gerade auf der Durchreise und hat sich gedacht, dass ein spontaner, überfallartiger Besuch nach ca 20 Jahren des Nichtsehens bestimmt von großer Freude ist, im Gepäck hat sie massig Zündstoff für gewaltige Detonationen.
Conni steht nicht nur einfach vor der Türe, sondern sitzt kurz darauf auch mit den eigentlichen Gästen am Tisch und Drama, Chaos und Verwüstung nehmen ihren Lauf.
Conni ist alles, aber nicht gerade das, was man sich an solch einem Abend oder an jedem anderen Abend am eigenen Tisch wünscht, ich vermute manch einer würde lieber Feldfieber erleiden und dessen Symptome ertragen, als auch nur eine Stunde mit Conni im gleichen Raum verbringen müssen.
Conni ist schonungslos, gnadenlos, taktlos, bissig, süffisant, nazistisch, haut ungefiltert ihre Gedanken und Meinungen zu allem raus und redet ausnahmslos jeden gegen die Wand oder fährt einem einfach über den Mund. Was sie da von sich gibt ist jedoch nicht dumm und den Nagel trifft sie das ein oder andere Mal auch millimetergenau auf den Kopf und hält manchen Spiegel vor die Gesichter. Fremd- und Selbstbild laufen manchmal halt nur kurz winkend aneinander vorbei.
Aus diesem Abend werden aus diversen Gründen 5 Tage mit Conni und was Conni in der Zeit schafft, vielmehr anrichtet, gleicht einer Naturkatastrophe.
Ich habe Tränen gelacht, ich hatte Bauchschmerzen vor Lachen, ich habe mich königlich amüsiert und sah alles vor Augen, so bildhaft ist dieser Roman.
Rasant fliegt es sich durch die Seiten und vieles ist danach nicht mehr wie es vorher war, nicht nur für die Protagonisten des Romans, sondern sicher auch für den ein oder anderen Leser.
Grandios fantastische Unterhaltung, wie ich sie in diesem Jahr noch nicht hatte und das auf hohem Niveau.
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